| # taz.de -- Klimaaktivistin über langen Atem: „In diesem Sinn bin ich wohl e… | |
| > Hanna Poddig ist schon seit 20 Jahren Vollzeit als Aktivistin unterwegs. | |
| > Sie kennt sich so inzwischen mit Knästen und auch Talkshows aus. | |
| Bild: Hanna Poddig ist schon als Kind in den Öko-Aktivismus hineingewachsen | |
| taz: Hanna Poddig, Sie haben schon in diversen Knästen gesessen, zuletzt in | |
| Bielefeld. Welcher war der mieseste, welcher der beste? | |
| Hanna Poddig: Einen guten Knast kann es nicht geben, nur weniger schlimme. | |
| Architektonisch fand ich Hildesheim am schlimmsten – sehr kleine, dunkle | |
| Zellen mit Fenstern, durch die man nicht hinausschauen kann, und ein Hof, | |
| der meistens im Schatten liegt. Neben den Baulichkeiten ist die Stimmung | |
| entscheidend. In Hildesheim durfte man nicht einmal Buscopan gegen | |
| Regelschmerzen besitzen, weil da die Leute sogar Schmerzmittel rauchten. In | |
| Bielefeld durfte ich den Plüschpinguin, der an meinen Rucksack hängt, nicht | |
| mitnehmen. Vechta war mit veganem Essen überfordert. Es gibt überall | |
| absurde Regeln. Ich hatte das Privileg, dass ich immer nur kurz im Knast | |
| war und mich notfalls hätte freikaufen können. | |
| taz: Sie setzen sich mit diversen Aktionen für Umwelt- und Klimaschutz ein | |
| und gehen dafür auch in Haft. Wie kam es dazu, gab es ein | |
| Schlüsselerlebnis? | |
| Poddig: Die Frage wird mir immer wieder gestellt, und nein, es gab kein | |
| einzelnes Erlebnis. Ich komme aus einem Ökoaktivmus-Haushalt, ich habe sehr | |
| politische Eltern. Schon als Kind war ich auf Demos, in der | |
| Anti-Atom-Bewegung, gegen Autobahnen und Müllverbrennung. Für mich war es | |
| klar, mich zu engagieren. Mit 12 oder 13 Jahren habe ich Wahlkampf für die | |
| Grünen gemacht, bis der Frust kam, weil die auch nicht die Welt retten. Ich | |
| war in der BUND-Jugend, dann bei Robin Wood. Mit 17 Jahren habe ich mich an | |
| der Blockade einer Militärbasis beteiligt. Ich bin in den Aktivismus | |
| reingewachsen. | |
| taz: Bei Robin Wood sind Sie wieder ausgeschieden – waren Ihnen deren | |
| Aktionen zu langweilig? | |
| Poddig: Vor meinem Abi wollte ich studieren und später bei einer NGO | |
| arbeiten, ich hatte sogar schon einen Studienplatz, habe ihn aber nicht | |
| angetreten. Ich dachte, dass es professioneller aussieht, wenn ein Verein | |
| hinter einer Aktion steht. Aber die Erfahrung zeigte, dass das Gegenteil | |
| der Fall sein kann. Als Abiturientin habe ich mit drei anderen ein | |
| Bahngleis gesperrt, um einen Castor-Transport zu blockieren. Wir gingen | |
| alle noch zur Schule, und die Erzählung „Schülergruppe stoppt Castor“ war | |
| viel stärker, als wenn Robin Wood es gemacht hätte. Bei allen NGOs – neben | |
| Robin Wood war ich unter anderem bei ausgestrahlt und in großen | |
| Verbandsbündnissen – habe ich gesehen, wie kräftezehrend und bestimmend die | |
| Debatten um Satzungsfragen, Stellen und Finanzierung sind. Die | |
| Vereinsmeierei verhindert Spontaneität und verbraucht Kraft. Für mich war | |
| es logisch, mich davon zu lösen. Und tatsächlich sind mir alle Projekte und | |
| Aufgaben, von denen ich dachte, ich brauche dafür ein Studium, auch von | |
