| # taz.de -- Barrierefreiheit im Bundestag: „Ein Problem gelöst und dann komm… | |
| > Heike Heubach ist die erste taube Bundestagsabgeordnete. Auch ein Blick | |
| > in die Kommunen zeigt: Politiker*innen mit Behinderungen haben es | |
| > schwer. | |
| Bild: Wenn Heike Heubach (SPD) eine Rede hält, übersetzen zwei Dolmetscherinn… | |
| Berlin taz | Als Heike Heubach im Oktober 2024 hinter das Pult im | |
| Plenarsaal des Bundestags tritt, passiert etwas Neues, und das nicht nur, | |
| weil es [1][ihre allererste Rede im Parlament ist]. Für ihre Fraktion sitzt | |
| Heubach im Ausschuss Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen. In | |
| ihrer Rede geht es um die geplante Änderung des Baugesetzbuchs. Die | |
| Baupolitikerin macht sich stark für bezahlbaren Wohnraum, vereinfachte | |
| Verfahren und vor allem für städtebaulichen Klimaschutz. | |
| Ihre Fraktion applaudiert anschließend mit erhobenen Armen und wedelnden | |
| Händen – in deutscher Gebärdensprache. Denn Heubach hatte die allererste | |
| Bundestagsrede einer Abgeordneten in deutscher Gebärdensprache gehalten. | |
| Die SPD-Politikerin ist taub und seit März 2024 im Bundestag. Keine | |
| Selbstverständlichkeit, denn auch der politische Betrieb schafft Barrieren | |
| oft erst dann ab, [2][wenn Betroffene darauf aufmerksam machen]. | |
| So war es bis zu Heubachs erster Rede ein langer Weg. „Es gab ja noch nie | |
| eine taube Abgeordnete, deswegen ist das einfach eine Erfahrung, die die | |
| Bundestagsverwaltung noch nicht hatte“, erzählte Heubach kurz nach ihrer | |
| Einführung ins Parlament der taz. Heubachs Büroräume waren da noch im | |
| Aufbau, das Gespräch fand in einem Raum wenige Schritte den Gang hinunter | |
| statt. Zwei Dolmetscherinnen, die Heike Heubach bei ihrer Arbeit stets | |
| begleiten, übersetzten zwischen deutscher Laut- und Gebärdensprache. | |
| 2021 hatte Heike Heubach den Einzug in den Bundestag über die bayerische | |
| SPD-Landesliste knapp verpasst. Als ihr Parteikollege Uli Grötsch | |
| Bundespolizeibeauftragter wurde und sein Mandat aufgab, rückte sie nach. | |
| Das vorzeitige Ampel-Aus verkürzt Heubachs ohnehin kurze Legislaturperiode | |
| noch weiter. Für die 45-Jährige bedeutet das: schon wieder Wahlkampf. Und | |
| der ist aufgeladen mit Symbolik, denn Heike Heubach repräsentiert eine | |
| Gruppe von Menschen, deren Belange in Gesellschaft und Politik kaum | |
| mitgedacht werden. | |
| Deutlich wurde das zum Beispiel, als feststand, dass Heubach mitten in der | |
| laufenden Legislaturperiode ihr Mandat antreten würde. Ein solches | |
| Nachrückverfahren stellt für die eher trägen Verwaltungsabläufe des | |
| Bundestags ohnehin eine Herausforderung dar. Hinzu kam, dass es bis dahin | |
| im Bundestag kein Konzept zur kommunikativen Barrierefreiheit für die | |
| Arbeit einer Abgeordneten gab. Die Verwaltung und die SPD-Fraktion hätten | |
| „die Ärmel hochgekrempelt“ und vieles bis zu ihrer Ankunft vorbereitet, | |
| sagt Heubach. Insgesamt sei die Organisation rund um ihren Start im | |
| Bundestag gut gelaufen. Die Bundestagsverwaltung habe in engem Kontakt mit | |
| der Nachrückerin gestanden, um ihre Bedürfnisse zu erfragen und sich | |
| auszutauschen. | |
| ## Barrierefreiheit für viele nur Nischenthema | |
| Heike Heubach ist es gewohnt, in ihrer politischen Arbeit immer wieder auch | |
| Aufklärungsarbeit über Barrierefreiheit leisten zu müssen. Durch den | |
| Austausch mit anderen Abgeordneten mit Behinderungen weiß sie, dass sie | |
| damit nicht alleine ist. „Wenn taube oder blinde Menschen oder Personen mit | |
