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# taz.de -- Energieverbrauch von KI: Der neue Stromfresser steckt im Rechenzent…
> Die Internationale Energieagentur IEA gibt eine Prognose zum hohen
> Energieverbrauch künstlicher Intelligenz. Doch nicht nur der lässt
> aufhorchen.
Bild: Hier fließt durch, was KI braucht: Strom und Daten machen GPT & Co. glü…
Berlin taz | Der Strombedarf für Rechenzentren wird sich weltweit bis zum
Jahr 2030 verdoppeln. Primärer Treiber dabei: künstliche Intelligenz (KI).
Das ist das Ergebnis einer [1][Analyse], die die Internationale
Energieagentur (IEA) am Donnerstag vorgestellt hat.
In absoluten Zahlen bedeutet das: Alle Rechenzentren der Welt werden der
Prognose zufolge in fünf Jahren 945 Terawattstunden Strom benötigen. Das
sei etwas mehr als der heutige Stromverbrauch Japans.
„KI ist eines der wichtigsten Themen des Energiesektors – aber bislang
verstehen weder Politiker noch Märkte, was die Technologie für
weitreichende Auswirkungen haben wird“, erklärte IEA-Direktor Fatih Birol:
„In den USA werden Rechenzentren fast die Hälfte des Wachstums der
Stromnachfrage ausmachen, in Japan mehr als die Hälfte und in Malaysia ein
Fünftel.“
Die Energieerzeugung ist heute schon der größte Emittent von
klimaschädlichen Emissionen. Und die Frage, wie viel Energie das Training
und die Anwendung von [2][KI]-Systemen benötigen, wird mit der steigenden
Verbreitung der Technologie immer relevanter. Doch die Hersteller halten
ihre Daten unter Verschluss, so dass sich Wissenschaftler:innen auf
Modellierungen und die wenigen verfügbaren Daten – etwa von KI-Trainings in
Universitätsrechenzentren – stützen.
## Zunehmende Unsicherheiten
Auch die IEA gibt an, dass ihre Berechnungen mit Unsicherheiten behaftet
sind: „Die Frage, wie viel Strom speziell durch KI verbraucht wird, ist
schwierig zu beantworten. KI ist nur eine der Arbeitslasten, die in
Rechenzentren ausgeführt werden, und da KI immer weiter verbreitet ist,
wird eine klare Unterscheidung zwischen KI-bezogenen und nicht KI-bezogenen
Arbeitslasten immer schwieriger“, heißt es in dem Bericht. Denn auch andere
Anwendungen sind energieintensiv, etwa Videostreaming.
Die Unsicherheiten werden laut IEA mit der weiteren Verbreitung der
Technologie noch zunehmen: So laufe KI momentan meist noch auf
spezialisierter Hardware. Perspektivisch gibt es aber Bestrebungen, dass
die Anwendungen auch lokal bei den Nutzer:innen, etwa auf Smartphones,
laufen können.
„Der wachsende Bedarf muss durch Erneuerbare gedeckt werden, sonst wird KI
zu einer richtig dreckigen Technologie“, sagt Kilian Vieth-Ditlmann von der
NGO Algorithmwatch der taz. Auch die immer wieder aufflammende Debatte über
eine Reaktivierung der Atomkraft im Kontext von KI-Systemen sei verfehlt –
denn der Energiezuwachs sei kurzfristig nötig. So schnell ließen sich AKWs
überhaupt nicht bauen.
Auch eine Einschränkung der Nutzung hält er nicht für sinnvoll: Das sei
ähnlich unrealistisch, wie Individuen die Nutzung des Autos verbieten zu
wollen. Was es aber brauche: Emissionsgrenzen für diesen energieintensiven
Sektor.
## Steigender Ressourcenverbrauch
Ein weiterer Punkt, der die Umweltbilanz von KI verschlechtert: der
Ressourcenverbrauch. Auch die IEA weist in ihrem Report darauf hin, dass
die Nachfrage nach kritischen Mineralien steigt. Die werden für die
Produktion der speziellen, für KI designten Hardware benötigt.
Die IEA betont jedoch gleichzeitig, dass der Einsatz von KI auch Vorteile
für den Energieverbrauch bringe. So könne die Technologie industrielle
Produktionsabläufe effizienter und damit energiesparender machen. Andere
Expert:innen weisen jedoch darauf hin, [3][dass Effizienzgewinne in der
Regel durch Rebound-Effekte wieder zunichtegemacht werden].
11 Apr 2025
## LINKS
[1] https://www.iea.org/news/ai-is-set-to-drive-surging-electricity-demand-from…
[2] /Schwerpunkt-Kuenstliche-Intelligenz/!t5924174
[3] /Kuenstliche-Intelligenz-Was-wir-gegen-den-massiven-Stromverbrauch-tun-koen…
## AUTOREN
Svenja Bergt
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