Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Schriftstellerin über LSD und Feminismus: „Heutzutage lebe ich d…
> In Sibylle Lewitscharoffs neuem Roman geht es um einen Dante-Kongress.
> Das Gespräch mit ihr verläuft fast bis zum Schluss harmonisch.
Bild: Sibylle Lewitscharoff 2013 bei der Verleihung des Georg-Büchner-Preises
Ein Altbau in Berlin-Wilmersdorf: Säulenportal, Marmorboden. Mit einem
wackligen Aufzug geht es in die 4. Etage. Sibylle Lewitscharoffs Wohnung
ist riesig: verglaste Bücherschränke, Gemälde, ein langer Flur, der an
verschlossenen Türen vorbei führt. Ganz am Ende liegt ihr Arbeitszimmer.
Frau Lewitscharoff serviert Tee und Gebäck.
taz. am wochenende: Frau Lewitscharoff, das sind hoffentlich keine
Haschkekse.
Sibylle Lewitscharoff: Machen Sie sich keine Sorgen. Diese Zeiten sind
schon lange vorbei.
Außer Hasch haben Sie im Alter von 13 Jahren bereits LSD genommen. Wie
kamen Sie so früh in Kontakt mit Drogen?
Das hatte natürlich auch was mit dem Selbstmord des Vaters zu tun. Ich
hatte schon ältere Freunde, war sehr frühreif und war, da meine Mutter
arbeiten musste, auch vogelfrei. Es war eine ganz andere Zeit, 1967, wir
waren begeistert von Warhol, Bob Dylan und den Möglichkeitsspielräumen
psychedelischer Drogen.
Und wie war’ s auf LSD?
Gewaltig. Heftig. Das haut ganz anders rein als Haschisch. Das schönste
Erlebnis war ein Fest an der Kunstakademie in Stuttgart. Im vollen
LSD-Rausch bin ich Straßenbahn gefahren. Als es hügelhoch nach Degerloch
ging, sah ich, wie sich die Straßenbahn ganz leise und sanft aus den
Gleisen erhob und im sternenbesäten Himmel die beiden Toten, meine
Großmutter und mein Vater, mir zuwinkten. Danach ist die Straßenbahn wieder
ganz sanft ins Gleis geraten und hat mich in Degerloch abgesetzt. Es waren
wunderbare Erlebnisse, aber heutzutage lebe ich drogenfrei. Ich gönne mir
höchstens hin und wieder einen Eierlikör.
Sie haben den Selbstmord Ihres Vaters bereits erwähnt. Er hat sich, als Sie
11 waren, erhängt. Wie war Ihr Verhältnis zu ihm?
Ich war der Liebling des Vaters, mein Bruder der Liebling der Mutter. Er
war auch entzückt von mir, weil ich schon mit fünf versucht habe, Zeitung
zu lesen. Er hat mich sehr früh geistig und künstlerisch gefördert. Für
mich war er ein guter Vater.
Wurde Ihnen gesagt, dass er sich erhängt hatte?
Ich habe das schon alles mitbekommen. Zwei Jahre vorher hatte er versucht,
sich in der Badewanne die Pulsadern aufzuschneiden. Er litt unter
Depressionen, war ein sehr anerkannter und wohlhabender Arzt, durfte aber
nicht zugeben, dass er unter Depressionen litt. Das hätte damals das Ende
seiner Karriere bedeutet.
Wie verarbeitet ein Kind das?
Als es schwer wurde, weil sich mein Vater umgebracht hatte, war ich sehr
froh, dass ich durch die Großmutter eine stabile Kindheit hatte. Das hat
mich gerettet. Ich hatte eine wunderbare Großmutter. Die liebenswürdigste
Person meines Kosmos. Eine sehr fromme Frau. Aber Frömmigkeit in Form von
Güte, nicht von Strenge. Sie hatte überhaupt keine Drohfinsternis. Bis
heute ist meine Gottesvorstellung durch die Liebenswürdigkeit meiner
Großmutter geprägt.
Hoffen Sie, Ihrem Vater im Jenseits zu begegnen?
Ich will meiner Familie nicht im Jenseits begegnen. Das ist kein schöner
Gedanke.
Ihre Großmutter haben Sie doch sehr geliebt.