| Rollstuhl mehr vertreten wären, dann wäre das anders“, sagt Heubach. „So | |
| ist es aber noch nicht.“ Eine Barrierefreiheitsbeauftragte, wie es sie zum | |
| Beispiel im österreichischen Parlament gibt, existiert im Deutschen | |
| Bundestag bisher nicht. | |
| Eine, die im Bundestag immer wieder auf Barrieren hinweist, ist Stephanie | |
| Aeffner. Die Grünen-Abgeordnete ist Berichterstatterin ihrer Partei für | |
| Barrierefreiheit im Allgemeinen, hat aber auch einen Blick auf die | |
| Situation im Bundestag. Sie selbst nutzt einen Rollstuhl. „Der politische | |
| Betrieb ist noch nicht so wirklich auf Barrierefreiheit ausgelegt“, sagt | |
| Aeffner. | |
| Barrierefreiheit habe zwei Komponenten: Es gehe um Mitarbeitende und | |
| Abgeordnete, aber auch um Besucher*innen und politische | |
| Gesprächspartner*innen. „Ich würde mir wünschen, dass es da eine proaktive | |
| Verantwortung des gesamten Politbetriebs gibt, systematisch Dinge zu | |
| durchforsten und zu schauen, wo wir Baustellen haben, die wir angehen | |
| müssen“, fordert Aeffner. Solange aber die Mehrheitsgesellschaft die | |
| Barrieren gar nicht wahrnehme, bleibe es zwangsweise der Job von Menschen | |
| mit Behinderung, immer wieder darauf hinzuweisen. | |
| Ein weiteres Problem: Barrierefreiheit werde von vielen noch als | |
| Nischenthema gesehen. Dabei sei Barrierefreiheit die Voraussetzung, damit | |
| [3][politische Teilhabe überhaupt erst möglich werde], sagt Aeffner. Immer | |
| wieder höre die Politikerin zudem, dass man sich Maßnahmen für | |
| Barrierefreiheit gerade nicht leisten könne. „Die Frage ist, können wir uns | |
| leisten, so viele Menschen von politischen Prozessen auszuschließen?“ | |
| Was es bedeutet, als Politikerin mit Behinderung wahrgenommen zu werden, | |
| weiß Stephanie Aeffner nur allzu gut. Es sei eine Art „Gratwanderung“: Ihre | |
| Sichtbarkeit sei als Rollenmodell wichtig, findet Aeffner – damit man sehe, | |
| dass alle Teile der Gesellschaft im Bundestag abgebildet seien. | |
| Andererseits bekomme sie oft Presseanfragen, bei denen sie am Ende auf ihre | |
| Rolle als Betroffene reduziert werde. „An mir werden Dinge sichtbar, aber | |
| in erster Rolle bin ich Politikerin und nicht Frau mit Behinderung“, sagt | |
| Aeffner. Irgendwann, hofft sie, sollte eine Behinderung nur ein Merkmal von | |
| vielen sein. „Da sind wir in der Gesellschaft aber noch nicht, und in der | |
| Politik dreimal nicht.“ | |
| Auch Wilfried Oellers ist unzufrieden. „Es wird immer noch viel zu | |
| situationsabhängig gehandelt“, sagt der Christdemokrat über die Arbeit im | |
| Deutschen Bundestag. Oellers ist Beauftragter für die Teilhabe von Menschen | |
| mit Behinderungen in der Unionsfraktion. Bei der Barrierefreiheit im | |
| politischen Betrieb sieht er „noch viel Luft nach oben“. Der Bundestag | |
| müsse mit gutem Beispiel vorangehen. Er fände es wünschenswert, wenn die | |
| Bundestagsverwaltung die Barrierefreiheit mit einer Art „Masterplan“ | |
| zielgerichteter angehen würde. | |
| Oellers begrüßt die Schritte, die die Bundestagsverwaltung ergriffen hat, | |
| damit Heike Heubach in Gebärdensprache kommunizieren kann. „Aber warum erst | |
| jetzt?“ Nicht nur im Bundestag, auch in vielen Rathäusern werde an | |
| Barrierefreiheit erst dann gedacht, wenn ein Mensch mit Behinderung in den | |
| jeweiligen Gemeinde- oder Stadtrat gewählt wird. Ähnlich sei es in Kreis- | |
| und Landtagen. Vor allem hinsichtlich der Zahl von behinderten Menschen in | |
| der Bevölkerung bemängelt Oellers die geringe Anzahl an | |
