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# taz.de -- Klimabilanz der Nato: Aufrüstung führt zu CO2-Emissionen
> Die Nato-Staaten befeuern die Klimakrise, wenn sie ihre militärischen
> Pläne umsetzen. Das zeigt eine Untersuchung im Auftrag der Vereinten
> Nationen.
Bild: Ein Gepard-Flugabwehrkanonenpanzer fährt mit seiner Besatzung über ein …
Berlin taz | Die weltweite Aufrüstung facht die Klimakrise enorm an. Fast
200 Millionen Tonnen Kohlendioxid könnten allein die zusätzlichen
Rüstungsinvestitionen der Nato-Staaten jährlich verursachen – und zwar ohne
die USA, die die weltweit größte Militärmacht sind. Das hat der Thinktank
Conflict and Environment Observatory zusammen mit Universitäten und
Instituten im Auftrag der Vereinten Nationen [1][errechnet].
Zum Vergleich: Die Menge entspricht fast ein Drittel von dem, was
Deutschland – eines der klimaschädlichsten Länder der Welt – in einem Jahr
insgesamt ausstößt.
Der CO₂-Ausstoß des Militärs ist schwer zu beziffern, denn laut UN-Regeln
müssen die Emissionen des Militärs nicht gemeldet werden. Die
Autor*innen der aktuellen Untersuchung schätzen, dass Armeen bisher für
etwa 5,5 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich sind. Wäre das
Militär ein Land, wäre es jetzt schon der viertgrößte Emittent der Welt.
Der CO₂-Ausstoß hat verschiedene Treiber. Erstens benötigt die Produktion
von Panzern und Haubitzen viel Stahl und Aluminium, also energieintensiv
herzustellende Materialien. Zweitens erfordert die Nutzung von Panzern,
Militärschiffen und Kampfjets in aller Regel fossile Kraftstoffe.
## EU hat Aufrüstungspläne bis 2030
Drittens muss das Personal untergebracht werden. Werden neue
Militärstützpunkte gebaut, braucht man dafür klimaschädlichen Beton und
Zement. Außerdem müssen die Räume beheizt oder auch gekühlt werden, was oft
mit fossiler Energie geschieht. Denkbar ist zudem, dass Staaten wegen der
Aufrüstung Investitionen in anderen Bereichen wie Klimaschutz
vernachlässigen.
Der Berechnung liegt vor allem [2][das Strategiepapier Readiness 2030 der
EU-Kommission zugrunde]. Darin sieht sie vor, dass die EU-Staaten zusammen
bis zu 800 Milliarden Euro Schulden machen, um das Geld in die Verteidigung
zu stecken. Das Geld soll in vier Jahren ausgegeben sein, also bis 2030.
Damit würde die EU ihre Militärausgaben um einen Prozentpunkt ihrer
Wirtschaftsleistung steigern. Das habe eine Steigerung der Emissionen um
0,9 bis 2 Prozent zur Folge, heißt es in der Studie.
30 May 2025
## LINKS
[1] https://ceobs.org/how-increasing-global-military-expenditure-threatens-sdg-…
[2] /EU-will-Aufruesten/!6076894
## AUTOREN
Susanne Schwarz
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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