# taz.de -- Industriedesigner über „Cradle to Cradle“: „Die Natur lebt v… | |
> Konsum ohne schlechtes Gewissen verspricht das Konzept „Von Wiege zu | |
> Wiege“. Der Designer Michael Braungart erklärt, warum die Moral des | |
> Verzichts unötig ist. | |
Bild: Der Mensch sollte kein Ressourcenmanagementproblem sein | |
taz: Herr Braungart, Sie sagen Effizienz sei das falsche Ziel. Was haben | |
Sie für ein Problem mit weniger Verbrauch? | |
Michael Braungart: Mein Problem mit unserer Vorstellung von Effizienz ist, | |
dass da ein grundsätzlich verkehrtes Menschenbild dahintersteckt. Da möchte | |
etwa eine Stadt wie Berlin „klimaneutral“ sein. Was Dümmeres kann man sich | |
gar nicht vorstellen. Haben Sie schon einmal einen klimaneutralen Baum | |
gesehen? Wir fühlen uns so schuldig auf der Welt, dass wir sagen, es wäre | |
besser, es gäbe uns nicht – denn nur dann könnten wir klimaneutral sein. | |
Mit Cradle to Cradle findet eine Revolutionierung dieses Menschenbildes | |
statt. Sie sehen einen Menschen an und sagen: „Schön, dass du da bist!“ Und | |
nicht: „Könntest du nicht 10 Prozent weniger scheiße sein?“ | |
Wo ist der Konflikt? Wenn das Menschenbild stimmt und dennoch nur die | |
Hälfte verbraucht wird, ist doch auch alles gut. | |
Es ist insofern ein Gegensatz, als die falschen Dinge optimiert werden. Die | |
Natur hat im Allgemeinen keine Mangelsituation, die Effizienz nötig macht. | |
Weil sie 10.000-mal mehr Energie auf die Erde eingetragen bekommt, als sie | |
eigentlich braucht. Die Natur lebt von Verschwendung. Da ist keine | |
Effizienz, sondern Effektivität. | |
Was unterscheidet Effizienz von Effektivität? | |
Der Kirschbaum im Frühling ist nicht effizient. Der geht verschwenderisch | |
um mit seiner Blütenpracht. Da ist kein Schuldmanagement. Aber der Baum ist | |
effektiv: Er erfreut und er kriegt Früchte dadurch. Effizienz ist das | |
Standardisieren von Dingen. Eine Tablette mit Vitaminen und ein Glas mit | |
klarem Wasser sind effizient. Ein Abendessen mit Freunden ist effektiv. | |
Jetzt bringen Sie Werte ins Spiel. | |
Es stellt sich schon zuerst die Frage, was das Richtige ist. Heute halten | |
Autoreifen doppelt so lange wie früher. Aber ein Reifen wird mit 600 | |
Chemikalien hergestellt. Und der Abrieb blieb früher auf der Straße, jetzt | |
geht er als Feinstaub in die Lunge. Und das ist die Gemeinheit. Also: Wenn | |
man das Falsche vertritt, dann macht man das nur immer perfekter falsch. | |
Darum erst Effektivität und dann Effizienz. | |
Sie sprechen davon, dass man C2C-Produkte, etwa einen Sitzbezug für ein | |
Flugzeug, nach der Nutzung „aufessen“ kann. Wer will einen Sitzbezug essen? | |
So direkt ist das nicht gemeint. Wir unterscheiden zwischen zwei | |
verschiedenen Stoffkreisläufen: Die Dinge, die verschleißen, wie | |
Schuhsohlen, Autoreifen, Waschmittel oder auch dieser Sitzbezug, müssen so | |
gearbeitet sein, dass sie in die Biosphäre gehen, also nicht wirklich | |
essbar, aber kompostierbar sind. Ins Müsli schneiden können Sie die | |
natürlich nicht. Aber jetzige Produkte in diesen Bereichen sind teils so | |
giftig, dass sie als Sondermüll verbrannt werden müssen. Die | |
Verschleißteile sind aber nur der kleine Teil der Produkte. Der Hauptteil | |
sind Produkte, die Dienstleistungen sind. Ich will ja nicht wie eine Ameise | |