| Parlamentarier*innen mit Behinderungen. „Rund 13 Prozent aller | |
| Wahlberechtigten haben eine Behinderung, Tendenz aufgrund des | |
| demografischen Wandels steigend“, sagt Oellers. | |
| Es gibt keine offiziellen Zahlen darüber, wie viele Politiker*innen | |
| mit Behinderung in deutschen Parlamenten vertreten sind. Auch die | |
| Fraktionen im Bundestag machen größtenteils keine genauen Erhebungen, oder | |
| nutzen diese nur für interne Zwecke. Vor allem unsichtbare Behinderungen | |
| oder chronische Krankheiten werden und müssen auch nicht offengelegt | |
| werden. Deren Bedarfe und damit verbundene Barrieren bleiben somit oft | |
| verborgen – zumindest für Außenstehende. | |
| Deutlich ist aber: Von einer repräsentativen Anzahl hinsichtlich der | |
| Bevölkerung sind die politischen Gremien weit entfernt. Laut einer nicht | |
| repräsentativen [4][Umfrage der Süddeutschen Zeitung] hatten etwa im 19. | |
| deutschen Bundestag 3,3 Prozent der Abgeordneten eine Behinderung. | |
| Barrierefreiheit ist auf allen politischen Ebenen relevant, sagt Takis | |
| Mehmet Ali: „Politische Arbeit fängt ja beim Ortsverein an.“ Mehmet Ali war | |
| bis Jahresende 2024 Beauftragter der SPD-Bundestagsfraktion für die Belange | |
| von Menschen mit Behinderung. Immer wieder bekam er Rückmeldungen von | |
| Menschen, die aufgrund von Barrieren nicht an Parteiveranstaltungen in | |
| ihren Kommunen teilnehmen können. „Da gibt es dann jemanden, der einen | |
| E-Rollstuhl nutzt und sagt, ich konnte nicht zur Sitzung meines | |
| Ortsvereins, weil die Gaststätte, in der sie stattfinden soll, nicht | |
| rollstuhlgerecht ist“, berichtet Mehmet Ali. | |
| „Insgesamt sind die Prozesse zu träge“, sagt er. Politische Teilhabe werde | |
| noch nicht als Selbstverständlichkeit wahrgenommen. Oft fehle zudem die | |
| Spontanität, sowohl in den politischen Gremien, aber auch in den Behörden, | |
| etwa bei der Bewilligung von Mitteln. | |
| Diese trägen Prozesse wurden auch der Ampelkoalition selbst zum Verhängnis. | |
| Noch nie hatte eine Regierung so viele behindertenpolitische Themen auf die | |
| Agenda gesetzt. Übriggeblieben ist nicht viel. Für viele Aktivist*innen | |
| ist das mehr als ernüchternd. Auch für Mehmet Ali, der sein | |
| Bundestagsmandat zum Anfang diesen Jahres abgab und seitdem als | |
| Sozialdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe tätig ist. In | |
| seinem Abschiedspost auf Instagram schrieb Mehmet Ali, der | |
| Koalitionsvertrag sei zwar „inklusions-politisch nice“ gewesen. Alles im | |
| letzten Jahr der Ampel zu machen, sei aber keine gute Planung gewesen. | |
| Eine Person, die diese trägen Prozesse zu spüren bekam, ist Martin | |
| Vahemäe-Zierold. Als erste taube Person in Deutschland ist Vahemäe-Zierold | |
| 2011 in ein deutsches Parlament eingezogen. Nicht in den Bundestag, aber in | |
| die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Berlin-Mitte. „Da war am Anfang | |
| tatsächlich viel Euphorie“, sagt Vahemäe-Zierold, mittlerweile tätig als | |
| Queer- und Antidiskriminierungsbeauftragte*r in Berlin-Mitte. Vom | |
| parlamentarischen Betrieb hatte sich Vahemäe-Zierold nach einer Wahlperiode | |
| wieder abgewandt. | |
| Beim Videogespräch mit der taz sind zwei Gebärdensprachdolmetschende | |
| zugeschaltet, die sich mit der Übersetzung abwechseln. Pronomen benutzt | |
| Vahemäe-Zierold nicht, da es diese in der Deutschen Gebärdensprache so | |
| nicht in der gleichen Form gibt. „Als ich in der BVV war, war ich sehr | |
| hoffnungsvoll und dann war es ganz anders, als ich erwartet hatte“, | |
