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# taz.de -- Budget des Umweltministeriums: Atommüll bleibt finanziell eine Ewi…
> Ein Großteil des Haushalts des Umweltministeriums geht für Atom-Altlasten
> drauf. Damit bleibt weniger Geld für den Umweltschutz.
Bild: Nicht so teuer wie die Asse, aber auch nicht billig: Rückbau des Bergwer…
Göttingen taz | „Der Atommüll frisst den Umweltschutz auf“ – so komment…
Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
den Haushaltsentwurf des Bundesumweltministeriums für 2025.
Minister Carsten Schneider (SPD) beziffert das Gesamtvolumen seines
Haushalts mit 2,7 Milliarden Euro, das sind gerade mal 287 Millionen Euro
mehr als im Vorjahr.
Von dieser Summe schlagen die Zwischenlagerung von Atommüll und die Suche
nach einem Endlager mit insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro zu Buche – die
radioaktiven Abfälle bleiben also auch finanziell eine Ewigkeitslast.
Dagegen sind für den Natur- und Umweltschutz nur etwa 400 Millionen Euro
vorgesehen.
Das Endlagerprojekt in Gorleben verschlingt auch nach seinem Scheitern viel
Geld. Die Kosten für die Verfüllung des früheren Erkundungsbergwerks und
den Abriss der oberirdischen Anlagen steigen laut Entwurf von 20 Millionen
Euro im Jahr 2024 auf nun 33 Millionen.
## Nicht nur das Umweltministerium muss blechen
Im Vergleich zu den Kosten für die Sanierung des maroden Atommülllagers
Asse bei Wolfenbüttel nehmen sich die Ausgaben für Gorleben allerdings fast
bescheiden aus. In das frühere Salzbergwerk Asse II wurden zwischen 1967
und 1978 rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen
versenkt.
Weil die Grube instabil ist und mit Wasser vollzulaufen droht, sollen die
Behälter nach Möglichkeit geborgen und an die Oberfläche geholt werden. Für
die Arbeiten will Schneiders Ministerium in diesem Jahr rund 206 Millionen
Euro ausgeben.
Einen weiteren großen Posten bildet die Zwischenlagerung der radioaktiven
Abfälle. Sie verschlingt im aktuellen Haushaltsjahr 535 Millionen Euro. Der
Atomkraftexperte Dirk Seifert verweist in seinem Blog „umweltFAIRaendern“
darauf, dass weitere Milliardenbeträge für den Umgang mit den radioaktiven
Hinterlassenschaften in die Etats anderer Ministerien eingestellt sind.
Das Forschungsministerium ist für sämtliche Nuklearanlagen und Abfälle aus
der staatlichen Atomforschung vergangener Jahrzehnte verantwortlich. Das
Finanzministerium ist aufgrund der Einigungsverträge für den Rückbau und
die Atommülllagerung des ehemaligen AKW Greifswald in
Mecklenburg-Vorpommern zuständig. Erst vor wenigen Tagen, so Seifert, habe
es hier neue Hiobsbotschaften über die explodierenden Kosten gegeben, die
inzwischen auf 10 Milliarden Euro oder mehr veranschlagt würden.
Ein Teil der Kosten für die Atommülllagerung wird durch den Fonds zur
Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (Kenfo) gegenfinanziert. CDU,
SPD, FDP und Grüne hatten diesen Fonds 2017 als Stiftung etabliert. Die
großen Energiekonzerne und AKW-Betreiber zahlten damals einmalig 24
Milliarden Euro ein und waren damit auf einen Schlag von aller weiteren
finanziellen Haftung für den Atommüll befreit.
22 Jul 2025
## AUTOREN
Reimar Paul
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Atomausstieg
Schwerpunkt Atomkraft
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