| # taz.de -- Volksentscheid Berlin 2030 klimaneutral: Klimaneustart reicht Klage… | |
| > Initiative will gemeinsamen Abstimmungstermin mit der Wiederholungswahl | |
| > am 12. Februar erstreiten. Erfolgsaussichten ungewiss. | |
| Bild: Direkt vors Rote Rathaus marschiert für mehr direkte Demokratie | |
| Berlin taz | Die Initiative Klimaneustart Berlin hat nach eigener Aussage | |
| am Donnerstag Klage beim Oberverwaltungsgericht Berlin für einen | |
| Abstimmungstermin am 12. Februar eingelegt. Damit will die Initiative | |
| erreichen, dass die Abstimmung über das Volksbegehren „Berlin 2030 | |
| klimneutral“ zeitgleich mit der Wiederholungswahl für das Abgeordnetenhaus | |
| stattfindet. | |
| Außerdem wolle man den Senat gerichtlich verpflichten, „das nötige Papier | |
| für den Volksentscheid umgehend zu bestellen und die sonstigen | |
| Vorbereitungen einzuleiten“, heißt es einer Mitteilung der Initiative. Die | |
| Initiative hatte vor einigen Tagen bereits auf [1][eigene Faust bei einer | |
| Druckerei ein Angebot eingeholt und Papier reserviert]. Der Senat war | |
| darauf aber nicht eingegangen. Bis Donnerstagabend habe Rot-Grün-Rot Zeit, | |
| „eine Reservierung von Produktionskapazitäten für die Druckunterlagen | |
| auszulösen“, so die Sprecher*innen von Klimaneustart. | |
| Weil aber selbst ein mögliches Eilverfahren für gewöhnlich nicht innerhalb | |
| weniger Stunden entschieden wird – und die Koalition kaum spontan | |
| Wahlzettel drucken dürfte – habe man sich entschieden, „die Option auf | |
| eigene Faust offenzuhalten“. 15.300 Euro seien nötig, um das Angebot der | |
| Druckerei weiter zu reservieren. Das Geld soll jetzt über Spenden | |
| zusammenkommen. | |
| Das Oberverwaltunsgericht bestätigte den Eingang einer Klage am | |
| Donnerstagnachmittag zunächst nicht. Ob die Initiative Aussicht auf | |
| juristischen Erfolg hat, ob das Verwaltungsgericht also überhaupt ein | |
| Eilverfahren eröffnen wird, ist unklar. In der taz hatte | |
| Verwaltungsrechtsexperte Peter Kremer ein Eilverfahren zumindest [2][für | |
| „denkbar“ gehalten]. | |
| ## Termin am Dienstag | |
| Am kommenden Dienstag will der Senat voraussichtlich einen Termin für den | |
| Volksentscheid verkünden. Die Grünen mit der Spitzenkandidatin [3][Bettina | |
| Jarasch hatten sich für einen gemeinsamen Termin am 12. Februar stark | |
| gemacht]. Doch die verantwortliche Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und | |
| auch die Regierende Franziska Giffey (SPD) halten das für organisatorisch | |
| nicht mehr möglich. | |
| Landeswahlleiter Stephan Bröchler hatte ebenfalls gewarnt: „Ein | |
| zusätzlicher Volksentscheid stellt uns vor eine kaum lösbare Aufgabe – | |
| allein mit Blick auf die erforderlichen politischen Entscheidungen und die | |
| logistischen Prozesse.“ Auch Kultursenator und Vize-Bürgermeister Klaus | |
| Lederer (Linke) sagte am Dienstag nach der Senatssitzung: „Ich habe mich | |
| davon überzeugen können, dass es nicht möglich ist, die Termine | |
| zusammenzulegen.“ | |
| Laut Landeswahlgesetz müssen ein Volksentscheid und eine Wahl nur dann | |
| zusammengelegt werden, wenn der Wahltermin frühestens vier Monate nach dem | |
| offiziellen Sammelergebnis des Volksbegehrens stattfindet. Die Initiative | |
| möchte aber einen gemeinsamen Termin mit der Wahl erstreiten, weil es ihre | |
| Chance erhöht, dass genügend Menschen an die Urnen gehen um das | |
| Teilnahme-Quorum von 25 Prozent der Wahlberechtigten zu erreichen. | |
| 8 Dec 2022 | |
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| ## AUTOREN | |
| Anna Klöpper | |
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