# taz.de -- Neues in 2025: Was günstiger wird und was teurer | |
> Mindestlohn, Krankenkasse, Grundfreibetrag, Kindergeld: Ab dem 1. Januar | |
> gibt es neue Entlastungen und Belastungen für den Geldbeutel. Was ab | |
> heute gilt. | |
Bild: Ab 2025 treten einige Neuerungen in Kraft. Für wen wird es teurer, für … | |
Berlin/Bochum dpa/afp/taz | Entlastungen und mehr Geld einerseits, | |
Belastungen und Teuerungen andererseits – mit dem Jahreswechsel treten | |
Änderungen in Kraft, die sich für Millionen Menschen im Geldbeutel | |
bemerkbar machen. Ein Überblick: | |
## Wo Bürger:innen entlastet werden oder mehr bekommen: | |
Der steuerliche Grundfreibetrag – also das Einkommen, bis zu dem keine | |
Steuer gezahlt werden muss – steigt auf 12.096 Euro (+ 312 Euro), der | |
Kinderfreibetrag auf 9.600 Euro (+ 30 Euro pro Elternteil). Die Folge: Es | |
wird weniger Steuer fällig. Zudem wurden Eckwerte des Steuertarifs etwas | |
verschoben, sodass höhere Steuersätze erst bei höheren Einkommen greifen. | |
Die Steuerklassen 3 und 5 werden abgeschafft. Davon [1][profitieren | |
insbesondere Besserverdiener und Paare]. | |
[2][Familien bekommen jetzt mehr Kindergeld]: Pro Kind 255, statt wie | |
bisher 250 Euro. Der zusätzliche Kindersofortzuschlag für Familien mit | |
geringen Einkommen wurde ebenfalls um fünf auf monatlich 25 Euro angehoben. | |
Wer [3][Mindestlohn] bekommt, bekommt etwas mehr: Arbeitgeber müssen ab | |
jetzt mindestens 12,82 Euro pro Stunde zahlen (+ 41 Cent). Auch die | |
Mindestvergütung für Azubis im ersten Lehrjahr erhöht sich um 4,7 Prozent | |
auf 649 Euro im Monat. Im Zuge der Mindestlohnerhöhung steigt auch die | |
Obergrenze für sogenannte Minijobs von 538 auf 556 Euro im Monat. | |
Bürgerinnen und Bürger mit niedrigen Einkommen bekommen einen höheren | |
Mietzuschuss vom Staat: Das [4][monatliche Wohngeld steigt durchschnittlich | |
um 30 Euro oder 15 Prozent]. | |
Die rund 22 Millionen Rentnerinnen und Rentner können 2025 mit 3,51 Prozent | |
mehr Geld rechnen. Das geht aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts | |
hervor. Endgültig entscheidet sich die Anpassung im Frühjahr. | |
## Wo Bürger:innen stärker belastet werden: | |
[5][Bürgergeld-Empfänger:innen erhalten dieses Jahr keinen Aufschlag]. Es | |
gibt eine Nullrunde. Asylbewerber:innen bekommen sogar weniger Geld | |
für den Lebensunterhalt. | |
Das [6][Deutschlandticket kostet ab jetzt 58 statt 49 Euro]. | |
Die meisten gesetzlich Versicherten zahlen ab jetzt spürbar [7][höhere | |
Krankenkassenbeiträge]. Der entsprechende Zusatzbeitrag, den die Kassen | |
jeweils selbst erheben, ist zum Teil um deutlich mehr als einen | |
Prozentpunkt gestiegen. Dazu kommt eine Beitragssteigerung in der | |
Pflegeversicherung um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent des | |
Bruttoeinkommens. Für Menschen mit mehr als einem Kind fallen die | |
Beitragssätze gestaffelt nach Kinderzahl geringer aus. | |
Gutverdienende zahlen nun mehr Sozialabgaben. Die sogenannte | |
Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung liegt nun | |
einheitlich bei 8.050 Euro – bis zu diesem Monatseinkommen werden Beiträge | |
fällig (vorher 7.450 Euro im Osten, 7.550 Euro im Westen). | |
Der [8][sogenannte CO₂-Preis steigt von 45 auf 55 Euro pro ausgestoßener | |
Tonne Kohlendioxid (CO₂)]. Das dürfte Heizen und Tanken verteuern. | |
Geschätzt wird ein Preisanstieg bei Benzin und Heizöl um etwa 3 Cent pro | |
Liter. Die Abgabe soll Anreize schaffen, um den Verbrauch fossiler | |
Brennstoffe und damit den CO₂-Ausstoß zu verringern. | |
Die [9][Gasspeicherumlage, die einen Teil des Erdgaspreises ausmacht], | |
steigt von 2,50 auf 2,99 Euro je Megawattstunde (rund 0,3 Cent je | |
Kilowattstunde). Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 | |
Kilowattstunden ergeben sich Mehrkosten von knapp zehn Euro im Jahr. | |
Ab Anfang 2025 müssen Deutschlands Stromanbieter verpflichtend | |
[10][dynamische Tarife] anbieten. Das sind Tarife, bei denen sich der | |
Strompreis flexibel nach dem aktuellen Börsenpreis richtet. Der Strompreis | |
kann so stündlich oder täglich schwanken. Voraussetzung für die Nutzung | |
eines dynamischen Stromtarifs ist ein intelligentes Messsystem, ein Smart | |
Meter. Für die Einspeisung von Solarstrom ins Netz gibt es weniger Geld: | |
Die Einspeisevergütung sinkt ab Februar um ein Prozent. | |
Der Versand von Postkarten und Briefen wird ab 2025 teurer: Das Porto für | |
Standardbriefe steigt um zehn auf 95 Cent, das für Postkarten von 70 auf 95 | |
Cent. Auch die Preise für Pakete steigen. Zudem hat die Post mehr Zeit – | |
[11][95 Prozent der Standardbriefe in der Grundversorgung müssen erst am | |
dritten Werktag die Empfängerin oder den Empfänger erreichen], 99 Prozent | |
müssen am vierten Werktag im Briefkasten liegen. Muss es schneller gehen, | |
ist ein Einschreiben nötig. | |
## Wer mehr und wer weniger hat | |
Werden Belastungen und Entlastungen gegenübergestellt, könnten nach | |
[12][Berechnungen] des Instituts der deutschen Wirtschaft manche Haushalte | |
in diesem Jahr weniger Geld zur Verfügung haben, andere etwas mehr. Demnach | |
hätte ein Single mit einem eher niedrigen Einkommen von 30.000 Euro im Jahr | |
netto 47 Euro weniger als 2024, bei Gutverdienenden mit einem | |
Bruttojahreslohn von 70.000 Euro stünde ein Jahresminus von 236 Euro. Paare | |
mit Kindern und einem gemeinsamen Bruttojahreseinkommen bis 90.000 Euro | |
könnten am Ende ein leichtes Plus von 40 bis 50 Euro haben. | |
1 Jan 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Kabinett-beschliesst-Steuerreformen/!6022780 | |
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