| # taz.de -- Cum-Ex-Steuerklau: Minister Scholz muss nachsitzen | |
| > Im Finanzausschuss des Bundestags muss der Ex-Bürgermeister nochmal zu | |
| > nicht eingetriebenen Steuer-Millionen aussagen, diesmal geheim. | |
| Bild: Noble Fassade, zweifelhaftes Gebaren: Warburg-Bank | |
| Hamburg taz | Nachdem Olaf Scholz (SPD) bei seiner Befragung am Mittwoch im | |
| Finanzausschuss des Bundestages zum [1][Thema Cum-Ex-Steuerklau] im | |
| wesentlichen nichts gesagt hat, lädt ihn der Ausschuss jetzt noch einmal | |
| ein. Wie der Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi von der Linken mitteilte, | |
| solle die Sitzung am 25. März als „VS-Geheim“ eingestuft werden, damit sich | |
| der Bundesfinanzminister und ehemalige Hamburger Bürgermeister nicht | |
| dauernd mit dem Steuergeheimnis herausreden könne. | |
| Den Abgeordneten geht es darum, herauszufinden, was Scholz als Erster | |
| Bürgermeister im November 2017 mit dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden | |
| der Warburg-Bank besprochen hat. Die dahinter liegende Frage ist, ob der | |
| Senat der Bank zugesagt hatte, ihr bei dem Steuerskandal entgegenzukommen | |
| und auf 47 Millionen Euro zu verzichten. | |
| Bei den Cum-Ex-Geschäften wurden Aktien um den Dividenden-Stichtag herum | |
| schnell zwischen verschiedenen Beteiligten gehandelt. Dabei ließen sich | |
| mehrere Beteiligte die bei dem Geschäft nur einmal angefallene | |
| Kapitalertragssteuer erstatten – ein dreister Griff in die Staatskasse und | |
| ein Trick den die Behörden und der Gesetzgeber über Jahre nicht in den | |
| Griff bekamen. | |
| Konkret geht es um eine Forderung von 47 Millionen Euro an die Warburg-Bank | |
| aus Cum-Ex-Geschäften, die die Finanzbehörde 2016 verjähren ließ. Die | |
| Behörde, die damals vom heutigen Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) | |
| geführt wurde, hat erklärt, sie habe diese Forderung nicht rechtssicher | |
| eintreiben können. | |
| ## Nicht politisch beeinflusst? | |
| Sie verwahrte sich gegen den Vorwurf, sie sei politisch beeinflusst worden. | |
| Sie habe keine „Billigkeitslösung“ vorgeschlagen, wie in der Presse | |
| vermutet wurde, und rechtlich gar nicht die Möglichkeit für einen Vergleich | |
| mit der Bank gehabt. | |
| Der Abgeordnete De Masi bezweifelt das und verweist darauf, dass Vergleiche | |
| in Form einer „tatsächlichen Verständigung“ zwischen der Bank und der | |
| Behörde sehr wohl möglich seien. Voraussetzung dafür ist, dass der | |
| Sachverhalt, der der Besteuerung zugrunde liegt, nur unter erschwerten | |
| Umständen ermittelt werden kann. | |
| 6 Mar 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Gernot Knödler | |
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