# taz.de -- Besuch im Gangbang-Etablissement: „Mustafa, ich mach Schluss“ | |
> Bei Gangbang-Partys haben viele Männer Sex mit wenig Frauen. Klingt wie | |
> die Erfüllung lüsterner Fantasien – nicht nur von Männern. Zumindest | |
> manchmal. | |
Bild: Eins für jeden | |
Wie das schon aussieht. Ein schmuddeliger Hauseingang tief unten in | |
Neukölln, das kein Nobelbezirk Berlins ist. Klingeln bei „Erlebniswohnung“. | |
Drinnen im Hausflur müffelt es. Ist halt Rotlichtmilieu, billige Sorte. Ich | |
bin auf Reportage. Die „Erlebniswohnung“ bietet Gangbang-Partys an. 90 Euro | |
Eintritt, Flatrate, 11 Stunden geöffnet. | |
Frauenpolitikerinnen in Deutschland sind sich einig: Gangbang, also viele | |
Männer mit wenig Frauen, das ist so ähnlich wie Gruppenvergewaltigung, das | |
muss verboten werden. Frauenministerin Schwesig will das [1][in ein neues | |
Prostitutionsgesetz] schreiben. Die CDU ist sowieso dafür, aber auch die | |
Grünen drucksen herum bei dem Thema, und die SPDlerinnen sind ganz sicher: | |
Gangbang ist menschenunwürdige Sexualität. | |
Merkwürdig ist es schon, dass es gerade 2014 allen auffällt, dass | |
jahrzehntelang menschenunwürdige Sexualität betrieben wurde, die man nun | |
schleunigst verbieten sollte. Aber vielleicht haben wir ja etwas Wichtiges | |
gelernt und sehen erst jetzt, was da wirklich los ist? | |
Also, was ist da los? Eine junge Frau, normal gekleidet, lässt mich rein | |
und zeigt mir die Wohnung. Treibende Musik läuft, harte Beats, schon | |
Puffmusik, aber ohne Stöhnen. Eine Altbauwohnung ist es, abgezogene Dielen, | |
farbige Wände, vier große und zwei kleinere Zimmer, zwei Bäder, eine Sauna. | |
Männer. Junge, alte. Stehen im dunklen Gang herum, gucken aus dem Bad, | |
kommen aus der Sauna, Handtücher um die Hüften – oder auch nicht. | |
Die ganze Atmosphäre hat etwas von Sauna. Entspannt. Eine nackte Frau kommt | |
von hinten: Darf ich mal durch? „Und das sind unsere Spielzimmer“, sagt die | |
„Hausdame“, zuständig fürs Handtuchwechseln, den Kondomnachschub. Zwei | |
Zimmer, in der Mitte riesige rot bezogene Betten, gepolsterte Bänke an den | |
rot gestrichenen Wänden, gedämpftes Licht. Leer. Gar nix los? „Ist gerade | |
Pause“, werde ich aufgeklärt. „Gleich kommt wieder eine Frau.“ | |
## Vom Betriebsrat in den Puff | |
Im rumpeligen, kleinen Büro sitzt Mustafa vor dem PC, informiert sich über | |
Magengeschwüre: Ulcus ventriculi. Mustafa ist ein kleiner Drahtiger, der | |
etwas Sozialdemokratisches ausstrahlt, und, tatsächlich, er war Betriebsrat | |
bei Daimler. „Ich war Arbeiterführer“, erklärt er. Aber als Trotzkist sei | |
er dort gemobbt worden, da ließ er sich krankschreiben und baute mit der | |
Erlebniswohnung eine neue Existenz auf. | |
„Ich bin gegen Prostitution. Ich war bestimmt 500-mal im Puff, und es war | |
vielleicht fünfmal schön. Ich wollte etwas anderes.“ Er war lange in der | |
Swinger-Szene unterwegs, aber die gefiel ihm auch nicht. Also schuf er sich | |
ein eigenes Schlaraffenland. In der Szene heißt es „Herrenüberschuss“. | |
„Hier sind viele Stammkunden“, erklärt er. „Die kennen sich. Die kommen | |
her, poppen, gehen in die Sauna, essen was, machen Pause, reden. Sie haben | |
