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# taz.de -- Parlamentswahl in Österreich: Rechts, rechter, Österreich
> Die FPÖ gewinnt die Parlamentswahl, aber niemand will mit den
> Rechtsradikalen regieren. Alle anderen Parteien müssen sich warm
> anziehen.
Bild: Mit erhobener rechter Hand: FPÖ-Chef Herbert Kickl hat bei der Wahl am S…
Ein Rechtsruck geht durch Österreich. [1][29 Prozent wählten die
rechtsradikale FPÖ], mehr als je zuvor. Die 1955 auch als Auffangbecken von
Altnazis gegründeten Freiheitlichen sind eine Partei, die das Menschenrecht
auf Asyl aussetzen und Meldestellen für unliebsame Lehrer einführen will.
Die „Remigration“ ausdrücklich befürwortet. Die das Mediensystem nach
Ungarns Vorbild umbauen will. Die Österreichs Neutralität beschwört und sie
im Sinne Putins auslegen würde.
Sie sind eine [2][Partei, die hundertfach mit rassistischen und
rechtsextremen Vorfällen aufgefallen ist]. Deren letzte Regierung 2019
wegen zur Schau gestellter Korruptionsanfälligkeit in die Brüche ging. Und
die deshalb bei der damaligen Neuwahl von 26 auf 16 Prozent abstürzte.
Nun ist sie wieder an der Spitze, höher noch als vor 25 Jahren unter dem
schillernden Ex-Parteichef Jörg Haider. Das liegt zum einen an der Schwäche
der anderen Parteien. Immer wieder hatte die [3][konservative ÖVP versucht,
die FPÖ rechtsaußen zu überholen]. Das blieb, wieder einmal, erfolglos.
Doch auch die so selbstgefälligen Sozialdemokraten (SPÖ) konnten Kickl
nichts entgegensetzen.
Zum anderen liegt es an der strategischen Weitsicht der FPÖ. Sie hat vor
allem in Social Media und Parteimedien investiert. Auch hat sie sich
[4][früh mit Coronamaßnahmengegnern gemein gemacht] und nachhaltig
Misstrauen gegen die Regierung gesät – das macht sich nun bezahlt. Auch
trat die Partei unter Herbert Kickl professioneller und geeinter denn je
auf.
Bekommt Österreich nun einen FPÖ-Kanzler? Wohl kaum. Einerseits wird das
Bundespräsident Alexander Van der Bellen nach Kräften verhindern. Wichtiger
noch: Kickl wird wohl keine Regierungsmehrheit finden. Die ÖVP wird zwar
hoch pokern und sich auch die FPÖ als Option offenhalten. Am Ende wird sie
aber viel eher eine Koalition mit der SPÖ anführen, als Juniorpartner unter
der FPÖ zu werden.
Damit wären wieder ein paar Jahre gewonnen. Auf lange Sicht müssen sich die
Vertreter der liberalen Demokratie in Österreich aber warm anziehen.
30 Sep 2024
## LINKS
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[4] /FPOe-vor-den-Nationalratswahlen/!6035710
## AUTOREN
Florian Bayer
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