# taz.de -- Vorläufiger Gerichtsentscheid: Berliner Pop-up-Radwege bleiben | |
> Das OVG hat vorläufig eine Entscheidung der Vorinstanz wieder aufgehoben. | |
> Danach hätten die provisorischen Radwege beseitigt werden müssen. | |
Bild: Müssen nicht weichen: Radfahrer*innen auf einem Pop-up-Radweg am Hallesc… | |
Berlin dpa | Die in der Coronakrise eingerichteten Pop-up-Radwege in Berlin | |
dürfen vorerst bleiben. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) entschied am | |
Dienstag zugunsten des Berliner Senats und hob damit vorläufig eine | |
Entscheidung der Vorinstanz wieder auf, wonach [1][die provisorischen | |
Radwege hätten beseitigt] werden müssen. | |
Die Richter am Verwaltungsgericht hatten im September ernstliche Zweifel an | |
der Rechtmäßigkeit dieser Radwege vorgebracht. Radwege dürften nur dort | |
angeordnet werden, wo es konkrete Hinweise auf Gefahren im Verkehr gebe und | |
sie zwingend notwendig seien. Diese seien [2][nicht ausreichend von der | |
Senatsverwaltung] dargelegt worden. | |
Gegen diese Entscheidung im Eilverfahren hatte der Berliner Senat | |
Beschwerde eingelegt, über die das OVG aber noch entscheiden muss. So lange | |
jedoch dürfen die Radwege bestehen bleiben, entschied das Gericht nun. | |
Demnach habe der Senat inzwischen die erforderlichen Unterlagen | |
nachgereicht. | |
Im April hatten Senat und Bezirke recht plötzlich damit begonnen, die | |
sogenannten Pop-up-Radwege auf Parkstreifen oder Autospuren zu markieren | |
und entsprechende Schilder aufzustellen. An vielen Stellen wurden die Wege | |
mit Warnbaken abgetrennt. Begründet wurde das mit der Corona-Pandemie. | |
Viele Berliner hätten kein Auto und in Bussen und Bahnen sei es zu eng. | |
Gegen acht neue, kurzfristig angelegte Fahrradwege in Kreuzberg, | |
Friedrichshain, Schöneberg und Charlottenburg hatte im Juni dann der | |
AfD-Abgeordnete und Verkehrspolitiker Frank Scholtysek geklagt. | |
7 Oct 2020 | |
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