Zeit. Es dauert 45 Minuten, bis ein Mann wieder kann. Die verbringt er | |
angenehm im Wohnzimmer.“ | |
Klingt gut. Aber was ist mit der Menschenverachtung? | |
Mustafa holt Mandy, eine agile, kleine Mittzwanzigerin mit langen roten | |
Locken, Typ freche Göre mit riesengroßer Klappe. Also, beim Gangbang, da | |
stürzen sich ja mehrere Männer auf eine Frau. Und Politikerinnen befürchten | |
nun, dass da einer dabei sein könnte, den die Frau gar nicht will. Während | |
man im Puff ja nur mit einem konfrontiert ist, und den kann man ablehnen. | |
Mandy guckt ungläubig. „Waren die schon mal im Puff?“, fragt sie dann. Tja, | |
keine Ahnung. Aber Mandy war im Puff. Und da war es so, dass da sieben | |
Frauen saßen und warteten. Und dann kam ein Kunde und suchte eine aus. Die | |
anderen saßen und warteten und verdienten kein Geld. Und der eine Kunde war | |
mit einer Frau allein im Zimmer. Was der wollte, kriegte keiner mit. | |
## Sexuelle Fantasien | |
„Hier geh ich hin, und dann arbeite ich ein paar Stunden, immer mit Pausen | |
dazwischen, und gehe mit einem Festgehalt wieder raus. Und hier bin ich nie | |
mit einem Kunden allein, die Männer passen auf sich gegenseitig und auf | |
mich auf.“ Keine Angst, sicheres Geld. Aber jetzt gleich mit mehreren? „Das | |
muss man mögen“, sagt Mandy, „und ich mag das.“ | |
Und dann kommt mir der Gedanke: Wie viele Frauen haben denn die sexuelle | |
Fantasie, dass sie mit mehreren Männern Sex haben, überall Schwänze und | |
Hände an ihnen? Mandy setzt sie um. „Und wenn mehrere Männer dich | |
hintereinander vögeln, dann kriegst du mit ziemlicher Sicherheit irgendwann | |
einen Orgasmus.“ | |
Uff, erst mal verdauen. Gangbang ist sicherer und besser als normaler | |
Puffsex? Ist das Hurengarn? „Ich bin absolut freiwillig hier“, sagt Mandy. | |
„Ich könnte woanders mehr verdienen.“ Mustafa zahlt nämlich nicht gut. Wie | |
viel, damit will heute niemand rausrücken. Es kommt noch doller: „Ich würde | |
mich schon als nymphoman bezeichnen“, sagt Mandy. „Ich bin dauernd heiß, | |
wenn ich Sport mache, wenn ich schwitze, immer wenn mir irgendwie warm | |
wird, werde ich horny.“ Eine lebende Männerfantasie. | |
Aber diese lebende Männerfantasie findet, sie habe hier ihren Traumjob | |
gefunden. Vorher war sie Zahnarzthelferin. „Den ganzen Tag arbeiten und | |
doch kein Geld“, fasst sie das zusammen. Wenn das Gangbang-Verbot kommt, | |
dann „geh ich demonstrieren! Die haben doch keine Ahnung!“, ereifert sie | |
sich. „Wenn die was für uns tun wollen, dann sollen sie sich mal um die | |
Frauen auf der Straße kümmern. Oder eine Versicherung für Prostituierte | |
einführen, damit die Geld bekommen, wenn sie krank sind.“ | |
## „Ich liebe Sex“ | |
Okay. Über Menschenverachtung kann ich mit Mandy nicht reden. Mit den | |
anderen auch nicht. Nicht mit Jana, die 19 ist und mal Altenpflegerin | |
werden wollte: „Aber das war nichts für mich, immer alten Leuten den | |
Hintern abwischen“, sagt sie. Ihre Eltern seien nicht begeistert über ihren | |
Job, und er sei auch eher was für nebenberuflich. Sie schult gerade um zur | |
Zahnarzthelferin. | |
Und auch mit Conny kann man nicht über Menschenverachtung reden. „Ich liebe | |
