# taz.de -- Maren Kroymann und Mithu Sanyal: „Wer lacht, hat Macht“ | |
> Satirikerin Maren Kroymann und Autorin Mithu Sanyal über Frauen im Alter, | |
> Sichtbarkeit – und warum Männer öfter vom Blitz getroffen werden. | |
Bild: Wer braucht da schon Männer? Maren Kroymann (links) und Mithu Sanyal am … | |
taz: Maren Kroymann, Sie haben seit einigen Jahren eine eigene | |
Satire-Sendung in der ARD. Die Folge „Ist die noch gut?“ wurde gerade | |
[1][mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet]. Darin sollen Sie selbst durch eine | |
Jüngere ersetzt werden. Hatten Sie vom Sender vorab Signale in diese | |
Richtung bekommen und wollten da schon mal Vorsorge leisten? | |
Maren Kroymann: Weder noch. Dass ich 2019 mit Ende 60 als linksgrün | |
versiffte, postklimakterielle, vegetarische und feministische Lesbe mit | |
antipatriarchalen Sketchen noch eine Sendung bekommen habe, ist aber eine | |
absolute Ausnahme. Umso mehr muss ich mich für all diejenigen artikulieren, | |
die diese Chance nicht haben. Also haben mein Team und ich das Realistische | |
durchgespielt. Sollte das Publikum ruhig auch mal denken, dass ich abgesägt | |
würde! | |
taz: Sie besuchen in der Sendung bei einem Streifzug durch das | |
Fernsehstudio die interessante Abteilung W50 plus. Wen treffen Sie dort? | |
Kroymann: Die Abteilung ist eine Art Unterwelt, zu der ältere Frauen | |
gehören, die man zum Teil kennt, aber schon länger nicht mehr gesehen hat: | |
Schauspielerinnen wie Jutta Speidel, Michaela May, Tanja Schumann. Die sind | |
in diesem Hades und dürfen nur kleine, doofe Tätigkeiten machen – Werbung | |
für irgendein Schlafmittel einsprechen oder so was. | |
taz: Mithu Sanyal, Sie gehören ja auch in die Kategorie 50 plus … | |
Mithu Sanyal: Darf ich auch in deinen Hades kommen? | |
Kroymann: Du wärst so eine Bereicherung! | |
taz: Mithu Sanyal, Sie schreiben Bücher. Haben Sie das Gefühl, für | |
Autorinnen ist es einfacher als für Schauspielerinnen, älter zu werden? | |
Sanyal: Erst hieß es, Frauen jenseits der 30 werden unsichtbar. Dann waren | |
es Frauen jenseits der 40 und jetzt diejenigen jenseits der 50. Ich habe | |
mich irgendwann entschlossen, das alles nicht zu glauben. Ich gehe davon | |
aus, dass die Welt total heiß darauf ist, mich unbedingt wahrzunehmen. Aber | |
ja, die Literaturwelt ist schon ein wenig anders, mit über 50 werde ich | |
immer noch als die junge Schriftstellerin vorgestellt. | |
Kroymann: Findest du nicht auch, dass es besser wird mit dem Alter? | |
Sanyal: Vieles wird besser. Ich dachte früher immer, ich habe keine | |
Menschenkenntnis. Dabei kannte ich einfach zu wenige Menschen. Aber ich | |
wäre gerne noch mal so fit wie früher und würde abends gerne mehr trinken | |
können. | |
Kroymann: Ich finde ja, uns wird intellektuell mehr zugetraut im Alter, ich | |
erlebe mehr Respekt. Vorher lief das mehr übers Aussehen. Jetzt schnallen | |
die Leute eher, dass ich auch schlau bin. Deswegen liebe ich mein Alter, | |
seit ich 60 bin. Natürlich kriege ich Arthrose und kann meine Texte nicht | |
mehr so gut behalten und so. Aber insgesamt fühle ich mich wohler in meinem | |
Körper und auch besser wahrgenommen, realistischer wahrgenommen – weil der | |
Geist mehr im Fokus steht, nicht der Körper. | |
Sanyal: Stimmt schon, aber ich hätte früher das Sexy-Sein mehr genießen | |
