| # taz.de -- US-Geheimdienst NSA: Mehr als 300 Berichte über Merkel | |
| > Die NSA soll Staats- und Regierungschefs ausspioniert haben. Unter A | |
| > findet sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Liste. | |
| Bild: Die NSA hat offenbar nicht nur Merkels Handy abgehört. | |
| BERLIN dpa | Der US-Geheimdienst NSA hat nach einem Medienbericht in einer | |
| Datenbank über 100 Staats- und Regierungschefs offiziell als Spionageziele | |
| erfasst, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel. Allein über Merkel seien | |
| mehr als 300 Berichte gespeichert, berichtet der Spiegel unter Berufung auf | |
| ein geheimes NSA-Dokument aus dem Archiv des Informanten Edward Snowden. | |
| Das Dokument belege, dass die National Security Agency (NSA) | |
| nachrichtendienstliche Erkenntnisse über die Kanzlerin gesammelt habe, und | |
| könnte damit ein wichtiges Beweisstück für die Bundesanwaltschaft sein, | |
| heißt es weiter. Diese wolle in Kürze entscheiden, ob sie ein | |
| Ermittlungsverfahren wegen Spionage einleitet. | |
| Die Karlsruher Behörde beschäftigt sich mit zwei Vorwürfen. Einer betrifft | |
| das massenhafte Ausspähen der Bürger in Deutschland, der andere den | |
| konkreten Punkt, dass ein Mobiltelefon Merkels abgehört worden sein soll. | |
| Sollte tatsächlich ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, erwarten | |
| Experten neuen Ärger mit den USA. Der Ex-Geheimdienstmitarbeiter Snowden | |
| hatte Tausende Geheimdokumente an Journalisten übergeben und so den | |
| NSA-Skandal losgetreten. | |
| Das Dokument, das der Spiegel einsehen konnte, liste allem Anschein nach | |
| alphabetisch 122 Staats- und Regierungschefs auf, über die die NSA im Mai | |
| 2009 Informationen gesammelt habe, heißt es. Zwölf Namen seien exemplarisch | |
| aufgeführt, darunter Merkel. Die Liste beginne bei A wie Abdullah Badawi, | |
| dem damals gerade zurückgetretenen malaysischen Ministerpräsidenten. Nummer | |
| 122 sei – von der NSA mit Y geschrieben – Julia Timoschenko, 2009 noch | |
| ukrainische Premierministerin. | |
| Das Magazin berichtet auch über ein weiteres Dokument aus der NSA-Abteilung | |
| „Special Sources Operations“, die für den Zugang zu den großen | |
| Internettrassen zuständig sei. Daraus gehe hervor, dass das für NSA-Anträge | |
| zuständige US-Sondergericht den Geheimdienst am 7. März 2013 autorisiert | |
| habe, Deutschland zu überwachen. Welche Daten davon genau betroffen seien, | |
| lasse sich anhand des Dokumentes nicht sagen. | |
| Der Spiegel beruft sich aber auf die Einschätzung der amerikanischen | |
| Bürgerrechtsorganisation Aclu. Diese geht demnach davon aus, dass der NSA | |
| damit der Zugriff auf die Kommunikation aller deutschen Staatsbürger | |
| erlaubt ist. | |
| 30 Mar 2014 | |
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