Sex“, sagt Conny, die mir als ungarischer Pornostar vorgestellt wird. Sie | |
ist blond und trägt statt Klamotten ein Handtuch. Ihr Freund kommt rein, | |
der ist auch Ungar, ein Dicker mit Bart. Er zieht sich aus unerfindlichen | |
Gründen die Hose aus und geht in Unterhose wieder raus. Was macht der | |
hier?, frage ich und hege Zuhälterverdacht. „Ach, der ist immer hier“, sagt | |
Conny, „jaja, der arbeitet hier.“ Hm. | |
Und wie ist das jetzt mit dem Ablehnen? Also, Jana will nicht mit ganz | |
Alten, die lehnt sie ab. Könne man ja auch verstehen, wo sie so jung ist. | |
Dann gibt es noch einen mit nur einem Bein, mit dem will auch nicht jede. | |
Und dann die, die schlecht riechen, trotz Dusche riechen manche schlecht. | |
„Dann dreh ich mich ein bisschen weg und wende mich mehr einem anderen zu, | |
so ganz wie zufällig“, erklärt eine, deren falschen Namen ich gleich wieder | |
vergesse. Man kann sich trotzdem einige Situationen vorstellen, wo es mit | |
ein bisschen Wegdrehen nicht getan ist. „Na ja“, sagt Mandy, „es ist ja n… | |
schon auch Arbeit, ein Beruf. Es macht also nicht in jeder Minute Spaß.“ | |
## Wie ein Ritual | |
Mustafa kommt rein und winkt mich zu sich in den Flur, „ich zeige dir ein | |
Bild“, sagt er und zieht mich zum nächsten Türrahmen. „Damit du weißt, | |
worum es geht.“ Im Zimmer sind 15 Männer. Vier sind mit zwei Frauen auf dem | |
Bett, die anderen sitzen auf den Bänken und gucken. So manches Handtuch | |
wird von einem Ständer gehoben. Manche Handtücher sind auch gar nicht da, | |
stattdessen wird gewichst. | |
Auf dem Bett vögeln sie alle. Standard scheint zu sein, dass eine Frau | |
gevögelt wird und zugleich einen Schwanz im Mund hat. Die anderen Männer | |
greifen und streicheln und massieren auch irgendwo herum, ab und zu reicht | |
einer Gleitcreme weiter. Es ist ruhig, konzentriert, nur die Musik treibt. | |
Es sieht ein bisschen aus wie eine rituelle Handlung. | |
Irgendwie auch archaisch – wie eine Orgie. Keiner spricht, nur Mustafa, der | |
mir ungerührt vor der Tür erklärt, dass eine Frau, wenn sie genug hat, | |
rausgeht und sagt: Mustafa, ich mach Schluss. Und Mustafa schickt dann die | |
nächste rein. Eine der Frauen fängt an zu stöhnen. Wie man es so kennt, von | |
sich, von den Nachbarn. Es sieht aus wie eine sexuelle Fantasie, obwohl | |
auch ein paar Bäuche wabbeln, aber nicht zu sehr. | |
Im Wohnzimmer sitzen sechs Männer mit Handtüchern auf einer weißen | |
Ledergarnitur. Die Wände sind grellgrün und weiß gestreift. In einer Ecke | |
steht ein kleines Buffet, es gibt Orientalisches, etwas mit Couscous. Auf | |
dem Couchtisch liegen Chips, Nüsse und Süßigkeiten, man trinkt Cola oder | |
Bier, die Frauen Rosé. Ein großer Fernseher an der Wand. Michel Friedman | |
talkt tonlos auf N24. | |
## Verbot nur bei Zwang | |
Mustafa ist offensiv: „Hier ist die Dame von der taz, die schreibt über das | |
Gangbang-Verbot.“ Ein schlanker Mann, Mitte sechzig, grauer Haarkranz, in | |
Unterhose und T-Shirt, sagt: „Ach, gibt es da schon einen Gesetzentwurf?“ | |
Er wüsste gern, wie die argumentieren wollen. „Ich bin nämlich Jurist.“ | |
Neben ihm sitzt ein junger Mann mit Migrationshintergrund, wackelt auf | |
