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# taz.de -- Wachleute misshandeln Flüchtlinge: Schläge und Tritte statt Essen
> Wegen mutmaßlicher Übergriffe auf Flüchtlinge in einem Essener Heim sind
> fünf Wachleute angeklagt. Sie sollen die Flüchtlinge geschlagen und
> getreten haben.
Bild: Ein Flüchtling in einer Unterkunft in Essen vor dem einzigen Tisch in de…
ESSEN/BURBACH dpa | Die Staatsanwaltschaft hat fünf Wachleute eines
Übergangswohnheims in Essen wegen Misshandlung von Flüchtlingen angeklagt.
Sie wirft den Männern vor, im September vergangenen Jahres Heimbewohner
geschlagen und getreten zu haben. Die Opfer sollen Prellungen und blaue
Flecken davon getragen haben. Den Angeklagten wird gefährliche
Körperverletzung zur Last gelegt, weil sie zu mehreren auf ihre Opfer
losgegangen sein sollen, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.
Im September 2014 hatten Berichte und Fotos über Misshandlungen in einem
Flüchtlingsheim in Burbach im Siegerland einen Skandal ausgelöst. Danach
erhoben auch Asylbewerber aus anderen Unterkünften Vorwürfe gegen
mutmaßlich gewalttätiges Sicherheitspersonal, so auch in Essen und Bad
Berleburg (Kreis Siegen-Wittgenstein). Seither ermitteln Polizei und
Staatsanwälte.
In Essen müssen sich jetzt insgesamt fünf Männer im Alter zwischen 22 und
36 Jahren vor dem Amtsgericht verantworten, sofern das Gericht das
Verfahren eröffnet: Drei der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sollen
laut Anklage einen Heimbewohner geschlagen und getreten haben, als dieser
im Treppenhaus um Essen bat. Danach sollen sie drei weitere Bewohner in
ihrem Zimmer attackiert haben. Tags drauf sollen zwei von ihnen zusammen
mit zwei weiteren Angeklagten in der Küche des Wohnheims einen Bewohner
geschlagen und getreten haben. Er hatte sich beschweren wollen.
Die Siegener Staatsanwaltschaft ermittelt gegen rund 30 Beschuldigte im
Zusammenhang mit Misshandlungsvorwürfen in Heimen in Bad Berleburg und
Burbach. Aus der Burbacher Notunterkunft stammen schockierende Film und
Videoaufnahmen, die dokumentieren, wie Wachmänner Flüchtlinge quälen.
Umfangreiches Beweismaterial sei sichergestellt worden, so dass die
Ermittlungen weiter andauern werden, teilte die Staatsanwaltschaft Siegen
auf Nachfrage mit.
18 Mar 2015
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