| beschreibt das ehemalige Mitglied. Die Finanzierung für Dolmetschende war | |
| damals besonders schwierig. | |
| ## Kaum Lehrkräfte können taube Kinder unterrichten | |
| Anders als bei einem Bundestagsmandat, wie es Heike Heubach nun innehat, | |
| gilt ein Sitz in der BVV als Ehrenamt. So ist es auch in den meisten | |
| Stadträten. „Die Finanzierung für die Dolmetschenden war damals, 2011, | |
| einfach noch komplett ungeklärt“, sagt Vahemäe-Zierold. Schlussendlich | |
| bewilligte die Berliner Senatsverwaltung für Finanzen ein Budget, von dem | |
| Dolmetschende für die BVV-Sitzungen und die Ausschussarbeit bezahlt werden | |
| konnten, etwa vier Termine im Monat. | |
| Was aber nach einiger Zeit Ernüchterung brachte, waren all die Momente, an | |
| denen Vahemäe-Zierold nicht teilhaben konnte. Viele andere | |
| Politiker*innen konnten sich spontan über Termine austauschen, | |
| miteinander und mit Bürger*innen ins Gespräch kommen. All das war für | |
| Vahemäe-Zierold nicht möglich. Nach fünf Jahren in der BVV trat | |
| Vahemäe-Zierold deshalb nicht nochmal zur Wahl an. | |
| Seit Vahemäe-Zierolds Zeit im Bezirksparlament habe sich dort schon einiges | |
| zum Positiven verändert: Mittlerweile seien etwa mehr | |
| Finanzierungsmöglichkeiten an eine gleichberechtigte Teilhabe im | |
| politischen Betrieb geknüpft. Trotzdem müsse man unterscheiden, sagt | |
| Vahemäe-Zierold. Auf kommunaler Ebene sieht das ehemalige | |
| Parlamentsmitglied noch immer viele Schwierigkeiten. „Es kommt aber oft auf | |
| die Haltung der jeweils aktiven Personen in den Parteien an und wer sich da | |
| als nicht betroffene Person auch für Barrierefreiheit engagiert“, sagt | |
| Vahemäe-Zierold. | |
| Die SPD scheine Heike Heubach gut unterstützt zu haben auf ihrem Weg in den | |
| Bundestag. Vahemäe-Zierold hatte gehofft, dass Heubach genug Zeit haben | |
| würde, um ein großes Thema voranzubringen: Mehr Berücksichtigung der | |
| Deutschen Gebärdensprache in der Gesetzgebung. „Man sollte die | |
| Gebärdensprache nicht nur durch Verdolmetschung betrachten, sondern direkte | |
| Zugänge ermöglichen“, so die Forderung von Vahemäe-Zierold. Also | |
| beispielsweise die Anerkennung als Minderheitensprache und mehr | |
| Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, gebärdensprachlich unterrichtet | |
| zu werden. | |
| Zwar ist die Deutsche Gebärdensprache seit 2002 als eigenständige Sprache | |
| anerkannt, doch als anerkannte Minderheitensprache würden die sprachlichen | |
| und kulturellen Rechte der tauben Community erweitert und gefestigt. Zum | |
| Beispiel könnten ein nationaler Gebärdensprachenrat etabliert oder eine | |
| staatliche Einrichtung geschaffen werden, die die Sprache offiziell [5][als | |
| Teil der Kultur und Identität tauber Menschen] fördert und schützt. | |
| Allein durch ihre Anwesenheit im Bundestag hat Heubach mehr Präsenz für die | |
| Deutsche Gebärdensprache geschaffen. Sie will ihre Muttersprache | |
| systematisch stärken: „Was helfen könnte, wäre ein Wahlpflichtfach in | |
| Deutscher Gebärdensprache an Schulen.“ Noch gäbe es außerdem zu wenig | |
| Lehrkräfte, die taube Kinder gebärdensprachlich unterrichten könnten. | |
| Für Heubach war die Finanzierung und der Mangel an Dolmetschenden ein | |
| Problem, mit dem sie sich auf ihrem Weg in den Bundestag immer wieder | |
| auseinandersetzen musste. 2019 trat sie in die SPD ein, 2020 bestritt sie | |
| ihren ersten Wahlkampf zur Stadtratskandidatin im bayerischen Stadtbergen. | |
| Das Problem: Für Gebärdensprachdolmetschende hatte der Ortsverein nicht | |
