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# taz.de -- NSA auch in China aktiv: Auch Huawei bespitzelt
> Der US-Geheimdienst NSA soll Chinas Telekomfirma Huawei umfassend
> ausspioniert haben. Der zweitgrößte Netzwerkausstatter der Welt kontert.
Bild: Mit der NSA vernetzt: Router von Huawei.
PEKING dpa | Das chinesische Telekommunikationsunternehmen Huawei hat eine
mögliche Ausspähung seiner Systeme durch den US-Geheimdienst NSA scharf
kritisiert. „Wenn die Berichte stimmen, verurteilt Huawei solche Aktionen,
die in unser internes Netzwerk eindringen und es aushorchen“, sagte
Firmen-Sprecher Scott Sykes am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa in
Peking. „Die Sicherheit und Unversehrtheit unseres Firmennetzwerkes und
unserer Produkte haben für uns höchste Priorität.“
Das Nachrichtenmagazin [1][Der Spiegel und] die [2][US-Zeitung New York
Times] hatten berichtet, einer US-Spezialeinheit sei es gelungen, das
Computernetzwerk von Huawei zu infiltrieren und interne Dokumente zu
kopieren. Zudem habe die NSA sich Zugang zum geheimen Quellcode einzelner
Produkte verschafft.
Dieser Softwarecode gilt als Allerheiligstes von Computerunternehmen. Die
Medien beriefen sich dazu auf Unterlagen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters
Edward Snowden.
Die Enthüllungen bringen den zweitgrößten Netzwerkausstatter der Welt in
große Schwierigkeiten. Huawei-Geräte werden überall auf der Welt
eingesetzt. Sie sind etwa für den Transfer von Daten oder auch für
Telefonnetze wichtig. In Deutschland werden auch Smartphones von Huawei
verkauft.
## „Konstant aus verschiedenen Quellen angegriffen“
Den US-Regierungshackern könnte es nach den Berichten gelungen sein, sich
Hintertüren zu dem Unternehmen und möglicherweise sogar zu Huawei-Produkten
einzurichten.
Noch im Januar hatte die Firma betont, Berichte über Sicherheitslücken in
ihren Systemen seien grundlos und der Abhördienst NSA habe keinen Zugang zu
Huawei-Produkten wie etwa Smartphones. „Es gibt keine Sicherheitsprobleme
mit Geräten von Huawei“, hatte Finanzchefin Cathy Meng in Peking betont.
Nach den jüngsten Enthüllungen räumte Firmen-Sprecher Sykes ein:
„Firmennetzwerke werden konstant aus verschiedenen Quellen angegriffen –
das ist der Status Quo im heutigen digitalen Zeitalter.“ Er äußerte sich
jedoch nicht dazu, ob Sicherheitskräfte bei Huawei Belege für einen
Einbruch von Hackern aus den USA gefunden haben.
Ausgerechnet die USA hatten Huawei-Produkte unter Spionageverdacht
gestellt. Der Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses hatte 2012
empfohlen, Huawei den Zugang zum US-Markt zu verweigern. Der Ausschuss
hatte argumentiert, dass die Technik aus China den chinesischen
Geheimdiensten Möglichkeiten eröffnen könnte, in amerikanische
Kommunikationsnetzwerke einzudringen.
23 Mar 2014
## LINKS
[1] http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/spiegel-nsa-spioniert-chinesisch…
[2] http://www.nytimes.com/2014/03/23/world/asia/nsa-breached-chinese-servers-s…
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