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# taz.de -- Flüchtlingsunterkünfte in Ostwestfalen: Feuer aus Frust gelegt
> Aus „Unzufriedenheit mit der Unterbringungssituation“ sollen drei Männer
> ihr Heim in Ostwestfalen angezündet haben. Eine Person wurde schwer
> verletzt.
Bild: Kind in Münchner Unterkunft für Geflüchtete: Nicht nur für Familien k…
Berlin taz | Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft nahe Paderborn hat
die Polizei Verdächtige festgenommen. Die 20- und 21-jährigen Bewohner
sollen am Donnerstagnachmittag Matratzen angezündet haben, weil das Leben
in dem Heim sie so frustrierte.
Bei dem Brand wurde nach Angaben der Polizei ein Mensch schwer verletzt. 29
weitere durch Rauchgas Vergiftete mussten in Krankenhäuser gebracht, 27
ambulant betreut werden. Noch am Donnerstagabend nahm die Polizei fünf
Verdächtige fest, drei von ihnen sollen jetzt wegen besonders schwerer
Brandstiftung inhaftiert werden. „Anlass war offenbar die Unzufriedenheit
der Beschuldigten mit ihrer Unterbringungssituation in der Einrichtung“,
erklärte die Polizei Bielefeld.
In Hövelhof-Staumühle sind etwa 500 Menschen auf dem Gelände untergebracht,
das eigentlich der Bundeswehr gehört. Laut Andreas Moseke von der
Bezirksregierung Detmold ist unter den Bewohnern „ein erheblicher Anteil an
Familien mit Kindern“.
Zwei Baracken brannten am Donnerstag vollständig aus, zwei weitere wurden
so stark beschädigt, dass ihre Bewohner*innen umziehen müssen. Die 45
Bewohner*innen der zerstörten Häuser, darunter eine Familie mit einem
Säugling, wurden nach dem Brand auf andere Gebäude verteilt. „Wir haben
zahlreiche freie Häuser, weil auf dem Gelände eigentlich Kapazitäten für
900 Menschen bestehen“, erklärte Moseke der taz.
Vermutlich hat die Entfernung der Baracken voneinander verhindert, dass
sich das Feuer weiter ausbreiten konnte. Moseke versicherte der taz, die
Gebäude von 1915 seien beim Brandschutz nachgerüstet und auf dem neuesten
Stand.
Im Juni vergangenen Jahres hatte es in dem Heim schon einmal ein Feuer
gegeben. Damals waren zündelnde Kinder die Ursache.
Eine weitere Unterkunft in Ostwestfalen brannte ebenfalls am
Donnerstagmittag. In diesem Fall scheinen die Ermittler*innen von einem
fremdenfeindlichen Hintergrund auszugehen. Nach Einschätzung der Polizei
hängen die beiden Brände nicht zusammen.
6 Jan 2017
## AUTOREN
Jana Anzlinger
## TAGS
Brandanschlag
Unterbringung von Geflüchteten
Feuer
Geflüchtete
Ostwestfalen
Brandanschlag
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Flucht
Hamburg
Flüchtlinge
Schwerpunkt Rassismus
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