Jetzt haben Sie mich erwischt. Das stimmt. Bis heute habe ich eine
kindliche Vorstellung des Glaubens. Wenn ich in Not gerate, dann werde ich
zu einer Vierjährigen und denke, dass meine Großmutter oben ein gutes Wort
für mich einlegt, sagt, dass ich doch nicht ganz so schlimm bin. Ich weiß,
es ist kindlich, naiv, infantil, nichtsdestoweniger glaube ich daran. Aber
mein Vater hat dort oben nichts zu bestellen, der ist nicht mein guter
Geist.
Und wo werden Sie landen, Hölle oder Paradies?
Ich hoffe auf die Erlösung von meinen aggressiven und schlechten Anteilen
und sehe mich schon eher oben als unten.
Trotz religiöser Prägung waren Sie als Jugendliche Trotzkistin.
Das linke Gedankengut war damals en vogue. Wir waren eine Jugendgruppe der
antiautoritären Studentenbewegung. Es war ein großes Freiheitsgeblinkere,
durchmischt mit Drogen, einem Hass auf den Faschismus. Ich habe aber sehr
schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist.
Wie?
Ich habe damals schon sehr gerne und viel Literatur gelesen. Thomas Mann
zum Beispiel, den habe ich geliebt, bei den Trotzkisten war er jedoch
verpönt. Diese Vereinnahmung der Literatur durch eine Ideologie hat mich
schließlich entfremdet.
Wo verorten Sie sich heute politisch?
Ich bin sehr sozialdemokratisch organisiert, sehr grün. Sozialer Ausgleich
ist für mich extrem wichtig als politische Haltung. Und auch die
ökologischen Fragen und eine kluge Außenpolitik, wie sie meiner Meinung
nach Frank-Walter Steinmeier betreibt, ist mir willkommen. Ich würde mich
also in einem rot-grünen Milieu verorten.
Sie sind 1973 von Stuttgart nach Westberlin gezogen und haben
Religionswissenschaften studiert. Von der Trotzkistin zur
Religionswissenschaft – das müssen Sie erklären.
Die Phase des Trotzkismus war schon länger vorbei. Ich bin per Zufall durch
einen Freund an die Religionswissenschaften geraten und habe sofort
kapiert, dass das etwas geistig sehr Anspruchsvolles ist.
Religionswissenschaft war damals stark geschichtlich, kunsthistorisch,
literarisch und auch philosophisch geprägt. Es war eine abenteuerliche
geistige Mischverfassung, die mich sehr angezogen hat. Wir hatten damals
irrsinnige Freiheiten beim Studium. Wir durften ohne Weiteres 33 Semester
studieren.
Wie viele brauchten Sie?
Weiß ich nicht mehr. Wahnsinnig viele. Es war ein wunderbares Studium, von
dem ich noch heute profitiere. Es war ein Studium generale im besten Sinne.
Während des Studiums waren Sie länger in Buenos Aires. Was für eine Zeit
war das für Sie?
Ich war damals mit einem Argentinier verheiratet, war so um die 23, wollte
auswandern, dachte, dass Deutschland ein Faschisten-Land sei. Aber in
Argentinien war es dann wirklich hart und auch gefährlich. Viele Studenten
sind verschwunden. Und man wusste, dass sie höchstwahrscheinlich tot waren.
Es herrschte eine Atmosphäre der Angst und der radikalen Diktatur. Die
haben über 30.000 Menschen umgebracht. Da konnte man nicht bleiben. Aber
ich fand vieles an der argentinischen Gesellschaft ganz wunderbar.
Was zum Beispiel?
Bei uns herrschte so eine trockene, radikale Form des Feminismus. Bei den
Argentinierinnen bemerkte ich etwas anderes. Die gingen alle fremd, und
zwar pausenlos. Und das mit Witz, Esprit, einer solchen Verve, es war
einfach nur faszinierend. Diesen außerordentlich selbstbewussten Umgang mit
dem Eros kannte ich so nicht. In Deutschland war das alles rhetorisch
vergiftet: sehr viel Rhetorik, sehr wenig amüsante Praxis.
Alice Schwarzer mochten Sie also eher nicht?
Das ist eine Form der Frauenbewegung, mit der ich mich nicht anfreunden
kann. Ich liebe Frauen, meine Frauenfreundschaften halten Jahrzehnte. Aber
der deutsche Feminismus hat zu einer Sterilität des Denkens geführt.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich freue mich über jede Frau, die in
einen Bankvorstand rückt. Aber ich habe etwas gegen alle Formen von
Verklemmtheit und kann mit dieser Ideologisierung nichts anfangen. Ich mag
eben auch Männer. Ich habe auch nie etwas Schlimmes von Männern erfahren.
