# taz.de -- Tod von Grünen-Politikerin Aeffner: Kämpferin für die wirtschaft… | |
> Die Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner war eine leidenschaftliche | |
> Anwältin für soziale Gerechtigkeit. Mit nur 48 Jahren ist sie verstorben. | |
Bild: Barrierefeiheit war eines ihrer Schwerpunktthemen: Die Grünen-Politikeri… | |
„Steffi war eine unserer leidenschaftlichsten Kämpferinnen für soziale | |
Gerechtigkeit“, schreibt die ehemalige Grünen-Chefin Ricarda Lang auf | |
Instagram. Es sind Worte der Trauer um die Grünen-Abgeordnete Stephanie | |
Aeffner, deren unerwarteter Tod mit nur 48 Jahren am Mittwoch bekannt | |
wurde. | |
„Ihr plötzlicher Tod trifft uns tief. Wir sind traurig und erschüttert“, | |
schreibt auch die Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge. Die 48-jährige | |
Aeffner vertrat den Wahlkreis Pforzheim, gehörte dem Ausschuss für Arbeit | |
und Soziales an und war innerhalb der Grünen-Fraktion zuständig für | |
Sozialpolitik, die Bekämpfung von Kinderarmut, Asyl und Flucht sowie | |
Barrierefreiheit – auch im Bundestag selbst. | |
Der politische Betrieb sei „noch nicht so wirklich“ auf Barrierefreiheit | |
ausgelegt, [1][sagte sie gerade erst in der taz,] und wünschte sich, dass | |
endlich auch die Mehrheitsgesellschaft anfange, Barrieren überhaupt | |
wahrzunehmen. Aeffner nutzte selbst einen Rollstuhl. | |
Als Aeffner 2021 neu in den Bundestag kam, übernahm sie in der Fraktion das | |
Thema Sozialpolitik. Demut und Verdruckstheit leistete sich die Newcomerin | |
nicht. Sie wurde zu einer leidenschaftlichen Anwältin für die | |
wirtschaftlich Schwächsten. Kaum hatte sie ihr Büro bezogen, ging Aeffner | |
aktiv auf Medien (auch auf die taz) zu. Ob Bezahlkarte für Geflüchtete, | |
Bürgergeld [2][oder Kindergrundsicherung] – sie kannte sich bis ins Detail | |
aus, erklärte geduldig die Grundlagen der Regelsatzberechnung und nahm kein | |
Blatt vor den Mund. | |
Noch am 7. Januar machte sie im Gespräch mit der taz ihrem [3][Ärger über | |
den Vorschlag der Union Luft, Bürgergeldempfänger*innen zur Arbeit | |
zu verpflichten]. „Die Union setzt mal wieder auf maximalen Populismus und | |
Stigmatisierung von Bürgergeldbeziehenden“, rief Aeffner in den Hörer, und | |
nannte Fakten: „99 Prozent aller Bürgergeld-Empfänger*innen arbeiten mit | |
den Jobcentern zusammen und nehmen Arbeitsangebote wahr. Wann ist Schluss | |
mit dieser Politik der Hetze und Spaltung?“ Das Gespräch endete mit besten | |
Wünschen zum neuen Jahr. Stephanie Aeffner hatte noch sehr viel vor. | |
17 Jan 2025 | |
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## AUTOREN | |
Anna Lehmann | |
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