| selbst angeboten worden. Außerdem: Studienort wäre vermutlich Berlin | |
| gewesen, und dahin hat es mich nie gezogen. Auch wenn ich mal ein paar | |
| Jahre dort gelebt habe, die Stadt ist mir zu groß. | |
| taz: Auch viele Ihrer Aktionen fanden in ländlichen Regionen statt – etwa | |
| 2008 eine Bahnblockade in Nordfriesland. War das die erste große Aktion? | |
| Poddig: Hm, was ist groß? Eine meiner ersten „größeren“ Aktionen fand im | |
| Wendland statt, da haben wir einen Förderturm in Gorleben besetzt. Das war | |
| spektakulär, weil wir das auf einem Gelände geschafft haben, auf dem sich | |
| zahlreiche Bullen aufhielten – ätsch! Zwischen 2004 und 2007 habe ich | |
| gefühlt unendlich viele Sachen mitgemacht, unter anderem Bäume besetzt am | |
| Frankfurter Flughafen und in der Lausitz, das Brandenburger Tor erklettert | |
| und mich in Hamburg mit Vattenfall angelegt. | |
| taz: Haben Sie keine Angst, wenn Sie sich an ein Gleis ketten oder auf | |
| einen Baum steigen, während die Polizei anrückt? | |
| Poddig: Ich habe immer Angst oder jedenfalls Respekt. Wie aufgeregt ich | |
| bin, kommt auf das Setting an. Schwierig finde ich, wenn ich schnell an | |
| Wachposten vorbei muss oder wenn unklar ist, wie die Leute reagieren. Bei | |
| der Bahnblockade in Nordfriesland sagte eine Polizistin: Och, die schneiden | |
| wir selbst mit dem Bolzenschneider raus. Da wurde mir mulmig, bis auch die | |
| Polizei realisierte, dass Spezialist:innen kommen müssen. Wenn die | |
| Aktion dann steht, bekomme ich ein Gefühl von Souveränität, dann bin ich im | |
| Flow. Aber klar, es bleibt eine gewisse Anspannung. | |
| taz: Sie haben im Winter 2020/21 mit anderen [1][ein Wäldchen am | |
| Flensburger Bahnhof besetzt]. Am Ende wurden die Bäume dennoch gefällt. Wie | |
| schwer nehmen Sie solche Misserfolge? | |
| Poddig: Oh, in diesem Fall haben wir mindestens einen halben Erfolg | |
| erzielt! Ja, wir konnten nicht alle Bäume retten, aber einen Teil. Und es | |
| wurde bisher nichts gebaut, und jede unbebaute Fläche ist ein Erfolg. | |
| Außerdem zeigte sich in Flensburg, wie kommunaler Protest, Aktivismus und | |
| Naturschutzverbände zusammenwirken können. Der BUND hat geklagt, das hätte | |
| er vermutlich nicht getan, wenn wir nicht mit der Besetzung für | |
| überregionale Aufmerksamkeit gesorgt hätten. Hinzu kamen ausführliche | |
| Recherchen zu der Frage, wann und warum städtische Behörden, die den Bau | |
| zuerst abgelehnt hatten, dann später umgekippt sind oder gekippt wurden. | |
| Also ja, das hat sich gelohnt. | |
| taz: Später wurde Ihnen und anderen [2][der Prozess gemacht] wegen | |
| unbefugtem Betreten des Geländes, das nicht einmal eine Absperrung hat, | |
| während die Personen, die Bäume ansägten und dabei Menschen gefährdeten, | |
| nicht verfolgt wurden. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht das | |
| Vertrauen in den Staat und seine Vertreter:innen stärkt? | |
| Poddig: Bei mir gab es nicht mehr viel Vertrauen zu zerstören, mein Glaube | |
| an den Staat war schon zehn Jahre früher weg. Aber wie offen in Flensburg | |
| sichtbar wurde, dass die Justiz mit zweierlei Maß misst, das war so | |
