| # taz.de -- Rechtsextreme gegen Pride in Berlin: Queerer Protest bedroht | |
| > Die Marzahn Pride demonstriert zum sechsten Mal für Sichtbarkeit – die | |
| > rechtsextreme Gruppe „Deutsche Jugend Voran“ mobilisiert dagegen. | |
| Bild: Mit Glitzerschuhen tritt es sich besser | |
| Berlin taz | Am Samstag zieht [1][die Marzahn Pride] zum sechsten Mal durch | |
| den Berliner Bezirk. Geplant sind ein Demonstrationszug, ein Straßenfest | |
| und ein Bühnenprogramm. Die Organisator:innen von Quarteera e. V. | |
| wollen ein Zeichen für mehr Sichtbarkeit queerer Menschen setzen – auch und | |
| gerade in einem Stadtteil mit vielen Zugezogenen aus Osteuropa, dem | |
| Kaukasus und Zentralasien. | |
| Doch ausgerechnet die rechtsextreme Jugendgruppierung „Deutsche Jugend | |
| Voran“ (DJV) hat für denselben Tag eine Gegenkundgebung angemeldet. | |
| [2][Schon im vergangenen Jahr] beteiligte sich die DJV an | |
| Anti-CSD-Störaktionen. In Marzahn marschierte die Gruppierung zuletzt im | |
| Oktober 2024 gegen eine Antifa-Demo auf. Anstelle der angemeldeten 400 | |
| kamen damals rund 100 jugendliche Neonazis. Für Samstag hofft der Anmelder | |
| des queerfeindlichen Aufzugs laut Polizei auf 300 Teilnehmende. | |
| Seit Mai stuft der Verfassungsschutz die DJV als gesichert rechtsextrem | |
| ein. Angesichts neuer Neonazi-Jugendgruppen wie etwa „Jung und stark“ und | |
| DJV reagierte die Behörde auch mit der Schaffung eines neuen | |
| Phänomenbereiches „Gewaltorientierte rechtsextremistische Netzkulturen“. | |
| Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) warnte damals vor einer „sehr | |
| jungen und gewaltaffinen Szene“. | |
| Adam Baas, Projektkoordinator der Quarteera, zeigte sich gegenüber der taz | |
| besorgt, betonte aber die positive Grundstimmung im Team. „Wir tun alles | |
| Mögliche und Unmögliche für die Sicherheit der Teilnehmenden“, so Baas. | |
| Viele Anwohnende hätten sich in der Vergangenheit solidarisch gezeigt – | |
| darauf hoffe man auch diesmal. | |
| ## Unterstützung kommt von der Sozialsenatorin | |
| Unterstützung kommt von der Berliner Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe | |
| (SPD), die den Neonazi-Aufmarsch als Angriff auf Demokratie und Vielfalt | |
| verurteilte. Jeder Angriff auf [3][Queere und andere marginalisierte | |
| Gruppen] sei ein „direkter Angriff auf unsere Gesellschaft, auf unsere | |
| Werte und auf unsere Demokratie“, so Kiziltepe. Zuspruch kommt auch vom | |
| Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf: „Als Kollegium des Bezirksamts stehen wir | |
| über alle Parteigrenzen hinweg uneingeschränkt hinter der Marzahn Pride“, | |
| heißt es dort. Man freue sich, die LGBTIQ-Community im Bezirk willkommen zu | |
| heißen. | |
| Sorgen bereitet Beobachter:innen die geplante Routenführung: Laut | |
| derzeitiger Planung könnten sich die Wege von Pride und rechter Demo | |
| überschneiden. Die rechtsextreme Gruppe plant, ihren Aufmarsch am | |
| Victor-Klemperer-Platz zu beenden – dort soll auch das Straßenfest der | |
| Marzahn Pride stattfinden. Der Berliner Queerbeauftragte Alfonso Pantisano | |
| forderte deshalb ein umfassendes Sicherheitskonzept und ruft auf Instagram | |
| zur Unterstützung auf. | |
| Die Polizei will Details zum Einsatz erst am Freitag bekannt geben. Die | |
| Marzahn Pride beginnt um 13 Uhr am S-Bahnhof Springpfuhl, das Straßenfest | |
| ist ab 15 Uhr geplant – ebenfalls auf dem Victor-Klemperer-Platz. | |
| 20 Jun 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Nicolai Kary | |
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