| # taz.de -- Hamburg hat gewählt: AfD und FDP zittern sich rein | |
| > Erst am späten Abend steht fest: Die AfD bleibt in der Bürgerschaft. Auch | |
| > die FDP landet 120 Stimmen über der 5-Prozent-Hürde. Grüne gewinnen. | |
| Bild: Ort der Entscheidung | |
| Berlin taz/dpa/rtr | Bei der [1][Bürgerschaftswahl in Hamburg] am Sonntag | |
| gibt es vor allem einen Gewinner: die Grünen mit ihrer Spitzenkandidatin | |
| Katharina Fegebank. Nach der vorläufigen Auszählung aller Stimmen am | |
| Sonntagabend kommen sie [2][laut Landeswahlleiter] auf 24,2 Prozent – fast | |
| doppelt so viel wie bei der Wahl 2015, bei der sie 12,3 Prozent erreichten. | |
| Für AfD und FDP sah es weniger gut aus. Beide Parteien mussten lange | |
| bangen, ob sie die Fünfprozenthürde überspringen. Schließlich kam die AfD | |
| auf 5,3, die FDP landete bei 5,003 Prozent – gerade mal 120 Stimmen über | |
| der 5-Prozent-Hürde. | |
| Leichte Verluste müssen die Sozialdemokrat*innen hinnehmen. Von 45,6 | |
| Prozent sackte die SPD unter Führung des aktuellen Bürgermeisters Peter | |
| Tschentscher auf 39,0 Prozent. Für die CDU haben sich 11,2 Prozent der | |
| Wähler*innen entschieden, für die Linke 9,1 Prozent. | |
| ## Hohe Wahlbeteiligung | |
| Rund 1,3 Millionen Hamburger*innen waren am Sonntag zur Wahl einer neuen | |
| Bürgerschaft aufgerufen. Wahlberechtigt waren alle Hamburger*innen mit | |
| deutschem Pass ab 16 Jahren. | |
| Schon am Nachmittag zeichnete sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. 63,3 | |
| Prozent der Wahlberechtigten haben ihre Stimmen abgegeben. Bei der | |
| Bürgerschaftswahl 2015 waren es nur 56,5 Prozent gewesen, ein historisches | |
| Tief für Hamburg. | |
| ## Koalitionsgespräche auch mit der CDU | |
| Welche Entscheidung die Wähler*innen getroffen haben, ist für Robert Habeck | |
| klar. Der Bundesvorsitzende der Grünen sagte kurz nach der ersten Prognose | |
| gegen 18 Uhr gegenüber dem ZDF: „Die Hamburgerinnen und Hamburger wollen | |
| eine Fortsetzung dieses Senats.“ | |
| Auch SPD-Vizekanzler Olaf Scholz, ehemaliger Bürgermeister von Hamburg, | |
| unterstützt die rot-grüne Koalition. Ebenso wie der amtierende | |
| Regierungschef Peter Teschentscher, der zwar auch mit der CDU | |
| Koalitionsgespräche führen will, jedoch im ZDF klarstellte: „Meine erste | |
| Wahl wäre, dass wir unsere rot-grüne Koalition fortführen werden.“ Sollten | |
| Grüne und SPD abermals eine Koalition bilden, kämen sie auf 81 der 121 | |
| Sitze – eine Zwei-Drittel-Meherheit. | |
| ## Einig Links-Grün: „Nazis raus“ | |
| Auch ansonsten sind die Parteien sich in einem einig. Auf den jeweiligen | |
| Wahlpartys in Hamburg riefen feiernde Grüne und SPDler*innen laut: „Nazis | |
| raus!“, weil die AfD laut ersten Prognosen noch unter 5 Prozent lag. Eine | |
| Parole, die auch [3][Juso-Chef Kevin Kühnert über Twitter] verbreitete. | |
| Im Gespräch mit dem ZDF freute sich auch Tschentscher über die vorläufigen | |
| Prognosen, die die AfD bei unter 5 Prozent und damit nicht im | |
| Landesparlament sahen. „Dass die AfD aus einem deutschen Landesparlament | |
| herausgewählt wird, das wäre eine großartige Botschaft, die von unserer | |
| vielfältigen, toleranten, weltoffenen Freien und Hansestadt Hamburg | |
| ausgehen könnte.“ | |
| Die Hochrechnungen jedoch änderten sich im Laufe des Sonntagabends. Erst | |
| gegen 21.30 Uhr sah das ZDF sie bei 5,2 Prozent. Zwar zieht die AfD so | |
| wieder in die Bürgerschaft ein, sie liegt aber dennoch hinter ihrem | |
| Ergebnis von 2015. Damals war sie das erste mal überhaupt mit 6,1 Prozent | |
| in ein westdeutsches Landesparlament einzogen. Nun hat sie erstmals bei | |
| einer Landtagswahl an Stimmen und somit an Einfluss verloren. | |
| ## Alte neue Koalition? | |
| Bei dieser Wahl 2015 gingen die damals von [4][Olaf Scholz] geführten | |
| Sozialdemokrat*innen auch die aktuelle Koalition mit den Grünen ein. Die | |
| CDU hatte 15,9 Prozent geholt, die Linken 8,5 und die FDP 7,4. | |
| Als Olaf Scholz im März 2018 Bundesfinanzminister wurde, war [5][Peter | |
| Tschentscher als Erster Bürgermeister] nachgerückt. Der 54-Jährige war | |
| zuvor sieben Jahre lang Finanzsenator der Hansestadt gewesen. | |
| 23 Feb 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Wahl-in-Hamburg-2025/!t5015647 | |
| [2] https://www.wahlen-hamburg.de/wahlen.php?site=left%2Fgebiete&wahl=43#in… | |
| [3] https://twitter.com/KuehniKev/status/1231626573134123010 | |
| [4] /Olaf-Scholz-Karriere/!5480966 | |
| [5] /Hamburgs-Buergermeister-ueber-Optionen/!5661385 | |
| ## AUTOREN | |
| Johannes Drosdowski | |
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