| bilderbuchmäßig, dass es auch anderen Leuten die Augen geöffnet hat. Wir | |
| standen vor Gericht, aber die beiden Personen, von denen wir sehr sicher | |
| sagen können, dass sie gezielt einen besetzten Baum angesägt haben, wurden | |
| nicht einmal vernommen. Die Polizei argumentierte, sie hätten ein | |
| Aussageverweigerungsrecht – als ob das jemals die Polizei davon abgehalten | |
| hätte, jemand zu vernehmen. Dann hat sich der Oberstaatsanwalt | |
| eingeschaltet und erklärt, das Ansägen der Bäume sei vom | |
| Notwehr-Paragraphen gedeckt gewesen. Das heißt, du darfst Menschenleben | |
| gefährden, um ein Bauprojekt durchzusetzen, aber einen Baum zu besetzen, um | |
| auf die Klimakatastrophe hinzuweisen, soll nicht gerechtfertigt sein? So | |
| eine Argumentation lässt Menschen den Glauben an den Rechtsstaat verlieren. | |
| taz: Sie kämpfen gegen den Staat – betrachten Sie sich als Staatsfeindin? | |
| Poddig: Das kommt auf die Definition an. Ich meinerseits lehne jeden Staat | |
| ab, also bin ich wohl in diesem Sinne eine Staatsfeindin. Andersrum ist es | |
| komplexer, denn wer ist schon „der Staat“? Fragen Sie ihn gerne, wenn Sie | |
| ihn mal treffen. | |
| taz: Auf jeden Fall geben Sie sich, beispielsweise durch das Verhalten vor | |
| Gericht, große Mühe, den Staat zu provozieren. Ist das sinnvoll? | |
| Poddig: Es gibt den Spruch: Um alles zu verändern, fange irgendwo an. Das | |
| tue ich: Ich fange an. Was ich mache, ist eher Guerillataktik. Ich | |
| untergrabe Autorität, ziehe Dinge in Zweifel, durchbreche die Normalität. | |
| Dazu muss ich nicht die Superheldin spielen. Zurzeit mache ich weniger | |
| eigene Aktionen, sondern unterstütze andere Leute vor Gericht. Damit landet | |
| man nicht in der Tagesschau, aber jede Person, die ein Gericht ungebrochen | |
| verlässt, ist ein kleiner Erfolg. Außerdem bringt langfristig jede Aktion | |
| etwas. In Flensburg hat die lokale Brauerei auf einer bereits versiegelten | |
| Fläche gebaut, statt Bäume zu fällen. Das lag sicher nicht daran, dass die | |
| Entscheider:innen einsichtig waren, sondern weil in der Stadt | |
| diskutiert wurde, ob wieder eine Besetzung droht. | |
| taz: Was genau machen Sie bei Prozessen? | |
| Poddig: Es gibt einen Paragraphen in der Strafprozessordnung, der erlaubt, | |
| dass bei Straf- und Ordnungswidrigkeiten auch Nichtjurist:innen als | |
| Verteidiger:innen zugelassen werden können. Wenn das Gericht das | |
| erlaubt, kannst du wie eine Anwält:in die Akten einsehen, Zeug:innen | |
| vernehmen, die Leute in Haft besuchen und Ähnliches. Vor 15 Jahren gab es | |
| haufenweise Bußgeldverfahren wegen Aktionen an Bahngleisen. Damals haben | |
| wir mit der Laienvertretung angefangen, und mit der Zeit haben wir viel | |
| Routine entwickelt. Es ist sehr hilfreich, zu zweit auf der Anklagebank zu | |
| sitzen. | |
| taz: In den vergangenen Jahren hat das Klimathema einen gewaltigen | |
| Aufschwung bekommen, bis hin zu Demos mit Millionen Teilnehmenden. Jetzt | |
| scheinen viele die Klimakatastrophe komplett zu vergessen. Wie fühlt sich | |
| das an – jahrelang umsonst gekämpft oder doch Dinge bewegt? | |