im Bau leben, sondern all die technischen Produkte nutzen. | |
Geben Sie ein Beispiel für ein Produkt, das Dienstleistung ist. | |
Wir haben etwa mit Philips einen Fernseher hergestellt, den ersten | |
Fernseher für Innenräume. Dieser Fernseher enthält keinerlei Halogene mehr, | |
er hat reversible Verklebungen, viele wunderbare Dinge. In derselben Woche, | |
als wir den Fernseher vorstellten, hat Philips erklärt, man werde die | |
TV-Produktion in Europa dichtmachen und seine Fernsehdivision an ein | |
chinesisches Konsortium verkaufen. Und dann nennen sie diesen Fernseher | |
bescheuerterweise auch noch „Eco Nova“. Ich will keinen Fernseher kaufen, | |
der eco nova ist, ich will gut fernsehen, und das giftfrei. Dieser | |
Fernseher ist billiger zu fertigen, weil wir am Anfang, beim Design, die | |
Intelligenz reinstecken, trotzdem machen die den ein paar hundert Euro | |
teurer. Dieser Fernseher spart so viel Strom ein – und an der Stelle kann | |
ich jetzt mal auf Effizienz setzen, weil ich ja die Emissionen des | |
derzeitigen Strommixes mit Kohle etc. nicht raushauen will in die | |
Atmosphäre. Den Fernseher könnte ich gegen eine Schutzgebühr von 200 Euro | |
abgeben an den Kunden und dann die ersparten Stromkosten für 12 Jahre | |
verlangen. | |
Das wäre eine sich selbst finanzierende Form des Leasings, weil dieser | |
Fernseher deutlich weniger Strom verbaucht? | |
Genau. Das Geld, das der Fernseher in der Zeit quasi vom Stromversorger | |
erwirtschaftet. Ein anderes Beispiel: Als der Smart entwickelt wurde, habe | |
ich gesagt: Die Leute wollen kein Auto haben, die wollen 100.000 Kilometer | |
mit dem Auto fahren. Wenn man Autos so betrachtet, würde es sich auch | |
lohnen, alles reinzupacken, was Energie spart, weil ich als Hersteller nach | |
Kilometern bezahlt werde. Dann könnten etwa Schmierstoffe verwendet werden, | |
die nicht ausgetauscht werden müssen. Dadurch würde das Fahrzeug 15 Prozent | |
weniger Treibstoff brauchen. Oder ich kann Reifen haben, die tatsächlich | |
einen so geringen Rollwiderstand haben, dass ich Geld verdiene, wenn ich | |
sie einsetze. | |
Wenn der Cradle-to-Cradle-Gedanke so überzeugend ist, warum setzt er sich | |
so langsam durch? 20 Jahre am Markt und gerade mal 2.000 zertifizierte | |
Produkte. | |
Das erste Mobiltelefon war 1968, das erste Internet 1973 am Markt. Hat also | |
auch gedauert, bis es flächendeckend wurde. Im Vergleich ist C2C wahnsinnig | |
schnell, wenn Sie berücksichtigen, dass es sich um einen Paradigmenwechsel | |
handelt: Den Menschen als Chance begreifen, nicht als Belastung. Dann | |
entsteht ein neues Bio, ein neues Menschenbild. Das ist die Revolution, die | |
derzeit stattfindet. Das ist wie ein freundlicher Tsunami. Die Produkte | |
daraus sind eigentlich nur die logische Schlussfolgerung. Es gibt keine | |
Designschule der Welt mehr, an der nicht C2C gelehrt wird. Es kommt eine | |
ganze Generation von jungen Designerinnen und Designern nach, die das schon | |
mit der DNA aufnehmen. Wenn Sie einmal verstanden haben, dass schlecht | |
nicht gut ist, dann können Sie mit „Schlecht, aber weniger“ nicht | |
weitermachen. | |
Umweltpolitiker sagen: Tolle Sache, im Prinzip. Aber wenn da kein | |
gesetzlicher Rahmen kommt mit Rückgabepflicht von Produkten und Verbot von | |
Giften – was politisch schwer durchzusetzen sei –, dann würden sich die | |