sollen. Stattdessen habe ich mir als junge Frau immer unglaubliche Mühe | |
gegeben, intellektuell ernst genommen zu werden. | |
Kroymann: Ich nicht. Ich habe ja immer Comedy gemacht. | |
taz: Warum ist es bei Frauen so ein Thema, 50 plus zu sein und bei Männern | |
nicht? | |
Sanyal: Ganz banal: Es liegt an der Fruchtbarkeit. Dafür sind Männer | |
allerdings verzichtbarer. Du kannst mit relativ wenig Männern die | |
Reproduktion am Laufen halten. Deshalb ist das Patriarchat auch nicht gut | |
zu ihnen. Ein Beispiel: Männer sterben fünf Jahre früher als Frauen. Das | |
liegt nicht daran, dass sie schneller kaputt gehen, sondern dass sie | |
lernen, über ihre Grenzen hinwegzugehen. Sie werden sogar viermal so häufig | |
vom Blitz getroffen – oft genug beim Golfen –, und der Blitz ist nicht | |
sexistisch. Aber sie kriegen gesagt, sie sollen sich nicht so anstellen, | |
ist doch nur ein bisschen Regen, davon stirbt man nicht. Manchmal | |
offensichtlich schon. Frauen beschützen wir dagegen über und gestehen ihnen | |
ganz viel Selbstbestimmung nicht zu. | |
taz: Sie sind beide gefragte Frauen. Welche Rolle spielt Geschlecht beim | |
Sprechen in der Öffentlichkeit? | |
Kroymann: Eine riesige natürlich. Ich gehe in letzter Zeit öfter auf | |
Beerdigungen. Erstaunlich wenige Frauen halten die Trauerreden – ihnen wird | |
das weniger zugetraut und sie trauen es sich selbst seltener zu. Schon in | |
der Schule in den 50er, 60er Jahren fing das an. Ich war ein lebhaftes | |
Kind, bis zur Pubertät. Dann verstummte ich, während die Jungs mehr redeten | |
und dadurch Macht gewannen. Umgeben von vier Brüdern und einem | |
Professor-Vater dachte ich lange, ich würde das nie können. Erst mit 40 | |
merkte ich allmählich, dass auch ich reden kann. Die erste Lebenshälfte | |
dachte ich wirklich, ich könnte nie so witzig und geistreich sein wie die | |
Männer um mich. | |
Sanyal: Und wer ist Schuld? Wie fast immer das Christentum. In meinem Buch | |
über die Kulturgeschichte der Vulva habe ich nachgezeichnet, wie | |
entschieden wurde, wer öffentlich in der Kirche sprechen darf. In den | |
Korintherbriefen des Paulus steht: „Ich verbiete dem Weib, in der Kirche zu | |
sprechen“ – begründet mit der Sünde, die angeblich durch die Frau in die | |
Welt kam. Erst hieß es also, Frauen dürfen nicht sprechen, dann: Sie können | |
es nicht. Der Psychoanalytiker Jacques Lacan meinte, das weibliche Genital | |
hätte so viele Lippen und diese Vulvalippen „reden ständig miteinander“, | |
daraus könne man keinen Sinn ziehen. In der Kunst galt dann der Penis als | |
Pinsel. Der Übervater der modernen Kunst Jackson Pollock erklärte, dass | |
durch ihn die göttliche Inspiration auf die Leinwand ejakuliert würde. Wer | |
keinen Penis hatte, könne also keine Kunst machen. Heute lachen wir darüber | |
– ein Zeichen gemeinsamen Verständnisses dafür, wie absurd das ist. | |
taz: Also das Christentum hat das Sprechen für Frauen im öffentlichen Raum | |
schwer gemacht. Und in Bezug auf Comedy im deutschen Fernsehen war das | |
Harald Schmidt? | |
Kroymann: Komische Frauen waren lange Zeit sehr selten im deutschen | |
Fernsehen. Klar gab es Evelyn Hamann oder Beatrice Richter, aber die | |
gehörten immer zu einem Mann, und auch ihre Sketche wurden von Männern | |