| Poddig: Ich habe dieses Auf und Ab in Bewegungsdynamiken schon mehrfach | |
| miterlebt. Im Anti-Atom-Kampf waren mal [3][Tausende auf der Straße], dann | |
| waren wir wieder nur wenige, bis wieder irgendwo ein Unglück an einem AKW | |
| passierte. Der erste dieser Abstürze ist der härteste, auch deshalb, weil | |
| nach jedem Hoch viele Leute wegbrechen und du für dich selbst entscheiden | |
| musst, ob du bleibst. Aber wenn es schon die dritte Flaute ist, dann weißt | |
| du, dass das Hoch kein Dauerzustand ist. Es ist wichtig, in den | |
| Zwischenphasen dabei zu bleiben, auch um die Skills zu erhalten, die du | |
| brauchst, wenn es wieder aufwärts geht. Du kannst besser für 1.000 Leute in | |
| einem Wald-Camp kochen, wenn du es mal für 150 gemacht hast. Natürlich sind | |
| die dynamischen Phasen großartig, aber ich bemühe mich auch in anderen | |
| Zeiten, nicht allzu frustriert oder resigniert zu sein. | |
| taz: Trotzdem, wie motivieren Sie sich? | |
| Poddig: Ich bin unglaublich zynisch geworden. Das ist traurig, weil man | |
| sich schwer über Dinge aufregen kann und automatisch das Schlimmste | |
| erwartet. Aber es ist auch gut, weil ich nicht mehr die Illusion habe, ich | |
| könnte oder müsste die Welt retten. Aktuell bin ich in einer Initiative zur | |
| Rettung des Zimmermannschen Wäldchens in Münster aktiv. Es beginnt direkt | |
| hinter dem Haus, in dem ich in einer WG wohne, und soll für einen | |
| Supermarkt abgeholzt werden. Natürlich ist es richtig, dagegen etwas zu | |
| machen, auch wenn das Klima trotzdem heißer wird. Auch in Flensburg ging es | |
| nicht um die Rettung der Welt, sondern um das konkrete Wäldchen mit der | |
| kleinen Quelle. Bei den Fridays zum Beispiel stand die 1,5-Grad-Erwärmung | |
| im Mittelpunkt, und wenn man feststellt, dass das illusorisch ist, bricht | |
| alles zusammen. Ich schaue nicht nur auf abstrakte Zahlen, sondern auf | |
| jeden Baum, jeden Käfer, jedes innerstädtische Grün, jeden alternativen | |
| Treff. | |
| taz: Sie sind vermutlich mit sehr vielen Leuten in der Szene in Kontakt, | |
| gibt es da gemeinsamen Treffen und Aktionen? | |
| Poddig: Bei einigen der große Waldbesetzungen der vergangenen Jahre war ich | |
| nicht dabei, weil ich ja in der Zeit in Flensburg den Bahnhofswald besetzt | |
| habe. Daher kennt mich ein Teil der neueren Generation von | |
| Aktivist:innen gar nicht. Auch in Münster bei der Aktion um das | |
| Wäldchen hinter meinem Wohnhaus haben einige Leute erst gedacht, ich sei | |
| halt die knapp 40-jährige Spießerin, die keinen Supermarkt im Hinterhof | |
| haben will. Aber viele von denen, die schon länger aktiv sind, kennen mich | |
| natürlich, weil ich seit 20 Jahren dabeigeblieben bin – was leider alles | |
| andere als normal ist. Vor 16 Jahren bin ich einmal durch alle Talkshows | |
| gewandert, aber diese Art Prominenz habe ich zurzeit nicht mehr. Das liegt | |
| auch daran, dass ich mich Social Media verweigere. Natürlich kannst du auf | |
| diesen Kanälen auf Sachthemen hinweisen, aber ich hatte nie Interesse an | |
| Personenkult. Ganz ohne geht’s aber vermutlich nicht. | |
| taz: Genau, wir beide sitzen hier ja auch zum Interview. Der Auslöser für | |
