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# taz.de -- Aus dem Garten auf den Tisch: Da haben wir den Salat
> Salat ist auch lecker zu gebratenen Wachteleiern! Nehmen Sie ein paar
> Blätter und erleben Sie, wie vielfältig sie sich kombinieren lassen.
Bild: Gewaschener Kopfsalat
[1][Jetzt haben wir den Salat] – im positiven Sinn! Neben Eisberg,
Eichblatt, Römer- und Schnittsalat kann ab Mai auch Lollo Rosso frisch im
Garten geerntet werden. Ich warte besonders auf den steirischen
Häuptelsalat, der im Süden Österreichs angebaut wird und von dem ich mir
Samen mitgenommen habe. Dazu passt ein Dressing aus Kürbiskernöl, ebenfalls
eine lokale Spezialität.
Auch die ganzjährigen Salatsorten mag ich sehr, vor allem den bitteren
Chicorée und den echten Radicchio, wobei beides sehr schwierig selber
anzubauen ist. Feldsalat kommt bei mir immer wieder auf den Tisch, mit
einem einfachen Senf-Knoblauch-Dressing und geschmorten Pilzen. Für Gäste,
die es süß-sauer möchten, mache ich eine Vinaigrette mit Himbeeren.
Dafür zerdrücke ich Himbeeren mit der Gabel, mische Salz und Pfeffer dazu
und verrühre alles mit dem Schneebesen. Dann einen Schuss Haselnuss-,
Walnuss- oder Arganöl unterschlagen, bis eine Öl-in-Wasser-Emulsion
entsteht. [2][Sehr köstlich sind dazu gebackene Wachteleier], die
aufgeschlagen in heißem Öl frittiert und auf den Salat gesetzt werden, oder
pochierte Eier. Aus hartgekochten Eiern und Kapern mit Weißweinessig und
Olivenöl wird im Handumdrehen übrigens auch eine Vinaigrette, die zu allen
möglichen Blattsalaten passt.
Grundsätzlich gilt für Dressings: Immer gleich mit Salat probieren, damit
die Sauce kräftig genug ist, und mit unterschiedlichen Ölen
experimentieren. Ich mag besonders gerne Distel-, Nuss- oder Mohnöl, aber
auch das gehaltvolle Lein- oder Sesamöl geben dem Salat eine ganz andere
Note. Viele mögen feingeschnittene Zwiebeln. Mir sind sie zu aggressiv im
grünen Salat. Geschmorte Zwiebeln sind dagegen oft interessant.
Wer nicht gern zu den üblichen Salatsorten greift, kann im Frühjahr
[3][auch Beikräuter] aus dem Garten und Wildkräuter aus Wiese und Wald
holen. Neben Vogelmiere, Schafgarbe, Giersch und Löwenzahn empfehle ich den
Portulak, eine Pionierpflanze. Nach den Eisheiligen kann er auch im Beet
ausgesät werden. Einst war Portulak als Unkraut verschrien wie Feldsalat,
ist aber eigentlich ein köstliches und gesundes Gemüse. Und vielseitig
einsetzbar: als Salat oder Gewürz.
Ich mag Portulak auch gern als Beilage in gefüllten Tomaten. Dafür höhle
ich Tomaten aus, hacke ein paar Walnusskerne und einen Bund Petersilie,
zupfe viele Portulakblätter klein und mische alles mit Walnussöl,
Zitronensaft, Salz und Pfeffer. Das fülle ich dann in die Tomaten und gare
sie zehn Minuten in einer Auflaufform. Sehr köstlich mit – ebenfalls
saisonalem – [4][Bärlauchpesto oder einer Karottencreme]. Guten Appetit!
24 Apr 2023
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## AUTOREN
Sarah Wiener
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