# taz.de -- Hitze und Vorsorge: Der Ventilator allein schafft es nicht | |
> Tipps, wie man die Hitze besser aushält – schön und gut. Für dauerhafte | |
> Linderung sind jedoch grundsätzliche Veränderungen in den Städten | |
> notwendig. | |
Bild: Rekordhitze im französischen Nantes, ein Sonnenhut hilft | |
Vor allem morgens und nachts ordentlich lüften, tagsüber, so vorhanden, | |
Rollläden runter oder zumindest Vorhänge zuziehen. Trotzdem auf Frischluft | |
achten, genügend trinken und leicht essen, ein Auge auf betagte Menschen | |
und sehr kleine Kinder haben, denn beiden Gruppen setzt die Hitze besonders | |
zu. Die Ratschläge finden sich überall, wenn sich heiße Tage ankündigen. | |
Behörden geben sie, Medien, Social-Media-Nutzer:innnen. | |
Es sind diese Tage, an denen in den Haushaltswarenabteilungen der | |
Elektronikhändler die Ventilatoren knapp werden. An denen zum See oder ins | |
Schwimmbad fährt, wer die Möglichkeit dazu hat. Die Tage, an denen man, | |
wenn es schlimm kommt, später in der Statistik sieht, dass es heiß war. | |
Nicht nur anhand der Temperaturkurve, sondern auch daran, dass die | |
[1][Übersterblichkeit] darauf hinweist, dass mehr Menschen als sonst in | |
diesem Zeitraum gestorben sind und dass Wissenschaftler:innen einen | |
Zusammenhang sehen zur Hitze. | |
Was auffällt: Es gibt reihenweise Ratschläge an Bürger und | |
Verbraucher:innen. Sie scheinen primär in der Verantwortung zu stehen, wenn | |
es um Schutz vor Hitze geht. Dabei sollten wir doch in der Debatte längst | |
weiter sein: So wichtig es auch ist, dass jede:r Einzelne etwas tut, wenn | |
es ums Abbremsen von oder die Anpassung an die Klimakrise geht; um | |
fundamental etwas zu ändern, braucht es mehr. Denn der Ventilator sorgt nur | |
punktuell für Linderung, nicht dauerhaft. | |
Das passiert erst, wenn es einen echten Wandel gibt: grüne Fassaden, | |
[2][entsiegelte Böden, überhaupt mehr Grün] und weniger Grau und Blech in | |
den Städten, Frischluftschneisen, Kaltluftentstehungsgebiete und | |
öffentlich nutzbare Möglichkeiten zur Abkühlung, von Flüssen bis zu | |
Wassernebeln. Denn es sind gerade die Städte, diese Ansammlungen von Beton, | |
in denen die Temperaturen an Hitzetagen bis ins Unerträgliche steigen. | |
## Klimaschutz lohnt sich | |
Aber nicht nur dort sind planerische Veränderungen nötig: Krankenhäuser, | |
Schulen oder Pflegeeinrichtungen in alten oder schlecht vor Hitze | |
geschützten Gebäuden stehen schon jetzt im Sommer vor Problemen – und vor | |
riesigen Investitionslücken. Wo waren noch mal die Leute, die meinten, wir | |
könnten uns Klimaschutz nicht leisten, da viel zu teuer? [3][Zu wenig | |
Klimaschutz wird nicht billiger]. | |
Klar, in Deutschland ist die Zahl der heißen Tage, an denen die Temperatur | |
30 Grad überschreitet, verglichen mit [4][Südfrankreich oder Spanien] noch | |
niedrig. Doch auch hier steigt sie. Bislang werkeln Städte und Gemeinden | |
weitgehend allein vor sich hin. Einige tun nichts, manche tun etwas, wenige | |
viel. Dabei wäre es so wichtig, dass sich nicht erst dann etwas ändert, | |
wenn Sommertemperaturen über 40 Grad zur Regel werden. Überlebenswichtig. | |
2 Jul 2025 | |
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## AUTOREN | |
Svenja Bergt | |
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