| die Talkshow-Einladungen und die Prominenz war vermutlich das Buch, das Sie | |
| 2009 veröffentlicht haben,?[4][„Radikal mutig“] | |
| Poddig: Ja, damals bin ich tatsächlich eine Zeitlang an Bahnhöfen erkannt | |
| worden, und es gab Hasspost, damals sogar noch analog, also per Brief an | |
| den Verlag oder an mich. | |
| taz: Warum dieser Hass? Weil Ihre Tipps und Thesen die Lebensmodelle vieler | |
| Leute ins Wanken gebracht haben? | |
| Poddig: Ja, aber auch, weil ich anders aufgetreten bin als das Klischeebild | |
| einer Linksradikalen. Ich saß in den Talkshows als blonde, junge, | |
| geschminkte Frau und habe trotzdem einen radikal anderen Lebensstil | |
| vertreten. Das passte halt nicht. Leute schrieben mir, ich solle nackt in | |
| einer Höhle leben. Andere wollten mich heiraten, wohl um mich retten – es | |
| war schon absurd. | |
| taz: In „Radikal mutig“ schildern Sie unter anderem, dass Sie containern, | |
| also Lebensmittel aus dem Müll holen. Machen Sie das immer noch? | |
| Poddig: Zurzeit nicht, was daran liegt, dass mein jetziger Wohnort Münster | |
| eine sehr reiche Stadt ist, in der es viele Strukturen gibt, um Dinge zu | |
| verteilen und zu verschenken. Unter anderem gibt es Food-Sharing-Gruppen | |
| und eine Organisation namens Verteilbar, die Sachen verkauft, die sonst | |
| weggeworfen würden. Ich und meine Mitbewohner:innen machen Fahrten, um | |
| Lebensmittel in Läden oder im Großhandel abzuholen, und bekommen dann einen | |
| Teil davon ab. Davon leben wir in der WG weitgehend. | |
| taz: Sie haben aktuell wieder ein Buch veröffentlicht? | |
| Poddig: Ja, es ist im März dieses Jahres [5][im Unrast-Verlag erschienen]. | |
| Es geht um die neu-rechte Anastasia-Bewegung, also völkische Siedler:innen. | |
| Ich habe dafür recht viel Zeit in den Untiefen von telegram verbracht und | |
| glücklicherweise aber auch auf viel bestehende Recherche zurückgreifen | |
| können. Es ist, wie auch schon „Klimakämpfe“, wieder ein kurzes und damit | |
| günstiges Buch geworden. Das wollte ich auch so, damit es sich mehr Leute | |
| leisten können. | |
| taz: Wie lebt es sich fast ohne Einkünfte? Was ist mit Rente und | |
| Krankenversicherung? | |
| Poddig: Ich lebe vor allem davon, dass ich wenig brauche. Ansonsten mache | |
| ich einige Veranstaltungen und bekomme dafür Honorare. Es ist ein prekäres | |
| Stückelwerk, aber es reicht so gerade eben. Ich habe seit der Blockade | |
| eines Bundeswehrtransports in Nordfriesland einen Schuldenberg, mein | |
| Einkommen liegt aber weit unter der Pfändungsgrenze. Als Autorin bin ich in | |
| der Künstlersozialkasse … | |
| taz: … eine Einrichtung des Bundes, in die alle Unternehmen einzahlen, die | |
| freischaffende Künstler:innen beschäftigten, und damit den | |
| Arbeitgeberanteil für prekäre Berufsgruppen wie Schauspieler:innen, | |
| Zirkusartist:innen oder Autor:innen zahlen. | |
| Poddig: Ja, dort versichert zu sein, ist ein Privileg, dass viele andere | |
| Aktivist:innen nicht haben. | |
| taz: Was ist Luxus für Sie? | |
| Poddig: Ausschlafen können, Cappuccino trinken, genug Zeit haben, mich | |
| ziellos treiben zu lassen. Zum Beispiel im Sperrmüll gucken, ob ich etwas | |