Ich bin eher für einen entspannten Umgang mit beiden Geschlechtern.
Sie haben dann zwanzig Jahre lang als Buchhalterin für eine Werbeagentur
gearbeitet. War das nicht sterbenslangweilig?
Ich habe schon während des Studiums dort gearbeitet. Mein Bruder hatte eine
Werbeagentur, und ich habe da sehr gut verdient. Ich bin ein
Zwangscharakter, sehr ordentlich, konnte das mit links erledigen, habe mich
gut mit den Mitarbeitern verstanden. Das war klasse. Gleichzeitig habe ich
geschrieben.
Sie wollten schon damals Schriftstellerin werden?
Es war meine Lieblingsvorstellung. Ich habe auch immer schon geschrieben.
Ich wusste aber, dass das alles noch nichts taugt. Ich habe einfach
gemerkt, dass ich da so einen verprimelten Dauerstuss schreibe.
Wann wussten Sie: Es taugt?
Die erste Hürde waren die „36 Gerechten“, ein kleines Buch, das 1994 in
einem kleinen Verlag veröffentlicht wurde. Dankenswerterweise hat Iris
Radisch das in der Zeit besprochen. Eigentlich habe ich mich nur getraut,
das zu veröffentlichen, weil ich Scherenschnitte dazu gemacht habe. Die
Scherenschnitte fand ich richtig gut, den Text so lala. Das war der Anfang,
dann wurde ich nach Klagenfurt eingeladen.
Wie war das Wettlesen beim Ingeborg-Bachmann-Preis?
Eigentlich wollte ich nicht hin. Ich fühlte mich zu alt, war schon 44,
gewissermaßen eine alte Schachtel. Aber der Verlag hat mich beschwätzt,
doch mitzumachen. Das war die erste Lesung meines Lebens und seltsamerweise
war ich total entspannt, konnte alles ausblenden, mich ganz auf meinen Text
konzentrieren und habe wunderbarerweise mit meiner Erzählung „Pong“ noch
gewonnen. Für mich war das ein stürmischer Beginn meiner Karriere. Ich
verdanke diesem Preis sehr viel.
Im Mittelpunkt Ihres neuen Romans „Das Pfingstwunder“ steht Dantes
„Göttliche Komödie“. Was fasziniert Sie an dieser nahezu 700 Jahre alten
Dichtung?
Zunächst einmal ist es ein ungeheuer poetisch funkelndes Sprachwerk. Dann
ist es eine riesige zusammenfassende theologische und kosmologische Schrift
der Zeit, die eigentlich alles bindet, was man über die Hölle, das
Himmelreich, die Sterne und über den Kosmos gedacht hat. Mich hat einfach
interessiert, wie man diesen großartigen Stoff in die moderne Zeit
versetzen kann.
Im Roman geht es um einen Dante-Kongress, der 2013 bei den Maltesern auf
dem Aventinischen Hügel in Rom stattfindet. Just in dem Moment, in dem die
Glocken des Petersdoms das Pfingstfest einläuten, erheben sich die
Danteforscher und fliegen geradewegs in den Himmel. Nur der traurige
Chronist Gottlieb Elsheimer, der Erzähler des Romans, bleibt zurück. Ist er
der Schriftsteller, der zum Schreiben verdammt ist?
Kann man durchaus so interpretieren. Aber an der Figur hat mich eher etwas
anderes gereizt: Da ist ein radikal diesseitig orientierter Mensch, der
nichts von Wundern hält. Was geschieht mit einem solchen Menschen, der auch
noch ein hoch angesehener Professor ist, wenn er mit einem radikalen Wunder
konfrontiert wird? Er kann es nicht erzählen, weil die Leute ihn sonst für
verrückt halten würden. Er ist völlig aus der Bahn geworfen, muss seinen
Sinnen misstrauen oder sich fragen, weshalb er als einziger nicht
davonfliegen durfte.
Wieso kann er nicht fliegen?
Seine Rationalität und seine Angst hindern ihn. Er verweigert ja auch den
Enthusiasmus, der die anderen überkommt.
Dann sollten wir alle wieder mehr an Wunder und an das Übersinnliche
glauben?