billigen Giftprodukte immer durchsetzen. | |
Im Prinzip reicht es völlig aus, wenn da jetzt eine „Ich bin doch nicht | |
blöd“-Generation nachkommt. Die jungen Designerinnen und Designer wollen | |
stolz auf ihre Arbeit sein. Ein Produkt, das giftig ist, ist einfach nur | |
ein schlechtes Produkt. Sonst gar nichts. Man muss sehen, dass die | |
traditionelle Gesetzespolitik gescheitert ist. Nicht einmal der Euro ist | |
für Hautkontakt geeignet. Wenn ich eine Euromünze in die Hand nehme, nehme | |
ich 200 mal so viel Nickel auf, wie bei jedem anderen Produkt erlaubt ist. | |
Kein Kassenzettel ist geeignet für Hautkontakt. Die bestehenden Produkte | |
sind so extrem primitiv, dass mir die bisherige Gesetzgebung gestohlen | |
bleiben kann. Was man aber brauchen könnte, wären langfristige Ziele. Auf | |
die kann die Technik dann hinarbeiten. In Holland gibt es gerade die | |
aufregende Entwicklung, dass die Regierung verkündet hat, dass das Land | |
kein Gramm Kunstdünger mehr importieren wird. Bis zum Jahr 2020. | |
Was ist der aufregende Aspekt von Kunstdünger? | |
Wenn man versteht, dass biologische Kreisläufe genauso wichtig sind wie | |
technische Kreisläufe, dann ist das eine absolute Revolution. Selbst | |
Demeter-Bauern verlieren fruchtbaren Boden. Wir sind unheimlich abhängig | |
von Phosphor, gewinnen ihn aber nicht zurück. Stattdessen wird über den | |
Phosphatabbau mehr Radioaktivität in die Umwelt gebracht, als in allen | |
Atomanlagen freigesetzt wird. Und wir hängen von vier Ländern ab, die über | |
70 Prozent der Vorräte kontrollieren. Im Vergleich: Bei der Opec | |
kontrollieren 27 Länder nur 40 Prozent der Ölvorräte. Wenn wir den Phosphor | |
nicht zurückführen, dann sind wir allein deswegen zu viele Menschen auf der | |
Welt. | |
Dann rennen wir doch in die Effizienzfalle, das Sparen in der Not, weil ein | |
lebenswichtiger Grundstoff mangelt? | |
Wenn wir nichts tun, ja. Wenn wir uns aber schlau anstellen und uns auch | |
bei Nahrung an einer geschickteren Stelle im Stoffkreislauf bedienen | |
würden, dann wäre Platz für 20 oder 30 Milliarden Menschen. | |
Das wären vier- bis fünfmal so viele Menschen wie jetzt. | |
Die Ameisen auf der Welt haben schon eine Biomasse wie etwa 30 Milliarden | |
Menschen. Und hat der Planet irgendein Problem damit? Sie müssen Eiweiß für | |
die Nahrung halt auf schlauere Weise gewinnen als jetzt, etwa über Algen | |
oder Pilze oder Bakterien, in manchen Teilen der Erde auch über Insekten. | |
Und nicht über Rindfleisch. | |
Verstanden. Wo noch sind wir darauf angewiesen, dass die Politik Ziele | |
setzt? | |
Nehmen Sie ein normales Einfamilienhaus. Da drin ist die Luft etwa dreimal | |
so schlecht wie die schlechteste Außenluft in einer deutschen Großstadt. | |
Jetzt die Gebäude per Energieeffizienz zu versiegeln und gasdicht zu | |
machen, ist ziemlich zynisch. Sagt man dagegen, wir möchten, dass im | |
Gebäude die Luft besser ist als draußen – dann entstehen viele neue | |
Produkte von unserer Seite aus. Wir haben zum Beispiel einen | |
Teppichbodenhersteller, dessen Teppiche die Luft reinigen und nicht nur | |
weniger stinken. Und dafür wird er bezahlt. Mit dem traditionellen | |
Effizienzbegriff frage ich stattdessen: „Ja musst du denn wirklich einen | |
neuen Teppichboden haben?“ Ich vertreibe also im Prinzip Kunden. Mit Cradle | |
