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# taz.de -- Führungskräfte im Journalismus: Weniger Journalistinnen als Chefs…
> Der Anteil von Journalistinnen in Führungspositionen ist erneut gesunken.
> In Regionalredaktionen sind nur knapp 22 Prozent der Führungskräfte
> Frauen.
Bild: Deutlicher Ausreißer nach oben ist die taz mit einem Anteil von 65,1 Pro…
epd | Der Anteil von Journalistinnen in Führungspositionen ist laut einer
Untersuchung des gemeinnützigen Vereins ProQuote Medien (Hamburg) das
zweite Jahr in Folge gesunken. Aktuell liege er bei Leitmedien wie Spiegel,
Zeit, FAZ oder Welt durchschnittlich bei knapp 38 Prozent, hieß es bei der
Vorstellung der Studie am Sonnabend in Berlin. Besonders abgeschlagen seien
zudem Regionalzeitungen und Onlinemedien, mit Anteilen von knapp 20 Prozent
und darunter. Diese Entwicklung bremse eine geschlechtergerechte Verteilung
von Führung im Journalismus spürbar, kritisierte die Initiative.
Sie fordert, die [1][Hälfte der Führungspositionen in den deutschen
Medienhäusern mit Frauen zu besetzen.] „Vielfalt in Führungsspitzen ist
nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch der Qualität und
Zukunftsfähigkeit unserer Medien“, sagte Vorständin Edith Heitkämper. Wer
ernsthaft behaupte, für Gleichstellung zu stehen, müsse Macht teilen:
„Alles andere bleibt Symbolpolitik.“
## Taz hat größeren Anteil von Frauen in Führungspositionen
Laut Studie sind [2][Frauen in Führungspositionen] bei Spiegel (42,2
Prozent), Zeit (40,1 Prozent), Süddeutsche Zeitung (45 Prozent) und Stern
(43,5 Prozent) höher repräsentiert, als bei Medien mit
bürgerlich-konservativer Ausrichtung. So liegt die Quote weiblicher
Führungskräfte bei der FAZ aktuell bei 23,4, beim Focus bei 25 sowie bei
Bild und Welt bei 36,6 und 27,6 Prozent. Zugleich würden bei Spiegel, Zeit
und Stern die Frauenmachtanteile in den vergangenen zwei Jahren stagnieren
oder sogar leicht sinken. Deutlicher Ausreißer nach oben ist die taz mit
einem Anteil von 65,1 Prozent Frauen in der Hausleitung.
Im Regionaljournalismus sind laut Auswertung die Führungspositionen dagegen
deutlich homogener besetzt: Von 109 gezählten Chefredakteurinnen und
Chefredakteuren sind demnach 86 männlich. Gemeinsam mit den
Stellvertreterposten entspreche das einem Anteil von 22 Prozent.
Gleichzeitig seien die Regionalmedien aber inzwischen häufig die einzige
Quelle für professionellen Journalismus über Landespolitik und Kommunen.
## Onlinemedien mit geringem Anteil
Die geringste Zahl von Frauenführungskräften haben laut Untersuchung die 30
reichweitenstärksten Onlinemedien mit einem Mittel von 16,7 Prozent. Das
sei der geringste Wert innerhalb der fünf untersuchten Medienformen.
Dagegen hätten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den oberen beiden
Hierarchiestufen 8 von 13 Sendern einen Frauenanteil von knapp 50 Prozent
oder höher. Ausreißer nach unten seien Sender wie der NDR, die Deutsche
Welle und das Deutschlandradio, mit Anteilen von nur 25 bis 33 Prozent.
## Nur Männer bei ProSiebenSat.1
Die Programme von RTL verantworteten ebenfalls nur 33 Prozent Frauen, heißt
es. Beim zweiten untersuchten Privatsender ProSiebenSat.1 sei die Führung
ausschließlich männlich. Ebenfalls wenig Macht hätten Frauen in den
Redaktionen der 34 ausgewerteten privaten Radiosender, mit einem
Frauenanteil von im Mittel knapp 12 Prozent.
Seit 2012 zählt und vergleicht ProQuote Medien die [3][Frauenanteile in
journalistischen Führungspositionen]. Die Zählungen erfolgen auf Grundlage
der Impressen in den Publikationen.
9 Nov 2025
## LINKS
[1] /Die-Frauenquote-im-Journalismus/!5636731
[2] /Frauen-im-Politikjournalismus/!5556278
[3] /40-Jahre-taz-Frauenjournalismus/!5536105
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