Nein. Nicht unbedingt. Ich schätze rationale Menschen doch sehr. Es gibt ja
auch hochgradig aggressive Paradiesvorstellungen. Der Wunderglaube oder der
Glaube an ein Paradies, oder wie man es erlangt, hat teilweise
hochgefährliche Seiten. Ich möchte auch nicht, dass Angela Merkel
fantasiert. In politischen Zusammenhängen bin ich eher für den Realismus,
für die Trockenheit und nicht den radikalen Überschwang. Aber die Kunst
muss und darf dieses Terrain besiedeln. Wir Menschen sind auch
traumschwebende Geschöpfe. Die Imaginationskraft des Menschen, die weit
über das Reale hinausgeht, die muss man schon ernst nehmen.
In einer sehr umstrittenen Rede haben Sie vor zwei Jahren Kinder, die unter
Zuhilfenahme der modernen Reproduktionsmedizin zur Welt gekommen sind, als
„Halbwesen“ bezeichnet, als „zweifelhafte Geschöpfe, halb Mensch, halb
künstliches Weißnichtwas“. Bereuen Sie diese Aussage?
Ja, die war dumm. Ganz klar. Dieser Satz hat etwas Inhumanes. Er hat
Menschen beschädigt, die nichts dafür können, dass sie so auf der Welt
sind. Das tut mir aufrichtig leid. Das ändert aber nichts an meiner
grundlegenden Position. Ich finde, dass wir uns auf einem gefährlichen
Gebiet bewegen, wenn wir die Fortpflanzung den medizinischen Techniken
überlassen. Von dieser Vorstellung lasse ich nicht ab.
Ein weiteres Zitat aus dieser Rede: „Mit Verlaub, angesichts dieser
Entwicklungen kommen mir die Kopulationsheime, welche die
Nationalsozialisten einst eingerichtet haben, um blonde Frauen mit dem
Samen von blonden blauäugigen SS-Männern zu versorgen, fast wie harmlose
Übungsspiele vor.“ Weshalb zogen Sie diesen Vergleich?
Das waren natürlich keine harmlosen Übungsspiele. Aber eines muss man doch
sagen: Es gibt auch ein Recht des Schriftstellers, dass er zu einer
gewissen Drastik neigen kann. In gewisser Weise ist das auch eine
Provokation. Es geht mir um den Zusammenhang, dass natürlich in der NS-Zeit
schon in einem hohen Maße an das Mensch-Machen gedacht wurde. Das kann man
doch nicht leugnen.
Das ist doch etwas ganz anderes. In der NS-Zeit wollte man den Übermenschen
für eine rassistische Ideologie züchten. Heute möchte vielleicht ein
homosexuelles Paar einfach ein Kind bekommen. Das kann man doch nicht
miteinander vergleichen.
Das stimmt nicht ganz. Wenn Sie sich mal diese Kataloge durchblättern von
diesen Samenbänken und was da favorisiert wird, da kommen Sie aber schnell
auf komische Idealformen. Die Medizin ist auf gutem Wege, das Unschöne, die
Behinderung, alles Nichtperfekte abzuschaffen, und darin sehe ich eine
große inhumane Gefahr. Wenn Sie in der angedachten Vorstellung leben, dass
Sie das ideale Kind erzeugen müssen, dann lastet eine ungeheure Bürde auf
Ihnen und auf dem Kind. Und da ist noch ein wesentlicher Punkt: Es gibt ja
wirklich auf der Welt Millionen Kinder, die im Dreck verrecken. Ich kann
einfach nicht verstehen, warum Menschen, die sich dringend ein Kind
wünschen und es halt nicht bekommen können, sich nicht auch einer tätigen
Pflege eines anderen Kindes widmen können. Ich habe etwas gegen die
Luxusmachinationen des Egos.
Würden Sie sagen, gleichgeschlechtliche Paare sollten keine Kinder
bekommen?
Selbstverständlich sollten auch gleichgeschlechtliche Paare das
Adoptionsrecht erhalten. Da habe ich überhaupt nichts dagegen. Ich sehe
diese Dinge sehr frei. Mein Einwand hat nichts mit den Homosexuellen zu
tun. Das ist Quatsch. Für mich ist die Homosexualität definitiv keine
Sünde. Ich bin doch keine religiöse Fundamentalistin.