to Cradle hingegen können wir sagen: Lieber Kunde, je mehr du von uns | |
kaufst, desto schneller kommen wir voran. Also wird das Kaufen etwas Gutes. | |
Der Kunde wird mein Freund. | |
Aber der liebe Kunde muss dann oft etwas kaufen. Heutzutage wird beim | |
Einkauf auch bei Firmen auf jeden Cent geachtet. Für Ihre Produkte müssen | |
alle mehr Geld ausgeben. | |
Nein. Gar nicht. Erstens sind unsere Produkte im Schnitt um 20 Prozent | |
günstiger in der Herstellung. Denn das Know-how steckt ja vor allem in der | |
Entwicklung. Zweitens sind unsere Produkte besser. Da brauchen Sie nicht | |
mehr so viel Geld für das Marketing. Adidas etwa gibt zweimal soviel aus, | |
um einen Schuh zu bewerben, wie um ihn herzustellen. Das sparen wir uns. | |
Bei unseren Produkten muss ich nicht mit Werbung den Verstand des Kunden | |
beleidigen. Ich muss auch keine Sollbruchstellen in Produkte mehr einbauen, | |
sondern verkaufe dem Kunden eine Dienstleistung. So entstehen auch viel | |
bessere und schönere Produkte. | |
Mit dem Preis haben sie also kein Problem. Womit dann? | |
Was wir dringend brauchen, von der Politik aus, ist ein Ausstieg aus der | |
Müllverbrennung. Müll brennt nur, wenn Papier und Plastik drin sind. Sonst | |
hat er keinen relevanten Heizwert. Die Politik müsste sagen, 2030 wird kein | |
gemischter Abfall mehr verbrannt. Für die giftigen Dinge gibt es dann noch | |
Sonderverbrennung. Alle anderen Dinge müssten für die Kreisläufe sein. All | |
das, was verschlissen wird, geht in biologische Kreisläufe, muss | |
kompostierbar sein. Alles, was nur genutzt wird, geht in technische | |
Kreisläufe. | |
Aber es gibt doch eine Verpackungsverordnung, zahlreiche Grenzwerte und so | |
weiter. | |
Da wird viel Scheingesetzgebung gemacht. Zum Beispiel wird Asbest in | |
Bremsbelägen verboten, doch der Ersatz, Antimon, ist stärker | |
krebserzeugend. Selbst Greenpeace macht nur eine „Detox“-Kampagne für | |
Kleider: Also Giftreduzierung wird als toller Erfolg hingestellt. Die | |
Chemieindustrie sagt: „Oh ja, wir nehmen die und die Chemikalien heraus.“ | |
Und dafür sind wieder 200 andere giftige Stoffe drin. Detox hilft mir doch | |
gar nichts. Wir müssen positiv definieren, was drin ist in Stoffen. Wenn | |
ich Sie zum Essen einlade, dann sage ich doch auch nicht „Das ist frei von | |
Hähnchen“, sondern ich sage Ihnen, was ich ihnen serviere. In der | |
Textilindustrie werden etwa 20.000 Chemikalien verwendet. Das ist ein | |
Drittel aller Chemikalien überhaupt. Das ist auch die größte Industrie und | |
die für die Menschheit wichtigste, da arbeiten etwa 12- bis 15-mal so viele | |
Leute wie in der Autoindustrie. Und da gibt es erstaunlicherweise nur eine | |
Detoxkampagne. Wenn ich hingegen positiv festlege, was drin ist, dann ist | |
auch die Qualitätskontrolle viel leichter. Es reicht, einen Fingerabdruck | |
zu machen und zu vergleichen: Ist auch das drin, was ich in Auftrag gegeben | |
habe? Ich muss nicht jede einzelne Chemikalie nachweisen. | |
An der Chemieindustrie hängen viele Arbeitsplätze und Forscherkarrieren. | |
Die haben nur „giftig“ gelernt. Das scheint ein großes Hindernis für den | |
Durchbruch Ihrer Idee zu sein. | |
Ich habe 1986 als Student einen Fernseher auseinandergebaut und gefragt: | |
Wollen die Leute Fernsehen gucken, oder wollen sie 4.360 Chemikalien haben? | |
