| # taz.de -- 50 Kilometer Straße dauerhaft für Radler: Pariser Pop-up-Radwege … | |
| > Die französische Hauptstadt hält an den Radwegen fest, die in der | |
| > Coronakrise eingerichtet wurden. Wie es damit in Berlin weitergeht, ist | |
| > unklar. | |
| Bild: Die zentrale Verkehrsachse in der Pariser Rue de Rivoli am Louvre bleibt … | |
| Paris taz | Paris hält an seinen in der Coronakrise eingerichteten | |
| Pop-up-Radwegen fest. Bürgermeisterin Anne Hidalgo sagte am Mittwoch dem | |
| Sender Europe 1, rund 50 Kilometer Straße würden dauerhaft umgewidmet. „Das | |
| Fahrrad ist in Paris ein Verkehrsmittel für die Fahrt zur Arbeit geworden“, | |
| sagte Hildalgo. „Außerdem trägt es dazu bei, die Umweltverschmutzung zu | |
| senken.“ | |
| Unter anderem die zentrale Verkehrsachse Rue de Rivoli am Louvre wurde zur | |
| Fahrradschnellstraße umgewandelt. Wegen der Streiks im öffentlichen | |
| Nahverkehr zu Jahresbeginn und der Coronakrise stieg der Radverkehr in | |
| Paris nach Verbandsangaben binnen eines Jahres um 67 Prozent, in ganz | |
| Frankreich waren es 29 Prozent. | |
| Die kürzlich mit Hilfe der Grünen im Amt bestätigte Sozialistin Hidalgo und | |
| ihr Vorgänger hatten zuvor bereits beide Uferstraßen an der Seine für Autos | |
| gesperrt und für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. | |
| Die französische Regierung sieht in ihrem [1][Corona-Hilfspaket rund 200 | |
| Millionen Euro] für den Ausbau von Radwegen und Fahrradparkplätzen an | |
| Bahnhöfen vor. Zudem können Franzosen derzeit staatliche Prämien von 50 | |
| Euro zur Reparatur und von 200 Euro zum Kauf eines Elektrorads in Anspruch | |
| nehmen. In der Region Paris liegt der Zuschuss für ein E-Bike sogar bei 500 | |
| Euro. | |
| ## Gericht in Berlin urteilte gegen Radwege | |
| In Berlin entschied [2][das Verwaltungsgericht] gegen acht prominente | |
| Rop-up-Radwege. Die Senatsverkehrsverwaltung wurde dazu verpflichtet, die | |
| Radwege zu entfernen. Argumentiert wurde auf Grundlage der | |
| Straßenverkehrsordnung (StVO): Wenn eine Kommune eine „verkehrsregelnde | |
| Anordnung“ tätigt, setze das „eine konkrete Gefahr für die Sicherheit oder | |
| Ordnung des Straßenverkehrs“ voraus – dabei genügt es, dass „irgendwann… | |
| überschaubarer Zukunft mit hinreichender Wahrscheinlichkeit Schadensfälle | |
| eintreten können“. | |
| Eine „Gefahrenlage für Radfahrer“, mit der der Senat argumentiere, könne | |
| nicht allgemein konstatiert werden, sondern müsse sich „aus der | |
| Kraftfahrzeugbelastung sowie der Unfallträchtigkeit eines bestimmten | |
| Straßenabschnitts aufgrund besonderer baulicher oder verkehrlicher | |
| Gegebenheiten der Straße und eventuell bestehender Schwerverkehrsbelastung“ | |
| ergeben. Das habe die Verkehrsverwaltung „nicht ansatzweise“ konkretisiert. | |
| Es fehlten „Tatsachengrundlagen“ wie Statistiken über Verkehrsaufkommen | |
| oder Unfälle. Der Senat geht gegen das Urteil vor, das noch nicht | |
| rechtskräftig ist. | |
| Beim Überholen müssen Autos 1,5 Meter Abstand zu Radfahrenden einhalten. | |
| Dass auf den betreffenden Abschnitten vor dem Einrichten der Pop-up-Radwege | |
| gefährlich eng überholt wurde, zeigen Daten des [3][Tagesspiegel-Projekts | |
| „Radmesser“.] Die Daten sollen nun vor Gericht berücksichtigt werden. | |
| 17 Sep 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Programm-gegen-Krise-in-Frankreich/!5706912 | |
| [2] /Berliner-Urteil-zu-Pop-up-Radwegen/!5708251 | |
| [3] http://www.tagesspiegel.de/berlin/strittige-pop-up-radwege-so-eng-wurde-auf… | |
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