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# taz.de -- Trumps neue Zölle: EU will verhandeln, Frankreich spricht von „H…
> Die EU hofft auf Verhandlungen mit Washington in Sachen Zollpolitik.
> Deutschland will keine Konfrontation, Frankreich ist zum „Handelskrieg“
> bereit.
Bild: Verhandeln mit den USA ist schwierig. Handelskommissar Maroš Šefčovič…
Brüssel taz | Die Europäische Union hat harte, aber faire und abgestufte
Gegenmaßnahmen zu den [1][neuen US-Zöllen] angekündigt. Brüssel will jedoch
zunächst mit Washington verhandeln, mit Details wird daher erst Mitte April
gerechnet. Ein erstes Paket mit Gegenzöllen hat die EU bereits angekündigt,
am 14. April sollen sie in Kraft treten. Weitere Vergeltungsmaßnahmen
könnten folgen.
„Wir finalisieren bereits das erste Maßnahmenpaket als Reaktion auf die
Stahlzölle und bereiten weitere Maßnahmen vor, um unsere Interessen und
Unternehmen zu schützen, falls die Verhandlungen scheitern“, sagte
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Wir wollen [2][keine
Konfrontation, sondern eine Lösung]“, ergänzte ein Beamter der Kommission
in Brüssel. Die EU-Kommission hofft, bereits am Freitag erste Gespräche mit
der US-Administration zu führen.
Wesentlich härter reagierte Frankreich. Die EU sei „bereit zu einem
Handelskrieg“, sagte Regierungssprecherin Sophie Primas in Paris. Die
französische Regierung rechne unter anderem mit EU-[3][Maßnahmen gegen
US-Digitalkonzerne]. Das könnten Steuern sein – aber auch Strafen wegen
Verstößen gegen die europäischen Digitalgesetze.
Zurückhaltender zeigt sich Deutschland. „Wir haben immer auf Verhandlungen
gedrängt, nicht auf Konfrontation“, erklärte Bundeswirtschaftsminister
Robert Habeck (Grüne). Er unterstütze daher die EU-Kommission. Wenn die USA
keine Verhandlungslösung wollen, werde die EU „eine ausgewogene, klare und
entschlossene Antwort“ geben. Deutschland ist als Exportnation stärker von
den Zöllen betroffen als die meisten anderen EU-Länder und steckt bereits
seit zwei Jahren in der Rezession. Ein eskalierender Handelskrieg würde das
größte EU-Land besonders hart treffen.
## Konservative und Sozialdemokraten mahnen zu Vorsicht
Allerdings kann sich die EU keine Untätigkeit leisten. Wegen der neuen
Zollbarrieren könnten Warenströme aus dem außereuropäischen Ausland statt
in die USA nach Europa „umgeleitet“ werden. Die EU werde „genau beobachte…
welche indirekten Auswirkungen diese Zölle haben könnten“, erklärte von der
Leyen. Wie Brüssel reagieren könnte, ließ sie zunächst offen.
Sehr unterschiedlich fiel die Reaktion im Europaparlament aus. „Die EU muss
mit voller Härte zurückschlagen“, forderte Svenja Hahn von der FDP.
Entschlossene Gegenwehr verlangen auch Grüne und Linke. Der
Linken-Abgeordnete Martin Schirdewan will „eine dauerhafte Zusatzsteuer auf
die Gewinne marktbeherrschender Konzerne, besonders im digitalen Bereich“.
Zu Vorsicht mahnen dagegen Konservative und Sozialdemokraten. „Präsident
Trump mag den heutigen Tag als ‚Tag der Befreiung‘ bezeichnen, aus der
Sicht des Normalbürgers ist es eher ein ‚Tag der Inflation‘“, sagte der
SPD-Politiker Bernd Lange, der den wichtigen Handelsausschuss im
Europaparlament leitet. Ähnlich wie die EU-Kommission setzt Lange jedoch
weiter auf Dialog: „Die Tür der EU wird immer offen stehen, um sich
zusammenzusetzen und eine Lösung zu finden.“
Das Problem: Bisher hat US-Präsident Donald Trump das Gespräch verweigert.
Er will nicht einmal von der Leyen empfangen; auch Handelskommissar Maroš
Šefčovič ist bei seinen Besuchen in Washington abgeblitzt.
3 Apr 2025
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## AUTOREN
Eric Bonse
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