geschrieben. Harald Schmidt kam 1995, kopierte einfach David Letterman und | |
wurde als Intellektueller gefeiert. Dabei war er politisch unkorrekt, teils | |
brillant, aber oft auch polen-, frauen-, sowie lesben- und | |
schwulenfeindlich – das habe ich abgelehnt. | |
taz: 2004 folgte auf seinem Sendeplatz Anke Engelke. | |
Kroymann: Die nachweislich wunderbar ist, ich liebe sie! Sie war die | |
beliebteste Komödiantin, doch die Sendung funktionierte nicht – auch ein | |
Mann hätte ohne Harald Schmidt dessen Show nicht fortführen können. Die | |
Kritik war vernichtend. In einer seriösen Zeitung stand: „Wollen wir uns | |
die Welt nach 23 Uhr wirklich von einer Frau erklären lassen?“ Ich war | |
froh, dass dieser Satz endlich ausgesprochen wurde, er lag immer in der | |
Luft. Und es war klar: Nein, wollten sie nicht. Frauen werden in dieser | |
Rolle nicht gesehen. Ich werde diesen Satz so lange zitieren, bis er | |
bekannt ist wie ein Goethe-Zitat – damit sich endlich etwas ändert. | |
taz: Frauenfeindliche Witze haben eine lange Tradition. In Ihrem | |
Soloprogramm „In My Sixties“ erzählen Sie, wie Ihr Bruder am Küchentisch | |
einen Vergewaltigungswitz machte. | |
Kroymann: In meinem Programm geht es um Lieder aus meiner Jugend. Eins | |
davon ist ein Schlager von Ingrid Peters mit dem Refrain: „Wenn ich Nein | |
sage, heißt das lange nicht nein …“ – eine klare Verharmlosung sexueller | |
Gewalt. Mir war wichtig, auch frauenfeindlichen Humor zu thematisieren. | |
Deshalb gebe ich auch einen Vergewaltigungswitz meines Bruders wieder, der | |
zeigt, wie tief solche Haltungen im Humor verankert sind. Heute sind die | |
Leute entsetzt, wenn ich den Witz erzähle. Damals, als er ihn am Esstisch | |
erzählte, lachten alle bis auf meine Mutter. Als ich sie fragte, was | |
Vergewaltigung ist, sagte mein Bruder: „So etwas gibt’s nicht. Mit | |
hochgeschlagenem Rock kann man immer schneller rennen als mit | |
heruntergelassenen Hosen.“ | |
Sanyal: Horror. Und wenn ich heute einen Beziehungsratgeber aufschlage, | |
dann rät der mir als Frau noch immer, im Club erst mal so zu tun, als ob | |
ich kein Interesse hätte, wie in dem Schlager. Die Männer würden sonst die | |
Freude an der Jagd verlieren. Warum die, wenn die jagen wollen, in Clubs | |
gehen, verrät mir keiner. Die Drei-Tage-Regel kennt sicher auch jeder. Wenn | |
ihr Sex hattet, lasst euch drei Tage Zeit, bevor ihr zurückruft, sonst | |
denkt „er“, ihr hattet zu viel Spaß. Ja, aber was sonst? Ich will doch nur | |
mit Leuten Sex haben, die auch Spaß daran haben. | |
Kroymann: Da kommt das Christentum wieder ins Spiel und diese Vorstellung, | |
dass eine Frau eigentlich keine eigene Sexualität hat. Der Paragraf 175 war | |
ja immer nur gegen Männer gerichtet. Lesben waren nicht wichtig genug, um | |
in diesem Paragrafen erwähnt zu werden. Die Sexualität von Frauen hat | |
einfach niemanden interessiert, die gab es nicht. | |
Sanyal: Exhibitionismus ist noch immer nur dann ein Sexualstrafdelikt, wenn | |
es ein Mann tut. Anscheinend freuen wir uns darüber, eine Frau nackt in der | |
Öffentlichkeit zu sehen. Das stammt aus der Sexualwissenschaft des 19. | |
Jahrhunderts, wo die männliche Sexualität als die Aktive beschrieben wurde | |
und die weibliche Sexualität quasi nicht existierte. Der Frau fehle das | |
