Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Protest gegen russischen Tanker: Arktisöl trotz Blockade angekommen
> Das erste Öl aus der russischen Arktis ist in Europa. In Rotterdam
> versuchte Greenpeace, den Öltanker zu stoppen, doch die Polizei beendete
> die Aktion.
Bild: „No Arctic Oil“: 30 Aktivisten wurden im Hafen von Rotterdam festgeno…
ROTTERDAM dpa | Trotz heftiger Proteste von Umweltschützern hat ein
russischer Tanker mit dem ersten Öl aus der Arktis im Rotterdamer Hafen
angelegt. Die niederländische Polizei beendete am Donnerstag eine Blockade
der Umweltorganisation Greenpeace und nahm 30 Aktivisten vorläufig fest.
Die „Mikhail Ulyanov“ war am Morgen in Rotterdam eingetroffen. Greenpeace
hatte mit Schiffen versucht, das Anlegen zu verhindern.
Das Öl des Tankers stammt von der umstrittenen Gazprom-Plattform in der
arktischen Petschorasee. Die Ölförderung dort stellt nach Ansicht der
Umweltschützer ein hohes Risiko für die Umwelt dar. Auch internationale
Wissenschaftler und Politiker hatten protestiert und vor einer möglichen
Ölpest gewarnt. „Wir werden unseren Kampf um den Nordpol fortsetzen“, sagte
eine Sprecherin von Greenpeace in Amsterdam.
Greenpeace hatte am Morgen mit zwei Schiffen den Anlegeplatz blockiert. An
den Tanker schrieben Umweltschützer von Schlauchbooten aus mit großen
Buchstaben „No Arctic Oil“. Einige hatten sich von der Kaimauer abgeseilt,
um das Anlegen des Tankers zu verhindern.
Die Hafenpolizei beendete die Aktion jedoch schnell. Die Greenpeace-Schiffe
„Esperanza“ und „Rainbow Warrior“ wurden weggeschleppt. Zu den 30
festgenommenen Personen gehört nach Angaben von Greenpeace auch der Kapitän
der „Rainbow Warrior“.
## Die „Rainbow Warrior“ wollte den Tanker abfangen
Das Öl sollte nun aus dem Tanker gepumpt werden. Die erste Ladung wird von
dem französischen Ölkonzern Total übernommen. Der russische Gazprom will
noch in diesem Jahr 300.000 Tonnen Öl von der Arktis nach Europa
verschiffen. Der Rotterdamer Hafen, einer der größten Umschlaghäfen Europas
für Rohöl, will auch weiterhin russische Öltransporte aus der Arktis
zulassen.
Die „Rainbow Warrior“ war bereits Anfang der Woche in See gestochen, um die
„Mikhail Ulyanov“ abzufangen. Allerdings hatte der Tanker nach Angaben der
Umweltschützer seine Ortungsapparatur ausgestellt. Erst kurz vor Rotterdam
war das Signal wieder zu empfangen.
Bereits im vergangenen Herbst hatte Greenpeace gegen Ölbohrungen auf der
russischen Plattform Priraslomnaja protestiert. Beim Versuch, die
Ölplattform zu besetzen, waren 30 Umweltschützer festgesetzt worden. Die
russische Justiz klagte sie trotz massiver internationaler Kritik wegen
Piraterie an. Erst nach 70 Tagen kamen sie wieder frei.
1 May 2014
## TAGS
Arktis
Öl
Ölförderung
Gazprom
Greenpeace
Umweltschutz
Nordpol
Greenpeace
Ölbohrung
Greenpeace
Öl
Kanada
Meeresschutz
Klimaforschung
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kommentar Nordpol: Kampf um Rohstoffe
Im Konflikt um die Arktis drängt die Zeit. Dänemarks Ansprüche sind kein
politischer Irrläufer. Dafür steht zuviel auf dem Spiel.
Greenpeace-Aktivist über russische Haft: „Heute wäre so eine Aktion dumm“
Der Greenpeace-Aktivist Dima Litvinov wollte gegen Gazprom demonstrieren.
Er landete im Gefängnis. Hat er die russische Regierung unterschätzt?
Wirtschaftskooperation Russland-USA: Öl kennt keine Ukraine-Krise
Der US-Konzern ExxonMobil arbeitet weiter mit der russischen Staatsfirma
Rosneft zusammen. Man will in der Aktis bohren. Putin gibt den Startschuss.
Bohrungen in der Arktis: Greenpeace besetzt Ölplattformen
Aktivisten von Greenpeace haben zwei Ölplattformen besetzt, um gegen die
Förderung in der Arktis zu protestieren. Sechs Aktivisten wurden
festgenommen.
Leck in Gronau: Verunsicherung nach Ölfunden
Wie kam das Rohöl ins Naturschutzgebiet? Im Münsterland sind nach der
Entdeckung noch viele Fragen offen. Zu viele, finden Umweltschützer.
Nationalparks in Kanada: Twittern aus dem Schutzgebiet
Kanadas Regierung will ein kostenloses flächendeckendes WLAN in den
Nationalparks einrichten. Bei vielen Naturliebhabern sind die Pläne
umstritten.
Verschmutzung der Meere: Abfall reicht bis in die Arktis
Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Universität der Azoren
sind Europas Meere bereits bis weit in die Arktis Müllhalden. Das meiste
davon ist Plastik.
Bremerhavener Polarforscher: Klimaparadox geknackt
Das Bremerhavener AWI kann mit komplexen Modellrechnungen erklären, was
Bohrkerne bestätigen: Warum ein wachsender Eispanzer für wärmeres Wasser
sorgt.
Klimareport der UN: Sechs Szenarien des Klimawandels
Die Folgen des Klimawandels sind schon jetzt katastrophal. Was aber ist für
die verschiedenen Weltregionen zu erwarten? Eine Übersicht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.