| # taz.de -- Platz für Asylsuchende: Der Senat soll einladen | |
| > Das Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen fordert die Regierung auf, | |
| > Tausend Menschen aus Griechenland zu holen. | |
| Bild: Immer noch hängen Geflüchtete in Griechenland fest: Bündnis findet, in… | |
| Hamburg taz | Während in manchen Vierteln viel Geld fließt, damit | |
| AnwältInnen verhindern, dass dort Flüchtlingsunterkünfte gebaut werden, | |
| läuft es auch manchmal anders: Der Zusammenschluss Hamburger | |
| Flüchtlingsinitiativen hat [1][eine Petition gestartet], in der er den | |
| Senat auffordert, Tausend Flüchtlinge aufzunehmen, die in Griechenland | |
| festsitzen. „Hamburg hat Platz“, lautet deren Titel. | |
| Die InitiatorInnen schreiben, sie wollten sich nicht damit abfinden, dass | |
| Tausende vor Krieg und Terror geflohene Menschen unter unzumutbaren | |
| Bedingungen ausharren müssen, „weil es keinen legalen Weg gibt, in andere | |
| EU-Länder zu gelangen“. Sie fordern den Senat auf, mit der Bundesregierung | |
| zu verhandeln, um die Einreisegenehmigungen für 1.000 Menschen zu erwirken. | |
| Außerdem solle die Stadt die Transportkosten tragen und die Voraussetzungen | |
| für eine schnellstmögliche Unterbringung in regulären Wohnungen schaffen. | |
| Wo genau Hamburg Platz hat, hätten sich die InitiatorInnen nicht überlegt, | |
| sagte Harald Möller-Santner vom Ottenser Gesprächskreis zu Flucht und | |
| Migration, der die Petition mit initiiert hat. „Das ist aber auch nicht | |
| unsere Aufgabe“, findet er. „In einer reichen Stadt wie Hamburg gibt es | |
| viele Möglichkeiten.“ | |
| Durch die drastisch gesunkene Zahl von Ankömmlingen gebe es auch wieder | |
| Kapazitäten in Erstaufnahmeeinrichtungen. Für die anschließende | |
| Unterbringung in Wohnungen sei ein grundsätzliches Umsteuern in der | |
| Wohnungsbaupolitik erforderlich, sagt Möller-Santner. | |
| ## Platz nur in Erstaufnahmen | |
| Doch, ob Hamburg wirklich Platz habe, sei nicht so einfach zu beantworten, | |
| sagte Christiane Kuhrt vom Zentralen Koordinierungsstab Flüchtlinge. | |
| „Theoretisch können wir Tausend Menschen in Erstaufnahmen unterbringen“, | |
| sagte die Sprecherin. | |
| Die Frage sei aber: „Möchte man das?“ Die Geflüchteten wollten schließli… | |
| nicht ewig in Erstaufnahmeeinrichtungen wohnen – und in den | |
| Folgeunterkünften mangelt es nach wie vor an Platz: 7.500 „Überresidente“ | |
| warten darauf, in eine Folgeunterkunft umzuziehen. | |
| Der Zusammenschluss der Flüchtlingsinitiativen beruft sich außerdem auf das | |
| von der EU beschlossene Relocation-Programm. 2015 gab es zwei | |
| EU-Beschlüsse, nach denen 160.000 Personen aus Griechenland und Italien | |
| innerhalb von zwei Jahren auf andere EU-Länder verteilt werden müssen. | |
| Deutschland soll über 27.400 Personen aufnehmen. In Hamburg angekommen sind | |
| davon bisher elf, wie ein Sprecher des Einwohnerzentralamts auf taz-Anfrage | |
| sagte. | |
| Die Verantwortung für die Umsetzung des Relocations-Programms in den | |
| einzelnen Bundesländern liegt allerdings bei der Bundesregierung. Der Senat | |
| hat sich damit offenbar noch nicht befasst – dessen Sprecher verwies zum | |
| Thema lediglich an die Innenbehörde. Dort wusste man nichts von dem | |
| Programm. | |
| 31 Oct 2016 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://weact.campact.de/petitions/hamburg-hat-platz | |
| ## AUTOREN | |
| Katharina Schipkowski | |
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