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# taz.de -- UN-Chef über Flüchtlinge in Syrien: „Todeslager“ Jarmuk
> Die Lage im palästinensischen Flüchtlingslager Jarmuk in Syrien ist
> dramatisch. Die 16.000 Menschen würden als „Schutzschilde“ missbraucht,
> so UN-Generalsekretär Ban.
Bild: Nichts als Zerstörung: das Flüchtlingslager Jarmuk Ende Februar. Das Bi…
NEW YORK/ DAMASKUS dpa | Das von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
unter seine Kontrolle gebrachte Flüchtlingslager Jarmuk im Süden der
syrischen Hauptstadt Damaskus entwickelt sich laut UN-Generalsekretär Ban
Ki Moon zu einem „Todeslager“. „Im syrischen Horror ist das
Flüchtlingslager Jarmuk die tiefste Hölle“, sagte Ban mit ungewöhnlich
drastischen Worten am Donnerstag vor Journalisten in New York. „Ein
Flüchtlingslager erinnert immer mehr an ein Todeslager.“
Die rund 16.000 Menschen in dem Lager, darunter rund 3.500 Kinder, würden
als „menschliche Schutzschilde“ missbraucht, sagte Ban weiter. Das Ganze
sei eine „humanitäre Katastrophe von epischem Ausmaß“. Die Situation in d…
Lager müsse dringend stabilisiert werden, forderte Ban. „Wir können nicht
einfach dastehen und zusehen, wie sich ein Massaker zuträgt. Wir dürfen die
Menschen in Jarmuk nicht aufgeben.“
In einem dringenden Appell forderte das Internationale Komitee vom Roten
Kreuz (IKRK) humanitäre Hilfe für das palästinensische Flüchtlingslager.
Mit dem Ausbruch der neuesten Kämpfe habe sich die Lage weiter
verschlechtert, erklärte das IKRK am Donnerstag. Die Menschen bräuchten
sofort Hilfe. Sie litten seit Monaten an einem Mangel an Wasser, Nahrung
und medizinischer Versorgung.
Die Menschen sind weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Nur sehr
wenige Lieferungen könnten das Lager erreichen, sagte der Leiter der
Hilfsorganisation Jafra Foundation, Wesam Sabaaneh. Die syrische Regierung
hatte die Blockade des Lagers 2013 begonnen, nachdem dort Rebellen Fuß
gefasst hatten. Dutzende Menschen starben seitdem laut Menschenrechtlern an
Hunger und Durst.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen seit
Ausbruch der Kämpfe zwischen IS-Extremisten und Palästinensern vor einer
Woche 47 Menschen ums Leben. Demnach griff auch die syrische Luftwaffe das
Lager erneut an. Flugzeuge hätten am Mittwochabend elf Fassbomben über
Jarmuk abgeworfen, erklärten die Menschenrechtler am Donnerstag.
Die Palästinenser wollen gemeinsam mit der syrischen Armee gegen die
IS-Extremisten vorgehen. Es gebe eine „enge Koordination“ zwischen beiden
Seiten, sagte der Gesandte der Palästinensischen Befreiungsorganisation
(PLO), Ahmed Madschdalani, in Damaskus. Ziel sei es, den IS aus dem Lager
zu vertreiben. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte Madschdalani zu
Gesprächen nach Damaskus entsandt.
10 Apr 2015
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