phallische Feuer, daher kommt auch der Begriff frigide. Die Idee mit dem | |
phallischen Feuer geht wiederum auf Aristoteles zurück, der gesagt hat, | |
dass der männliche Fötus durch seine innere Hitze in der Lage sei, seine | |
Genitalien nach außen zu drücken. Beim weiblichen Fötus blieben die in den | |
Körper invertiert zurück. Wissenschaft. | |
taz: Das lässt sich nur lachend ertragen. Ist Humor auch ein geeignetes | |
Mittel, um das Patriarchat zu stürzen? | |
Kroymann: Unbedingt. Man tritt einen Schritt zurück, gibt ein Urteil ab. | |
Das versetzt uns als Frau in die Rolle, die Harald Schmidt hatte. Das ist | |
die Rolle des Intellektuellen. Wer lacht, hat Macht. Wer zum Lachen bringt, | |
hat erst recht Macht. Das haben wir Feministinnen uns zu spät klargemacht. | |
Wir haben diese Rolle zulange den Männern überlassen. Es gibt diesen | |
vordergründigen Humor, der bearbeitet, was die Leute eh schon zu wissen | |
glauben und dann lachen alle. Wir brauchen aber eine Art von Humor, der uns | |
geistig ins Stolpern bringt, so versuchen wir das bei „Kroymann“. Das halte | |
ich für den besseren Ansatz, um die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen. | |
Sanyal: Wenn etwas über uns Macht hat, ist es schwieriger, darüber zu | |
lachen. Wenn wir über das Patriarchat lachen können, machen wir uns | |
zumindest für den Moment unabhängig davon. Deshalb konnten sich Leute lange | |
keine witzigen Frauen vorstellen oder, so kenne ich es aus Großbritannien, | |
keine witzigen Inder. Wir waren nur Gegenstand rassistischer Witze. Bis es | |
in den 90ern dann die erste britisch-indische Comedyserie gab, „Goodness | |
Gracious Me“, in der es dann möglich war, nicht nur den Spieß umzudrehen, | |
sondern gemeinsam über dieses merkwürdige Phänomen Rassismus zu lachen. | |
taz: Gerade erleben wir ein Erstarken von sehr konservativen bis | |
frauenfeindlichen Männern wie Donald Trump, Wladimir Putin, aber auch | |
Friedrich Merz. Der Kampf um mehr Gleichberechtigung scheint nicht zu | |
fruchten. Wäre das Matriarchat eine geeignete, neue Zukunftsvision? | |
Sanyal: Ich wurde in den 80er-Jahren politisiert, da hieß es öfters, dass | |
die Welt ein besserer Ort wäre, würden Frauen regieren – während wir | |
Margaret Thatcher hatten. Es ist nicht alles toll, bloß weil Frauen in | |
einem kapitalistischen, neoliberalen System dieselben Machtpositionen | |
besetzen. Der Begriff Matriarchat wurde im 19. Jahrhundert als Gegenbegriff | |
zum Patriarchat geprägt – als Vorstellung einer Welt, die eins zu eins so | |
war wie die bürgerliche Gesellschaft, nur mit Frauen an der Spitze und | |
Männern am Abwasch. So ein Matriarchat hat es nie gegeben. | |
taz: Zum Glück? | |
Sanyal: Patriarchat, Neoliberalismus und Kapitalismus sind für mich nicht | |
erstrebenswert. Es ändert wenig, wenn Frauen 50 Prozent der Dax-Vorstände | |
stellen – wir müssen das System grundsätzlich neu denken. Gleichzeitig | |
können wir ja nicht bis nach der Revolution warten, bis wir Dinge ändern. | |
Ein Genosse sagte mal, er sei gegen gleichen Lohn, weil er Geld abschaffen | |
wolle. Ich auch. Aber bis dahin bin ich schon für gleichen Lohn für gleiche | |
Arbeit. Es geht übrigens nicht nur um den Gender Pay Gap, hätte ich eine | |
Putzfrau, würde ich deutlich mehr in der Stunde verdienen als sie. Das ist | |
