# taz.de -- Europa- und Kommunalwahl in Spanien: Ein klarer Sieg für die Sozia… | |
> Die Partei von Premier Pedro Sánchez kommt bei der Europawahl auf über 30 | |
> Prozent der Stimmen. Die linke Podemos bricht komplett ein. | |
Bild: Hat allen Grund zum Jubeln: Pedro Sánchez | |
MADRID taz | Spaniens Sozialistische Partei (PSOE) hat die Europawahl klar | |
gewonnen. Die Partei von Premier Pedro Sánchez erzielte 32,9 Prozent der | |
Stimmen und 20 der 54 Sitze in Straßburg. Die konservative Partido Popular | |
(PP) musste deutliche Verluste hinnehmen. Sie war stärkste Partei und kommt | |
noch auf 20,1 Prozent und 12 Mandate. Die rechtsliberalen Ciudadanos (Cs) | |
erzielten 12,2 Prozent (7 Sitze). Die ultrarechte Vox zieht mit 3 | |
Abgeordneten (6,2 Prozent) ins EU-Parlament ein. | |
Großer Verlierer des Wahlsonntags, an dem auch spanienweit die Gemeinderäte | |
sowie in zwölf Regionen das Regionalparlament gewählt wurde, ist die | |
linksalternative Podemos. Die Formation um den Politologen Pablo Iglesias | |
zog vor fünf Jahren mit 5 Abgeordneten ins Europaparlament ein. Es begann | |
der kometenhafte Aufstieg der Partei, der 2015 damit endete, das Podemos | |
nur ganz knapp hinter der PSOE drittstärkste Kraft wurde. | |
Dann schloss sich Podemos mit dem Wahlbündnis der Kommunistischen Partei, | |
der Vereinigten Linken (IU), zu Unidas Podemos UP zusammen. IU hatte im | |
scheidenden EU-Parlament 6 Sitze. Die UP erreichte jetzt 6 Mandate. | |
Podemos hatte sich nach dem Zusammenschluss mit IU in Richtung | |
traditionelle Linke entwickelt. Kritiker dieses Kurses wurden aus der | |
Partei gedrängt oder gingen von selbst. Unter ihnen die Nummer zwei Iñigo | |
Errejón. In mehreren Regionen verlor UP alle Regionalparlamentarier, in den | |
restlichen Regionen mussten sie schwere Verluste hinnehmen. | |
## Neue Mehrheiten | |
Auch die „Rathäuser des Wandels“ wie die Stadtverwaltungen genannt werden, | |
in denen Podemos-nahe Bürgerlisten das Sagen hatten, gingen bis auf Cádiz | |
und Valencia meist deutlich verloren. Ausnahme sind Barcelona und Madrid. | |
In der katalanischen Hauptstadt unterlag Bürgermeisterin Ada Colau ganz | |
knapp gegen die Unabhängigkeitspartei Republikanische Linke Kataloniens | |
(ERC). | |
In Madrid gewann die linksalternative Bürgermeisterin Manuela Carmena | |
deutlich, aber es fehlen ihr mit dem bisherigen sozialistischen Partner 2 | |
Stadträte zur Mehrheit. Jetzt wird die konservative PP mit der | |
rechtsliberalen Cs und der rechtsextremen VOX die Geschicke der Stadt | |
lenken. Auch in der Region Madrid summiert der Rechtsblock mehr | |
Regionalabgeordnete als die Linke und wird gemeinsam regieren. | |
Hier kam UP nur knapp über die Fünfprozenthürde. Die neue Marke von | |
Bürgermeisterin Carmena und der einstigen Nummer zwei von Podemos, Iñigo | |
Errejón „Más Madrid“ (Mehr Madrid) erzielte rund 15 Prozent und gibt | |
linksalternativen Wählern eine neue Heimat. | |
27 May 2019 | |
## AUTOREN | |
Reiner Wandler | |
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