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# taz.de -- Nach dem Anschlag auf „Charlie Hebdo“: Bekennervideo von al-Qai…
> Al-Qaida im Jemen bekennt sich in einem Video zu dem Anschlag. Die Türkei
> zensiert die neue Ausgabe der Zeitschrift, deren Auflage auf fünf
> Millionen erhöht wird.
Bild: Ein französischer Buchladen in London zeigt seine Solidarität.
PARIS ap | Die ersten 700.000 Exemplare der neuen Ausgabe von Charlie Hebdo
sind in Frankreich innerhalb weniger Stunden verkauft worden. An den rund
27.000 Zeitungskiosken und anderen Verkaufsstellen im Land hieß es bereits
am Vormittag „Nichts geht mehr“, wie die Händlerorganisation UNDP
berichtete.
Der Vertrieb teilte mit, statt der ursprünglich geplanten drei Millionen
Exemplare nun fünf Millionen Exemplare drucken zu wollen. Bereits am
Mittwochnachmittag sollte es neue Lieferungen geben. Die am Mittwoch
erschienene Charlie-Hebdo-Ausgabe ist die erste seit dem mörderischen
Terroranschlag auf die Redaktion.
Die Terrorgruppe al-Qaida im Jemen gab sich am Erscheinungstag als
Drahtzieher des Angriffs der vergangenen Woche zu erkennen.
Ein ranghoher Kommandeur, Nasr al-Ansi, sagte in einem elfminütigen
Internetvideo, das Massaker vom vergangenen Mittwoch sei „Vergeltung für
den Propheten“ gewesen. Al-Ansi sagte zudem, Frankreich gehöre zur „Partei
des Satans“. Er warnte vor weiteren „Tragödien und Terror“. Der
jemenitische Ableger von al-Qaida wählte nach seinen Worten „das Ziel,
legte den Plan vor und finanzierte die Operation“.
## Gerangel bei Käufern
An einigen Pariser Kiosken gab es Handgreiflichkeiten, als klar wurde, dass
nicht genug Charlie Hebdo-Exemplare für alle da waren. An einem Kiosk an
der Champs-Élysées war das Magazin um 6.05 Uhr vergriffen – fünf Minuten
nach der Anlieferung.
Der Kern der Redaktion von Charlie Hebdo wurde bei dem Terrorüberfall
zweier Dschihadisten vergangene Woche getötet. Insgesamt zwölf Menschen
starben im Kugelhagel. Die verbliebene Redaktion erstellte die neue Ausgabe
in geliehenen Büros.
Der umstrittene rechtsgerichtete Komiker Dieudonné wurde wegen Verteidigung
von Terrorismus festgenommen. Dieudonné ist bereits mehrfach wegen
rassistischer und antisemitischer Provokationen verurteilt worden, im
vergangenen Jahr wurde gegen den Mann, der eine an den Hitler-Gruß
erinnernde Geste populär machte, ein Auftrittsverbot verhängt.
## Türkei stoppt Auslieferung
Auf seiner Facebook-Seite erklärte er, er fühle wie „Charlie Coulibaly“.
Die Vermischung von Opfern und Täter wurde schnell wieder gelöscht. Seine
Festnahme gilt als Zeichen der Entschlossenheit der französischen Behörden,
bestehende Anti-Terror-Gesetze strikt anzuwenden. Darüber hinaus bereitet
die Regierung schärfere Maßnahmen vor.
Wegen Verteidigung des Terrorismus wurde in Nordfrankreich ein Mann zu vier
Jahren Haft verurteilt. Er schien die Terroranschläge zu rechtfertigen, als
er sich betrunken seiner Festnahme widersetzte.
In der Türkei ließ die Polizei die Auslieferung der säkularen Zeitung
Cumhuriyet erst zu, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie die neue
Mohammed-Karikatur der Charlie Hebdo nicht nachgedruckt hatte. Im Inneren
des Blattes gab es vier Seiten mit Cartoons des französischen
Satiremagazins, allerdings nicht mit solchen, die von Muslimen als
blasphemisch aufgefasst werden könnten, erklärte Chefredakteur Utku
Cariközer.
14 Jan 2015
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