Genau das wurde Ihnen vorgeworfen. Georg Diez schrieb in seiner
Spiegel-Online-Kolumne: „Sibylle Lewitscharoff lieferte mit ihrer Rede eine
Kombination von Antimodernität, frömmlerischer Religiosität und dumpfer
Wissenschafts- und Technikfeindschaft, die die Blaupause …“
Zwischenfrage: Erleben Sie mich als einen solchen Menschen? Das ist doch
Unsinn.
Nein, ich erlebe Sie nicht als solch einen Menschen, möchte aber gern im
Zitat fortfahren: „… die die Blaupause für einen neuen Klerikalfaschismus
bietet, der dort ansetzt, wo Faschismus immer ansetzt – bei der Frage nach
dem Leben: Was ist Leben, was ist lebenswertes Leben?“
Was soll an meinen Äußerungen bitte schön faschistisch sein?
Wenn man diese Kinder als Halbwesen bezeichnet …
Jetzt hören Sie doch auf. Ich habe mich hundert Mal für diesen Satz
entschuldigt. Jetzt werde ich böse. Irgendwann muss man das auch einmal
glauben, dass sich ein Mensch entschuldigt. Wollen Sie mir diesen Satz
vorhalten bis ich 90 bin? Das waren dumme, aggressive, feindliche Sätze.
Wie oft wollen Sie meine Entschuldigung noch hören?
Sie wurde gehört.
Gut. So. Punkt.
11 Sep 2016
## AUTOREN
Alem Grabovac
## TAGS
Feminismus
LSD
Literatur
Buch
Literatur
Sibylle Lewitscharoff
Dumme weiße Männer
Fotografie
Literatur
Claus Leggewie
Berlin
Dystopie
Peter Sloterdijk
Black Lives Matter
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nachruf auf Sibylle Lewitscharoff: Angriffe auf die Langeweile
Sie war mal Trotzkistin, verursachte Skandale und bekam den Büchnerpreis.
Ein persönlicher Nachruf auf die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff.
Autorin Sibylle Lewitscharoff ist tot: Kritisch bis zuletzt
Für ihre drastische Haltung zu „Mainstream“ Themen viel kritisiert, für
ihre Literatur oft geehrt. Sibylle Lewitscharoff ist mit 69 Jahren
verstorben.
Kolumne Dumme weiße Männer: Regierung der Quotenmillionäre
Donald Trumps Kabinett ist Arbeitsbeschaffung für ungeeignete weiße Männer.
Witze sind überflüssig, denn Trump macht sie zu Ministern.
Vermessung der Lüneburger Heide: Landschaft mit Dichter
Auf den Spuren von Arno Schmidt und Walter Kempowski sind ein
Schriftsteller und ein Fotograf durch die Heide gewandert. Das Ergebnis ist
ein Wandertagebuch
Willy Fleckhaus-Ausstellung in Köln: Klarheit schaffen
Der Journalist und Designer Willy Fleckhaus war ein hemmungsloser
Bildbeschneider. Aber auch ein Gestalter der jungen Bundesrepublik.
Neues Buch von Claus Leggewie: Identitäre, Eurasier, Dschihadisten
In „Die Anti-Europäer. Breivik, Dugin, al-Suri & Co.“ warnt Claus Leggewie
vor der Bedrohung des Westens durch apokalyptische Bewegungen.
Gerhard Falkners Roman „Apollokalypse“: Vertreter der Nutella-Generation
Falkners „Apollokalypse“ liefert ein wildes Sittenbild der 70er, 80er und
90er in Berlin. Es ist gut, es könnte auf der Shortlist des Buchpreises
landen.
Eugen Ruges Zukunftsroman „Follower“: Durchdrehen in HTUA-China
Gehirnimplantate, Konzerne statt Staaten, aber die taz gibt es 2055 noch.
„Follower“ ist ein großartiger Roman über 14 Milliarden Jahre.
Sloterdijks „Das Schelling-Projekt“: Eine Bejahung der Körperlichkeit
Peter Sloterdijk schreibt über die weibliche Sexualität. Wer die
68er-Bewegung miterlebt hat oder verstehen will, sollte seinen Roman lesen.
Texte der Schwarzen Poetin Audre Lorde: Schmerz in Produktivität verwandeln
Audre Lorde war „Schwarze Frau, Poetin, Lesbe, Mutter, Liebhaberin,
Lehrerin, Freundin, Kämpferin“. Sie inspirierte die afrodeutsche Bewegung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.