doch die Frage: Warum dürfen manche so viel mehr verdienen als andere? | |
taz: Können Sie etwas mit dem Matriarchat anfangen, Maren Kroymann? | |
Kroymann: In den 80er-Jahren lasen wir Bücher über das Matriarchat – meist | |
semiwissenschaftlich, aber die Idee fand ich spannend. Doch einfach Trump | |
durch eine Frau zu ersetzen, reicht nicht. Es braucht ein anderes | |
Miteinander, auch im Kleinen. In meiner Sendung arbeite ich mit großartigen | |
Männern, die halb so alt sind wie ich – oft von feministischen oder | |
alleinerziehenden Müttern geprägt. Wir schreiben kollektiv im Writers’ | |
Room, mit gegenseitigem Respekt. Früher gab es Produzenten, mit denen ich | |
nicht klar kam – nach meinem Coming-out erklärten mir Casterinnen, dass | |
Männer mit mir nicht umgehen konnten, weil ihre Komplimente nicht zogen. | |
Heute sehe ich: Es verändert sich etwas. | |
Sanyal: Ich bin froh, dass du den Faktor Zeit ansprichst! Das Patriarchat | |
ist kein ewiger Zustand, sondern ein spezifisches System, verbunden mit | |
Nationalstaaten, Arbeitsteilung und Militarisierung. Darin werden Frauen | |
unterdrückt, aber Männer ja auch. Nur eben anders. Männer werden etwa von | |
ihren Gefühlen abgetrennt, es gibt Studien darüber, dass wir unsere Söhne | |
seltener in den Arm nehmen als unsere Töchter, auch wenn wir glauben, dass | |
wir sie gleich behandeln. Die Vorstellung, dass Männer keine Gefühle zeigen | |
sollen, hat auch viel mit der Industrialisierung zu tun: Die Familie | |
meiner Mutter kam aus Polen ins Ruhrgebiet und hat da im Bergbau gearbeitet | |
– das waren harte Jobs, bei denen man nicht über Gefühle sprechen konnte. | |
taz: Sie haben das Matriarchat jetzt aber sehr schnell abgeräumt … | |
Sanyal: Richtig, ich wollte damit auch nicht sagen, dass es nicht | |
Gesellschaften gegeben hat und gibt, die egalitär leben, | |
Konsensgesellschaften, et cetera. Was mich gerade am meisten interessiert | |
ist, wie wir zu einer Demokratie der Spezien kommen. Früher wollten wir uns | |
die Welt Untertan machen, heute glauben wir, wir müssten die Umwelt retten | |
– beides bleibt ein hierarchisches Denken. Die Professorin für | |
Umweltwissenschaften und First Nation American Robin Wall Kimmerer fragt | |
ihre Studierenden immer, welche positiven Mensch-Natur-Beziehungen sie | |
kennen, doch ihnen fallen nur Beispiele für Umweltzerstörung ein. Doch wie | |
können wir eine Beziehung auf Augenhöhe mit der lebendigen Welt um uns | |
herum haben, wenn wir keine Vorstellungen davon haben, wie wir etwas | |
zurückgeben können? Und genau darum geht es mir, dieses Wissen zugängig zu | |
machen, denn es gibt ja genug davon. | |
Kroymann: Ich glaube, es ist vor allem wichtig, aus der eigenen Blase | |
herauszukommen. Frauen, die vor 50 Jahren angefangen haben, Feministinnen | |
zu sein, glauben immer noch, dass es nur ihre Wahrheit gibt. Aber das hat | |
sich geändert. Manche Frauen, auch die Jüngeren, haben nun diese komischen | |
langen Fingernägel und diese aufgespritzten Lippen – aber sie können | |
gleichzeitig eine feministische Agenda haben. Das müssen wir verstehen. Und | |
eher das Gemeinsame suchen als das, was uns voneinander trennt. | |
4 May 2025 | |
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Katrin Gottschalk | |
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