| # taz.de -- Klimastrategie der Bundesregierung: Große Ziele, kein Geld | |
| > Alle Ressorts sollen den Klimaschutz mitdenken – und das auch noch | |
| > koordiniert. Die Bundesregierung hat dazu ihre erste Klimastrategie | |
| > beschlossen. | |
| Bild: Der Titicacasee, Lateinamerikas größtes Frischwasserreservoir in Bolivi… | |
| Dubai taz | Alle Bundesministerien sollen bei ihren außenpolitischen | |
| Projekten in Zukunft den nötigen Klimaschutz bedenken – und das auch noch | |
| koordiniert. Die Bundesregierung hat dazu am Mittwoch ihre erste sogenannte | |
| [1][Klimaaußenpolitikstrategie] beschlossen. | |
| „Klimaschutz ist für unsere Regierung eine Querschnittsaufgabe“, sagte | |
| Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). „Wir sind dann am | |
| stärksten, wenn wir unsere unterschiedlichen Interessen im Klima-, Energie | |
| und Handelsbereich auf dem Weg in eine kohlenstofffreie Wirtschaft | |
| miteinander in Einklang bringen und mit unseren internationalen Partnern | |
| eng abstimmen.“ | |
| Mit der Strategie setzt sich die Bundesregierung verschiedene übergeordnete | |
| Ziele: die drastische Senkung der globalen Treibhausgas-Emissionen bis | |
| 2030, eine wettbewerbsfähige und klimagerechte Wirtschaft, den Schutz | |
| verletzlicher Gruppen zu verbessern, Ökosysteme zu schützen, Frieden und | |
| Sicherheit zu stärken und die Finanzflüsse in Einklang mit dem | |
| 1,5-Grad-Limit zu bringen. | |
| Je nach Thema sind verschiedene Ministerien zuständig: Bei den | |
| internationalen Klimaverhandlungen wie derzeit bei der COP in Dubai ist zum | |
| Beispiel Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) federführend, aber | |
| Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kümmert sich um internationale | |
| Partnerschaften für Gas oder Wasserstoff. Naturschutz liegt bei | |
| Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Entwicklungsministerin Svenja | |
| Schulze (SPD) muss ihre Projekte zur Unterstützung armer Länder | |
| klimawandelfest machen. | |
| ## Nicht Teil der Strategie: mehr Geld | |
| Teil der Strategie ist eine neue ministerienübergreifende Runde von | |
| Staatssekretär*innen zum Thema. Außerdem sollen beispielsweise etliche | |
| deutsche Botschaften im Ausland zu sogenannten Klimaschwerpunktvertretungen | |
| werden. Nur: Zusätzliche Mittel bekommen sie dafür nicht. Generell ist die | |
| Strategie nicht finanziell unterlegt. Wenn also zum Beispiel neues Personal | |
| mit Klima-Expertise angestellt werden soll, muss woanders Geld gespart | |
| werden. | |
| Das kritisieren auch Klimaschutzorganisationen. „[2][In der aktuellen | |
| Haushaltsdebatte] muss die Bundesregierung jetzt Klarheit schaffen, dass | |
| die notwendigen Mittel für die Umsetzung der Strategie bereitgestellt | |
| werden und bei der internationalen Zusammenarbeit nicht gekürzt wird“, | |
| sagte Alexandra Goritz von Germanwatch. | |
| Grundsätzlich findet die Strategie aber Lob. „Es ist bemerkenswert, dass | |
| auch FDP-geführte Ministerien bestimmte Realitäten der Klimakrise | |
| anerkennen: dass zum Beispiel durch den Meeresspiegelanstieg manche Länder | |
| schrumpfen, [3][was zu Vertreibung und Migration führt]“, sagte Sabine | |
| Minninger vom evangelischen Hilfswerk Brot für die Welt. | |
| 6 Dec 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2633110/12b7e55593b5b3e631e36dd529aed0… | |
| [2] /Haushaltsstreit-in-Berlin/!5974086 | |
| [3] /Jahresbericht-Integration-und-Migration/!5932699 | |
| ## AUTOREN | |
| Susanne Schwarz | |
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