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# taz.de -- Rechtsextreme Szene in MeckPomm: Wieder Razzia wegen „Preppern“
> Die Polizei rückt erneut bei mutmaßlichen Gegnern der staatlichen Ordnung
> an. Darunter ist auch ein AfD-Politiker.
Bild: Holger Arppe, selbst in einem Verfahren wegen Volksverhetzung angeklagt, …
HAMBURG/BERLIN taz | Angeblich ist er bislang nur ein Zeuge, doch die Sache
mit den Chats wird für den Mecklenburger AfD-Politiker Holger Arppe immer
ungemütlicher. In privaten Nachrichten hatte Arppe von Vergewaltigungen und
Exekutionen fantasiert, letzten Freitag musste er sich deshalb vor seiner
Partei rechtfertigen. Drei Tage später klingeln Ermittler im Auftrag der
Bundesanwaltschaft bei ihm, durchsuchen seine Wohnung in Rostock, spiegeln
seine Computer und sein Handy. Auf seiner Webseite schreibt er später von
einer Vernehmung, die sieben Stunden gedauert haben soll.
In seinen Chats, [1][über die die taz im August 2017 berichtet hatte],
hatte Arppe über einen Lokalpolitiker, gegen den die Bundesanwaltschaft
inzwischen ermittelt, geschrieben: „Er hasst die Linken, hat einen gut
gefüllten Waffenschrank in der Garage und lebt unter dem Motto: Wenn die
Linken irgendwann völlig verrückt spielen, bin ich vorbereitet.“ Arppe gilt
in den Terrorermittlungen gegen den Polizisten Haik J. und den Rechtsanwalt
Jan Hendrik H., die sich in Chats verabredet haben sollen, politische
Gegner zu liquidieren, als Zeuge.
Seit September hatte die taz in [2][ausführlichen Recherchen] über die
Chatnetzwerke „Nordkreuz“ und „NORD Com“ berichtet, in denen sich die
Beschuldigten mit sogenannten Preppern ausgetauscht haben sollen, die sich
auf einen Untergang der staatlichen Ordnung vorbereiten. Am Montag rückten
Ermittler der Bundesanwaltschaft erneut aus, um insgesamt sieben Personen
an zwölf Orten zu durchsuchen. Es ist bereits der zweite Anlauf, nachdem
die Polizei bereits Ende August Hausdurchsuchungen bei fünf Zeugen
durchgeführt hatte. Darunter: Polizisten, Reservisten der Bundeswehr,
Sportschützen. In diesem Umfeld ermittelt die Polizei seither.
taz-Recherchen hatten ergeben, dass es aus den Chatnetzwerken Verbindungen
zu Gruppen in ganz Deutschland gibt. Eine Gruppe im Süden hatte ein
bekanntes Mitglied: den [3][rechtsextremen Soldaten Franco A.] Gegen ihn
hat die Bundesanwaltschaft Anklage wegen der Vorbereitung einer schweren
staatsgefährdenden Gewalttat erhoben.
Eine zentrale Figur in den Prepper-Chats ist ein Mann, der als
Administrator fungiert und sich Hannibal nennt. Sein Name ist der taz
bekannt. Er lebt in Baden-Württemberg, ist Elitesoldat beim Kommando
Spezialkräfte. Dessen Aufgabe ist, unter anderem, ausgerechnet:
Terrorismusbekämpfung.
25 Apr 2018
## LINKS
[1] /Ruecktritt-nach-taz/NDR-Enthuellungen/!5444012
[2] /Terror-Ermittlungen-in-Norddeutschland/!5468003
[3] /Mutmasslicher-Terrorhelfer-von-Franco-A/!5499781
## AUTOREN
Christina Schmidt
Andreas Speit
## TAGS
Franco A.
Schwerpunkt AfD
Rechtsextremismus
Mecklenburg-Vorpommern
Prepper
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Hausdurchsuchung
Bundeswehr
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