# taz.de -- Atomverhandlungen mit dem Iran: Die Gespräche gehen weiter | |
> Ungeachtet der israelischen Kritik gehen die Verhandlungen zwischen dem | |
> Westen und Iran weiter. Trotz einiger Fortschritte gibt es noch | |
> Differenzen. | |
Bild: Das Kernkraftwerk in Bushehr im Süden Irans | |
MONTREUX/RIAD dpa/ap | Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland | |
(5+1) haben am Donnerstag im schweizerischen Montreux ihre | |
Atomverhandlungen fortgesetzt. Dabei sollen die Beteiligten in erster Linie | |
über die Ergebnisse der bilateralen Gespräche zwischen den Außenministern | |
der USA und Irans in Kenntnis gesetzt werden. | |
Nach Angaben von John Kerry und Mohammed Dschawad Sarif gibt es trotz | |
einiger Fortschritte immer noch Differenzen, die beide bei einem weiteren | |
Treffen am 15. März diskutieren wollen. Ziel ist es, bis Ende März ein | |
Grundsatzabkommen und bis Ende Juli eine umfassende Einigung zu erzielen | |
und damit den zwölfjährigen Konflikt zu beenden. | |
US-Außenminister John Kerry hat den arabischen Verbündeten der USA | |
versichert, dass diese Iran auch im Fall einer Einigung im Atomkonflikt | |
weiter unter Beobachtung halten würden. „Auch nun, da wir mit Iran über | |
dieses Programm diskutieren, verlieren wir Irans destabilisierende Aktionen | |
in Syrien, dem Libanon, dem Irak und der Arabischen Halbinsel, Jemen | |
insbesondere, nicht aus den Augen“, sagte Kerry am Donnerstag bei einem | |
Treffen mit seinen Kollegen der sechs Länder des Golfkooperationsrats (GCC) | |
in der saudiarabischen Hauptstadt Riad. | |
Kerry versicherte, sein Land suche keine „umfassende Einigung“ mit Iran, | |
sondern wolle allein eine Lösung des Atomstreits erreichen. Ein | |
Atomabkommen werde nichts an der Haltung der USA in anderen Streitfragen | |
ändern. Saudi-Arabien und die anderen arabischen Golfstaaten betrachten die | |
derzeit laufenden Gespräche zwischen Washington und Teheran mit Misstrauen, | |
da sie fürchten, dass Iran im Fall einer Annäherung gestärkt würde. | |
Insbesondere Saudi-Arabien betrachtet Iran als Bedrohung für das eigene | |
Streben nach regionaler Vormacht. | |
Das erzkonservative Königreich wirft der Islamischen Republik auch vor, die | |
schiitischen Huthi-Rebellen zu unterstützen, die im Jemen Anfang des Jahres | |
die Macht übernommen haben. Dies zwang die USA und andere westliche Staaten | |
zur Schließung ihrer Botschaft. Außerdem unterstützt Teheran den syrischen | |
Machthaber Baschar al-Assad, während Riad und der Westen hinter den | |
Rebellen stehen. Im Irak dagegen unterstützen Iran ebenso wie der Westen | |
und die Golfstaaten die Regierung im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz IS. | |
Iran steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms | |
an der Entwicklung der Atombombe zu arbeiten. Teheran weist das zurück. Die | |
Gespräche hätten eigentlich schon im November abgeschlossen werden sollen. | |
5 Mar 2015 | |
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