# taz.de -- „Brandbrief“ von Hamburger Flüchtlingsinitaitven: Helfer forde… | |
> Das Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen beschwert sich über | |
> unwirtschaftliche Unterkünfte und mangelnde Kontrolle durch den Senat | |
Bild: Geht bestimmt noch billiger: Sicherheitsdienst im Flüchtlingsheim Schnac… | |
HAMBURG taz | Der Senat soll die Effizienz der Betreiber von | |
Flüchtlingsunterkünften sicherstellen. Das fordert das Bündnis Hamburger | |
Flüchtlingsinitiativen von der Sozialbehörde und dem Zentralen | |
Koordinierungsstab Flüchtlinge in einem offenen Brief. Seit Monaten seien | |
„Regulierungs- und Optimierungsmaßnahmen“ eingefordert worden, das aber | |
habe „außer Vertröstungen und Abwiegeln der Problemlage nichts bewirkt“. | |
Es gehe unter anderem um Standards im „Personal- und Kostenmanagement“ der | |
Einrichtungen, „Vorgaben für die externe Kommunikation mit den bezirklichen | |
Initiativen und dem Ehrenamt“ sowie eine Kontrolle der | |
Unterkunftsbetreiber, heißt es in dem Schreiben. | |
Das Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen hatte sich Ende Juni gegründet | |
und ist ein Zusammenschluss von über 90 ehrenamtlichen Helfer-Initiativen, | |
darunter „Das Teemobil“, die „Flüchtlingshilfe Harvestehude“, „Hanse… | |
Help“ oder die „Helfergruppe Hamburg-Hauptbahnhof“. Die Gründung des | |
Bündnisses war auch eine Reaktion auf die Initiative „Hamburg für gute | |
Integration“, deren Mitglieder sich gegen Flüchtlings-Großunterkünfte in | |
ihrer Nachbarschaft engagieren. | |
Laut Bündnissprecherin Gabriele Jungitsch vom Verein „Challenge Mi“ sei der | |
offene Brief aus der Bündnis-Arbeitsgruppe „Standards in | |
Flüchtlingseinrichtungen“ hervorgegangen. „Es wird zu teuer eingekauft“, | |
sagte Jungitsch der taz. Für die Betreiber der Flüchtlingseinrichtung gebe | |
es keine Kontrollen. Rechnungen würden einfach an die Stadt weitergereicht. | |
Sie fordert einheitliche Betreiberverträge mit festen Vorgaben. | |
In dem Brief heißt es unter anderem, die Reaktion der Behörden auf | |
Medienberichte zu „ausufernden Kosten in den Einrichtungen, vor allem in | |
den Bereichen Security und Catering waren enttäuschend“. Unter anderem die | |
taz hatte über teilweise hohe Kosten für Sicherheitskräfte in den | |
Unterkünften berichtet, von bis zu 4.000 Euro pro Person. | |
Die Zahlen beruhen auf Senatsantworten auf Anfragen der CDU-Politikerin | |
Karin Prien und deren FDP-Kollegin Jennifer Dutschke. Die FDP hatte Mitte | |
letzter Woche einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft eingebracht. | |
Darin bemängeln die Liberalen, dass Betreiber über Anschaffungen von einem | |
Stückpreis von bis zu 5.000 ohne Konsultation der Behörde entscheiden | |
dürften. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres habe es | |
Kostenerstattungen von über 152,5 Millionen Euro gegeben. | |
Für die Flüchtlingsunterbringung fordert die FDP „mehr Transparenz, | |
vertragliche Regelungen und eine effiziente Kostenkontrolle“ – in Einklang | |
mit dem Bündnis der Flüchtlingsinitiativen. | |
20 Sep 2016 | |
## AUTOREN | |
Jean-Philipp Baeck | |
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