| Schönes finde oder Salat im eigenen Garten ernten. Nicht eng getaktet | |
| funktionieren. Das Wissen darum, dass ich mit wenig auskommen kann, nimmt | |
| mir die Angst vor der Zukunft, die ich bei vielen anderen Menschen spüre. | |
| Und ich habe die Gewissheit, dass ich in einem solidarischen Umfeld lebe: | |
| Es gibt immer Orte, wo ich sein kann. | |
| 1 Sep 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Flensburger-Baumbesetzung-beendet/!5753418 | |
| [2] /Prozesse-nach-Waldbesetzung-in-Flensburg/!5978404 | |
| [3] /50-Jahre-Anti-AKW-Bewegung/!6030058 | |
| [4] https://www.anarchia-versand.net/Buecher-und-Broschueren/Gesellschaftskriti… | |
| [5] https://unrast-verlag.de/produkt/die-anastasia-bewegung/ | |
| ## AUTOREN | |
| Esther Geißlinger | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Stadtland | |
| Lesestück Interview | |
| Aktivismus | |
| Umweltaktivist | |
| Waldbesetzung | |
| Gefängnis | |
| Reden wir darüber | |
| Social-Auswahl | |
| Schwerpunkt Klimawandel | |
| Völkisch | |
| Schwerpunkt Klimaproteste | |
| Schwerpunkt Stadtland | |
| Schwerpunkt Stadtland | |
| Schwerpunkt Stadtland | |
| Lesestück Interview | |
| Bayern | |
| Schwerpunkt Stadtland | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Aktivistin über Anastasia-Bewegung: „Es handelt sich nicht um harmlose Öko-… | |
| Mit nationalvölkischen Ideen erreicht die Anastasia-Bewegung immer mehr | |
| Leute. Das ist gefährlich, sagt die Klimaschutzaktivistin Hanna Poddig. | |
| Prozess um Flensburger Bahnhofswald: Baubehörde kassiert Klatsche | |
| Das Schleswiger Verwaltungsgericht gibt einer Klage des BUND statt: Die | |
| Baugenehmigung für ein Hotel am Flensburger Bahnhof verstößt gegen | |
| Umweltrecht. | |
| Ein Kohlehändler über Beharrlichkeit: „Ich bleibe bis zum Schluss“ | |
| Wer in Berlin Kohle braucht, ruft bei Dirk Kögler an. Der Kreuzberger hat | |
| sie im Angebot. Er ist einer der letzten Kohlehändler in der Stadt. | |
| Mechanikerin über den männlichen Blick: „Ach, Sie sind also die Frau vom Ch… | |
| Katrin Ludwig arbeitet seit fast 14 Jahren als Zweiradmechanikerin. Dass | |
| sie die Technik beherrscht, können manche Kunden immer noch nicht glauben. | |
| Ein Gespräch über Geschlechterrollen: „Ich hätte gern Ballett getanzt“ | |
| Männlichkeitsbilder, Gewalt und Feminismus sind die Themen von Fikri Anıl | |
| Altıntaş. In der Schule spricht der politische Bildner und Schriftsteller | |
| darüber. | |
| 97-Jährige über Arbeit mit Obdachlosen: „Mir ist der Respekt wichtig“ | |
| Annemarie Streit kümmert sich in Hannover seit über 40 Jahren ehrenamtlich | |
| um Obdachlose. Die 97-Jährige denkt gar nicht daran, damit aufzuhören. | |
| Bayerischer Satiriker Polt über Trachten: „Das ist nicht konservativ für mi… | |
| Das Tragen von Tracht soll man ernst nehmen, sagt der Autor, Kabarettist | |
| und Bayern-Erklärer Gerhard Polt. Aber nicht zu ernst. So wie alles andere. | |
| Jüdischer Musiker über Synagogen: „Die Frage ist nicht, wo bin ich, sondern… | |
| Es kostete Alex Jacobowitz Überwindung, nach Deutschland zu kommen. Jetzt | |
| hat der jüdische Musiker ein Buch über die Synagogenkultur hier vorgelegt. |