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# taz.de -- Bohrungen in der Arktis: Greenpeace besetzt Ölplattformen
> Aktivisten von Greenpeace haben zwei Ölplattformen besetzt, um gegen die
> Förderung in der Arktis zu protestieren. Sechs Aktivisten wurden
> festgenommen.
Bild: Festgesetzt: Gazprom-Ölplattform.
STAVANGER/DEN HAAG afp/ap | Aus Protest gegen Ölbohrungen in arktischen
Gewässern haben Greenpeace-Aktivisten am Dienstag zwei Ölplattformen
besetzt. Wie die Umweltorganisation mitteilte, gehört eine davon dem
norwegischen Konzern Statoil und liegt etwa 175 Kilometer vor der Küste des
Naturschutzgebiets Bäreninsel zwischen dem Nordkap und Spitzbergen. Bei der
Besetzung durch etwa 15 Greenpeace-Leute habe es keinen Widerstand gegeben.
Erst am späten Montagabend hatte Statoil die Genehmigung erhalten, im
nördlichen Teil der Barentssee nach Öl zu bohren. Zuvor hatte Greenpeace
dies mit einem Einspruch aufgehalten.
In den Niederlanden sind indes am Dienstag sechs Greenpeace-Aktivisten
festgenommen worden, die eine Bohrinsel mit Ketten angedockt hatten, um
ihren Transport in die Arktis zu verhindern. „Sie sind noch in Haft, aber
wir kennen die genauen Vorwürfe nicht“, sagte Greenpeace-Protestkoordinator
Faiza Oulahsen am Morgen. Ein Polizeisprecher bestätigte die Festnahmen.
Er verwies darauf, dass die Umweltschützer eine Anordnung ignorierten, die
Ölplattform zu verlassen, die im Hafen von IJmuiden nordwestlich von
Amsterdam ankert.
Taucher und Aktivisten von Greenpeace waren am Montagabend auf die
gigantische Bohrinsel „GSP Saturn“ geklettert, die der russische
Energiekonzern Gazprom gechartert hat. Anschließend machten sie die
Plattform mit Ketten am Dock fest. Gazprom will mit der Insel im Feld
Dolginskoje in der nördlichen Petschorasee Öl bohren.
Die „GSP Saturn“ ist schon die zweite Gazprom-Bohrinsel, die Greenpeace
attackiert, um auf Gefahren der Ölförderung in der Arktis aufmerksam zu
machen. Im September hatten russische Sicherheitskräfte 30 Aktivisten und
Journalisten festgenommen und für zwei Monate festgehalten. Sie hatten die
Plattform „Priraslomnaja“ in der Petschorasee besetzt.
Laut Greenpeace fördert Gazprom als erster Konzern weltweit Öl aus dem
Meeresboden des arktischen Ozeans. Der Konzern plant demnach, dieses Jahr
rund 300.000 Tonnen Öl nach Europa zu liefern. Anfang Mai protestieren
Greenpeace-Aktivisten im Hafen von Rotterdam gegen die erste Öllieferung.
27 May 2014
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Ölförderung
Arktis
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