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# taz.de -- Berlinale 2015: Wrestler und Schwäne
> Regisseur Darren Aronofsky und sein Blick für Ästhetik wurden vielfach
> ausgezeichnet. Nun wird er Jury-Präsident der Berlinale 2015.
Bild: Darren Aronofsky (r.) mit Jennifer Connelly und Russell Crowe bei der Pre…
Verstörende Bilder gehören zu seinen Spezialitäten. Der US-amerikanische
Regisseur Darren Aronofsky nutzt die Kamera und ihre digitalen
Erweiterungsmöglichkeiten gern zum Sezieren seiner Motive. In „Requiem for
a Dream“ (2000) etwa werden die Drogen, mit denen sich die Protagonisten
regelmäßig abschießen, in kalter sequentieller Präzision selbst ins Bild
gesetzt, wie sie durch die Blutbahnen der Süchtigen schießen, bevor sie
ihre Wirkung entfalten.
„Black Swan“ (2010) zeigt Natalie Portman als junge Balletttänzerin, die
auf einen finsteren Doppelgänger trifft. Das schleichende Grauen und die
verschwimmende Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit werden dazu in
düsteren und schmerzend harten Bildern ausgemalt. Mickey Rourke hingegen
wird von Aronofsky in „The Wrestler“ (2008) mit dem eigenen verwüsteten
Körper konfrontiert. Und mit „Noah“ schickte der Filmemacher Russell Crowe
in diesem Jahr durch die Sintflut.
Der 1969 in Brooklyn geborene Aronofsky begann sich während seines Studiums
in Harvard für Film zu interessieren. „Pi“, sein Spielfilmdebüt von 1998,
drehte er mit einem Budget von 60.000 US-Dollar und erhielt dafür gleich
mehrere Preise. „The Wrestler“ gewann zudem in Venedig den Goldenen Löwen,
und „Black Swan“ war für einen Oscar nominiert.
Jetzt ist Aronofsky zum Jury-Präsidenten der Berlinale 2015 ernannt worden.
Gelobt wurde der Filmemacher als herausragender Vertreter des Autorenkinos.
Für Festivaldirektor Dieter Kosslick war ausschlaggebend, dass Aronofsky
die filmische Sprache auf ihre ästhetischen Möglichkeiten hin erkundet.
Eine gute Entscheidung.
6 Nov 2014
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
## TAGS
Film
Dieter Kosslick
Monika Grütters
Filmfestival
Frauen
open mike
Edward Snowden
Dokumentarfilm
Regisseur
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