diese komische Männerart zitternd mit dem Bein und grinst, sagt aber | |
nichts. | |
Ein dritter wehrt entsetzt ab, bloß nicht reden. Aber ein breiter jüngerer | |
mit Bart und Handtuch um die Hüften rückt die Nerd-Brille zurecht und | |
steigt ein: „Man könnte doch nur etwas unternehmen, wenn da ein Zwang | |
stattfände.“ Und der Jurist: „Aber hier? Sie will es, ich will es, was hat | |
der Staat da zu suchen?“ | |
Aber wenn doch die Frau einen der 15 nicht mögen würde? Sie sind etwas | |
verwundert: „Die haben doch die Augen zu, die sind völlig weg, kriegen | |
nicht mit, ob da nun jemand sympathisch ist oder nicht“, meint der Mann mit | |
Bart. „Das sind Frauen, die gern im Mittelpunkt sein wollen“, sagt der | |
Jurist, „das ist eine ganz spezielle Vorliebe von speziellen Frauen. Würden | |
die sich ekeln, wären sie nicht hier.“ | |
Vergeblich habe er versucht, seine Freundin von dieser Art Sex zu | |
überzeugen. „Öffentlicher Sex ist nicht ihr Ding.“ Ach, und die Freundin | |
findet das jetzt so in Ordnung? Ja. Jein. Eigentlich nicht. „Aber sie kann | |
ja nichts dagegen machen“, sagt er und grinst wie ein Schuljunge, der | |
geklaut hat und nun will, dass ihm verziehen wird. | |
## Die sexuelle Gegenwelt | |
„Nichts machen“ stimmt nicht ganz. Sie hat ihn verlassen, als er ihr | |
erzählte, was er in Berlin tut. Aber dann sind sie wieder zusammengekommen. | |
Sie verdrängt es, er erwähnt es nicht. Sie hätten „Blümchensex“, das re… | |
ihr. „Sie guckt auch mit mir keine Pornos“, sagt er. „Das ist von mir nic… | |
so ganz fair.“ Warum macht er es dann? Weil ihn die Situation so kickt. | |
Gesehen werden und zusehen, die Fülle von allem, das Gruppengefühl mit | |
anderen nackten Männern. | |
Aber warum setzt er dafür seine Beziehung aufs Spiel? „Ich kann es nur so | |
pathetisch sagen. Beim Sex lebe ich. Er ist für mich wesentlich. Ich | |
schreibe Bücher, ich halte Vorträge, das hier ist für mich das Gegenstück. | |
Meine Gegenwelt. Die macht mich glücklich.“ | |
„Meine Freundin möchte keine Details wissen“, sagt auch der Mann mit Bart. | |
Warum er es macht? Er schweigt, guckt auf den Boden. Schweigt. Murmelt: | |
„Das ist meine dunkle Seite.“ Aha, ein Freier mit Schuldgefühlen? Warum | |
lässt er es dann nicht einfach? „Da wäre dann ein Leidensdruck“, meint er. | |
„Ich werde 50, meine sexuell aktive Zeit wird irgendwann zu Ende sein. Das | |
Ausleben ist mir wichtig geworden.“ | |
So wichtig? Wieder eine lange Pause. „Wenn ich das nicht könnte, würde mich | |
das unglücklich machen. Ich weiß nicht, was ich machen würde.“ „Du hast | |
Schuldgefühle“, schaltet sich der Jurist ein. „Das hatte ich auch. Aber ich | |
habe eine lange Psychoanalyse gemacht, diese Sachen bin ich jetzt los.“ | |
## Alle paar Wochen | |
„Ich bin hier eher zum Abgewöhnen“, setzt ein junger, dicklicher Blonder | |
ein. Er isst eine Banane und setzt sich neben mich. Wie jetzt? „Das ist mir | |
so spontan rausgerutscht.“ Er denkt nach – und ich fühle mich langsam wie | |
in einer therapeutischen Männergruppe. Also dieser hat eine Freundin. Und | |
er will eigentlich auch nur eine Freundin, mit der er Sex hat. | |
Aber dann suchen ihn diese Gedanken heim: Sex auch mit anderen Frauen. | |