Damals wurde ich als Ökokommunist beschimpft. Das eigentlich Traurige | |
daran: Wir haben eine ganze Generation von Wissenschaftlern verloren. Durch | |
Bhopal, durch Tschernobyl etc. – da gingen die besten Leute nicht mehr hin. | |
Und jetzt geraten wir langsam in einen Wettlauf mit der Zeit. | |
Warum gerade jetzt, wenn die jungen Designer und die neuen Produkte kommen? | |
Wir haben 21 Jahre gebraucht, um kompostierbares, giftfreies Leder zu | |
entwickeln. In mindestens der gleichen Qualität wie herkömmliches, durch | |
Gift belastetes Leder. Man findet 40 Gramm Chromverbindungen pro Kilogramm | |
Leder, das ist nicht für Hautkontakt geeignet. Aber in derselben Zeit sind | |
fast alle Gerbereien in Europa verschwunden. Jetzt wissen wir zwar, wie es | |
geht, aber wir haben niemanden mehr, der es machen kann. | |
Auch wenn sich Cradle to Cradle gegen eine Moral des Verzichts ausspricht, | |
könnte man sagen: Auf Leder könnte man zur Not auch verzichten. | |
Ein anderes Beispiel: In der Schweiz ist in den letzten Jahren ein Drittel | |
der Druckereien verschwunden, weil sie mit den Produzenten der nach Zürich | |
eingeflogenen Druckerzeugnissen nicht konkurrieren können. Wenn Sie den | |
Ikea-Katalog in China drucken lassen, dann haben Sie etwa 90 giftige Stoffe | |
drin. Wenn Sie ihn in Europa drucken lassen, dann sind es etwa 50. Sie | |
lassen also hier wie dort Sondermüll drucken. In China ist es aber 40 | |
Prozent billiger. Und nachher machen wir Recyclingpapier daraus und | |
verseuchen unsere Pizza mit den Chemikalien aus den Druckschlämmen, die als | |
Füllstoffe im Karton landen. Was macht es für einen Unterschied, ob ich | |
50-mal oder 90-mal erschossen werde? Wir haben jetzt die ersten | |
Druckerzeugnisse seit Erfindung des Buchdrucks überhaupt, die perfekt | |
kompostierbar und ungiftig sind. Bevor alle Betriebe hier verschwinden, | |
setzen wir das parallel mit Dutzenden Unternehmen um, sodass das Papier für | |
biologische Kreisläufe insgesamt geeignet sein wird. Das ist ein Wettlauf | |
mit der Zeit geworden. | |
Wie sind Sie auf das Konzept „Von Wiege zu Wiege“ gekommen? | |
Das Cradle-to-Cradle-Konzept geht zurück auf eine umfangreiche Befragung | |
von Menschen in verschiedenen Ländern. C2C verbindet alles: die geliebte | |
Komplexität der Europäer. Sie ist wichtig, führt aber dazu, dass unsere | |
Universitäten nur für Probleme bezahlt werden. Solange die Probleme | |
bestehen, gibt es Geld. Wehe, das Problem ist gelöst! Dazu kommt die | |
US-amerikanische Denkweise, die Dinge zu handhaben. In Amerika erhält man | |
Geld für das Handeln, handelt manchmal aber, ohne viel darüber | |
nachzudenken. Und schließlich gehören das asiatische Denken in Kreisläufen | |
und die südliche Lebensfreude dazu. Das alles gemeinsam ist Cradle to | |
Cradle. | |
Und welche Moral leitet das im Zweifelsfall? | |
Die Moral ist immer weg, wenn man sie eigentlich braucht. Wir wollen | |
Menschen dabei unterstützen, dass sie so werden, wie sie sein wollen. Darum | |
ist Cradle to Cradle kein moralbasiertes System, sondern allein ein | |
qualitätsbasiertes System. Der Mensch wird nicht als | |
Ressourcenmanagementproblem gedacht; nicht Responsibility ist gefragt, | |
Rechte sind es. Es geht um Innovation. Und das machen wir. | |
3 Feb 2015 | |
## AUTOREN | |
Reiner Metzger | |
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