| genug Geld. „Wir haben dann aber einen Kompromiss gefunden“, sagt Heubach. | |
| Sie produzierten ein Video, in dem sie gebärdete und sich und ihre | |
| politischen Ziele vorstellte. Das Video wurde dann mit Untertiteln bestückt | |
| und eine Tonspur mit Lautsprache darübergelegt, erzählt Heubach. „Beim | |
| Tür-zu-Tür-Wahlkampf haben wir das dann präsentiert. Das hat am Ende ganz | |
| gut geklappt.“ | |
| Im Wahlkampf für den 20. Bundestag hatte sie dann zumindest eine | |
| Bewilligung zur Finanzierung der Dolmetschenden bekommen. „Dann kam aber | |
| das zweite Problem, nämlich, dass es einfach nicht genug Dolmetschende | |
| gab“, so die Abgeordnete. Vor allem solche, die in der Politik arbeiten | |
| können oder möchten, seien noch sehr selten. Wie in anderen Branchen auch, | |
| ist die Art zu Reden im Politikbetrieb eine spezielle. Das bedeutet auch, | |
| dass es in der Deutschen Gebärdensprache Begriffe gibt, die nicht allen | |
| Dolmetschenden gleich gut geläufig sind. | |
| Auch im aktuellen Wahlkampf wird sie wieder von Dolmetschenden begleitet. | |
| Heubach ist dieses Mal auf Platz 14 der SPD-Landesliste Bayern gelandet. | |
| Eine bessere Position im Vergleich zum letzten Mal, als sie auf Platz 24 | |
| startete. Doch die SPD wird dieses Mal wohl schlechter abschneiden. Ob der | |
| bessere Listenplatz für einen erneuten Einzug reicht, bleibt abzuwarten. | |
| Heubachs Kalender ist jedenfalls gut gefüllt mit | |
| SPD-Wahlkampfveranstaltungen und Bürgersprechstunden. | |
| „Es braucht einfach noch mehr taube Personen im politischen Bereich“, sagt | |
| Heubach. Noch gebe es Berührungsängste und Unsicherheit. Und zu viele | |
| Formulare, die sie immer wieder aufs Neue ausfüllen muss, um Leistungen | |
| bewilligt zu bekommen. „Man hat ein Problem gelöst und dann kommt schon das | |
| nächste“, das ist Heubachs Erfahrung. Sie will mehr taube Menschen | |
| ermutigen, in der Politik aktiv zu werden – in der Hoffnung, dass es dort | |
| irgendwann so viele Vertreter*innen ihrer Community gibt, dass es nicht | |
| mehr so stark um Repräsentation gehen muss. Noch kläre sie gern darüber | |
| auf, was für barrierefreie Zugänge nötig sei. Aber sie wünscht sich auch, | |
| als Vertreterin aller Menschen wahrgenommen zu werden: „Ich bin taub, ich | |
| bin eine Frau und ich bin eine Feministin.“ | |
| All diese Perspektiven zusammen beeinflussen ihre politische Arbeit. Und | |
| sie haben ihren Weg in die Politik schwieriger gemacht. „Frauen müssen | |
| immer schon mehr kämpfen und taube Frauen noch mal mehr“, sagt Heubach. | |
| „Ehrlich gesagt, bin ich deswegen auch stolz, dass ich es bis hierhin | |
| geschafft habe.“ | |
| Hinweis der Redaktion: Die Grünen-Abgeordnete Stepahnie Aeffner ist | |
| plötzlich verstorben. Das haben die Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im | |
| Bundestag am Mittwoch (15.1.25) mitgeteilt: „Wir verlieren eine sehr | |
| geschätzte Abgeordnete, die mit Leidenschaft, großer Überzeugung und | |
| Expertise für ihre und unsere Anliegen gekämpft hat“, heißt es in der | |
| Mitteilung. | |
| 14 Jan 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=7616464#url=L21lZGlhdGhla292ZXJs… | |
| [2] /Crowdsourcing-Plattform-Wheelmap/!6024119 | |
| [3] /Berliner-Behindertenparlament/!6051461 | |
| [4] https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/bundestag-diese-abgeor… | |
| [5] /Aktivisten-ueber-Taube-Kinder/!6023613 | |
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| Anna Laura Müller | |
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