Werden stärker, bedrängen ihn, belästigen ihn. Bis er es wahr macht. Auf | |
Montage, in Berlin. „Dann bin ich hier und denke: ’Was machst du da? Das | |
ist doch gar nicht so toll.' Wenn ich dann nach Hause zu meiner Freundin | |
komme, denke ich: Das hier, das ist doch genau richtig. Aber dann, nach ein | |
paar Wochen, geht es wieder los.“ | |
Ist das Sucht? „Das frage ich mich auch oft“, sagt Marco, 35, | |
Wirtschaftsberater, charmant und untersetzt. Schon wieder so ein total | |
reflektierter Mann. Marco hat zwei Studienabschlüsse, spricht fünf | |
Sprachen, sagt er. Hat Mustafa die alle für heute gecastet? Die schlausten | |
und kritischsten Freier? Das ist kein Zufall, sagt Marco: „Gehen Sie mal zu | |
einer normalen Gangbang-Party. Das ist Massenabfertigung, widerlich.“ | |
## Das Musterbeispiel | |
Auch die anderen Männer meinen, dass es woanders weniger schön sei, die | |
Frauen lustlos wirkten. Es ist also kein Zufall, dass gerade Mustafa mich, | |
die Journalistin, zum Besuch einlud, die anderen angefragten Etablissements | |
aber nicht reagierten? Die Presse hat mal wieder die rühmliche Ausnahme | |
gefunden, den Club, wo alles prima ist? | |
Wir sitzen jetzt in einem Spielraum, der gerade leer und deshalb ruhiger | |
ist. Alle paar Sekunden tauchen allerdings Männer auf, mit oder ohne | |
Handtuch, um zu gucken, ob doch was läuft. | |
Marco redet darüber, wie die Rocker in den größeren Clubs die Frauen | |
organisieren. Da müsste man ran, aber doch nicht an die kleine | |
Erlebniswohnung von Mustafa. Das Gangbang-Verbot – „reine Symbolpolitik“. | |
Marco ist auch Politologe. Schon wieder ein Akademiker. Aber Marco hat sich | |
viele Gedanken über die Frauen gemacht. „Die müssen schon so eine | |
Disposition haben, die haben was Bestimmtes erlebt.“ | |
## Anerkennung durch Sex | |
Was? Kommt nun die Alice-Schwarzer-These, dass Prostituierte oft | |
missbraucht wurden? Aber das meint er nicht unbedingt. „Die haben meistens | |
zerrüttete Elternhäuser und haben früh gemerkt, dass sie über Sex | |
Anerkennung bekommen können“, sagt er. Dieser Umgang mit dem eigenen | |
Körper, „das schädigt die Frauen sicher auf die Dauer“, meint er, „sie | |
werden ja auch nicht immer sehr zuvorkommend behandelt.“ Und wie kommt er | |
damit klar, dass er zu dieser Schädigung beiträgt? | |
„Ich habe kein größeres Gewissensproblem, weil ich die Frauen gut | |
behandle.“ Mit einigen sei er privat befreundet. Wenn er aber eine feste | |
Freundin hätte, die er wirklich liebe, dann wäre diese Art von Sexualität | |
für ihn nicht mehr möglich. Hat er deshalb keine Freundin? Wir sind wieder | |
bei der Frage der Sucht. | |
Sucht, Rausch, Glück. Depressionen, wenn man es nicht mehr hat. Was ist das | |
hier für eine Art von Sexualität? Und wer nimmt sich hier das Recht auf | |
diese Sucht und diesen Rausch? Viele Männer und ein paar Frauen. Und ist | |
Abolitionismus das richtige Mittel gegen diesen Rausch? Oder ist es kein | |
Zufall, dass diese Freier hier wirken wie eine Selbsterfahrungsgruppe? | |
29 Nov 2014 | |
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## AUTOREN | |
Heide Oestreich | |
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