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# taz.de -- Suche nach geeigneten Orten beendet: Wohin mit den Flüchtlingen?
> Auf nur sechs Flächen für Flüchtlingsunterkünfte konnten sich Verwaltung
> und BürgerInnen beim Projekt Finding Places einigen. Geplant waren viel
> mehr.
Bild: Intelligentes High-Tech-Lego: Workshop-TeilnehmerInnen setzen Klötze auf…
HAMBURG taz | Sechs neue Flächen für Flüchtlingsunterkünfte – das ist das
Ergebnis von Finding Places, dem Hightech-Projekt, mit dem sich die Stadt
und die Hafencity-Universität (HCU) schmücken. Zum Zweck der
BürgerInnenbeteiligung bei der Suche nach geeigneten Flächen für
Unterkünfte hatten WissenschaftlerInnen des sogenannten City Science Labs
der HCU ein Modell entwickelt: Karten der Hamburger Bezirke wurden auf
Plexiglastische projiziert, die mit Webcams und Projektoren ausgestattet
waren.
In 34 Workshops konnten die TeilnehmerInnen Klötze auf die Karte setzen –
eben da, wo sie meinten, eine für die Bebauung geeignete Fläche zu kennen.
Auf einem Bildschirm erschienen daraufhin Informationen über die jeweilige
Fläche: Größe, Art der bisherigen Nutzung und eventuelle
Bebauungshindernisse, wie seltene Tierarten oder Pflanzen. Die
TeilnehmerInnen sollten auf Basis der Daten diskutieren, abwägen und sich
einigen, welche Flächen infrage kämen und welche nicht.
Der Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge (ZKF) hatte versprochen,
anschließend alle vorgeschlagenen Flächen innerhalb von 14 Tagen zu prüfen.
Am Ende sollten nach Möglichkeit in jedem Bezirk Flächen identifiziert und
Platz für die Unterbringung von 20.000 Menschen geschaffen werden.
Das Ergebnis kommt nun nicht so überragend daher – auf insgesamt 161
Flächen konnten sich die TeilnehmerInnen der Workshops einigen. 44 davon
kamen nach der Prüfung durch ein Gremium aus ZKF, Bezirksämtern,
Fachbehörden, Fördern und Wohnen und der Finanzbehörde in die engere
Auswahl. Nur sechs davon befand das Gremium als geeignet. Ob diese
tatsächlich bebaut werden, war damit aber noch nicht entschieden. Die
Ergebnispräsentation gegenüber der Öffentlichkeit am Abend wollte der Senat
noch abwarten.
Die Bezirke Altona, Bergedorf und Mitte gingen bei dem Verfahren leer aus.
Während die für Altona und Mitte vorgeschlagenen Flächen der Prüfungen
durch die Verwaltung nicht standhielten, konnten sich die TeilnehmerInnen
des Bergedorf-Workshops gar nicht auf eine Fläche einigen. Anselm Sprandel,
der Leiter des ZKF, wies daraufhin, wie unterschiedlich die Beteiligung an
den Workshops gewesen sei: Während sich 117 Menschen für die Flächen in
Altona interessierten, kamen zum Bergedorf-Workshop nur 13. Bürgermeister
Olaf Scholz (SPD) und Vizebürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) waren
trotzdem zufrieden mit dem Ergebnis.
Ein Teilnehmer des Workshops Mitte gab sich dennoch enttäuscht über das
maue Ergebnis für seinen Bezirk. AnwohnerInnen hatten die Fläche nahe der
U-Bahn-Station St. Pauli vorgeschlagen, auf der sich bis 2014 das Theater
Fliegende Bauten befand. Aber der Bezirk hat andere Pläne für die Fläche –
die Wallanlagen Planten un Bloomen sollen dorthin expandieren.
15 Sep 2016
## AUTOREN
Katharina Schipkowski
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