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# taz.de -- Wahl-O-Mat vs. Real-O-Mat: Was soll ich bloß wählen?
> Seit Mittwoch hilft der „Wahl-O-Mat“ bei der Entscheidung für die
> Bundestagswahl. Am besten ist das Tool, wenn man es mit einem zweiten
> ergänzt.
Bild: Vorstellung des Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2025
Berlin taz | Am Mittwoch hat die [1][Bundeszentrale für politische Bildung]
den beliebten „Wahl-O-Maten“ zur nahenden Bundestagswahl veröffentlicht.
Die Plattform FragdenStaat hat schon vor einer Woche den „Real-O-Maten“
gelauncht. Das alternative Wahlhlfsmittel untersucht im Vergleich zum
„Wahl-O-Maten“ nicht Forderungen oder Wahlversprechen der Parteien, sondern
ihr tatsächliches Abstimmungsverhalten im Bundestag.
Beide sind hilfreiche Werkzeuge für alle, die sich nicht durch
Wahlprogramme oder das taz-Archiv kämpfen wollen. Aber welches Tool hilft
nun besser, um eine informierte Wahlentscheidung zu treffen?
Die [2][Funktionsweise von „Wahl-O-Mat“ und „Real-O-Mat“] ist die gleic…
Man bekommt eine These und dazu drei Abstimmoptionen. Das Tool von
FragdenStaat liefert 20 Thesen, zu denen man Stellung beziehen kann, der
2Wahl-O-Mat“ fast doppelt so viele, 38.
Gleich bei der ersten These wird klar, beim „Wahl-O-Maten“ muss man genauer
hinschauen:. „Deutschland soll die Ukraine weiterhin militärisch
unterstützen“. Unterstützen? Aber militärisch? Oder besser mit
Hilfslieferungen?
Beide „O-Maten“ liefern Aussagen über gesellschaftlich debattierte Themen,
mal mehr, mal weniger kontrovers. Der „Wahl-O-Mat“ kann mit seiner
doppelten Thesenzahl viel konkreter werden: Neben Tempolimit, Asyl und
Mietpreisbremse können wir abstimmen, ob die Bundespolizei an Bahnhöfen
automatische Geschichtserkennung nutzen soll oder unter 14-Jährige
strafrechtlich belangt werden sollen.
## Besser den Realitätscheck machen
Nachdem man abgestimmt hat, kann man [3][auch beim „Wahl-O-Maten“] einzelne
Antworten doppelt gewichten. Dann folgt die Auswertung. Bei einem
Testdurchlauf eines anonymen taz-Mitarbeiters kommt die Linke
beispielsweise auf 96 Prozent, Grüne 88 und die SPD auf 82 Prozent.
Vergleicht man dieses Ergebnis mit dem „Real-O-Maten“, schaut also, wie die
Parteien im Bundestag tatsächlich abstimmen, kommt der gleiche Mitarbeiter
zu einem ganz anderen Ergebnis: Die Linkspartei bleibt bei nahezu demselben
Ergebnis (94 Prozent), Grüne und SPD fallen jedoch auf 39 Prozent.
Woran liegt das? Grüne und [4][Linke etwa versprechen laut „Wahl-O-Mat“]
die gleiche Haltung bei der Frage, ob Bürgergeld bei Ablehnung von Jobs
gestrichen werden soll. Schaut man beim „Real-O-Maten“, ist erkennbar, dass
sich das nicht an der Realität messen lässt: Tatsächlich haben die Grünen
im Januar 2024 dafür gestimmt, Bürgergeldempfänger:innen härter zu
sanktionieren. „Notwendige Transformation“ des Bundeshaushalts war die
Begründung.
Das Fazit: Beide Tools ergänzen sich gut. [5][Der „Wahl-O-Mat“ ist die
bessere Wahl], um sich darüber zu informieren, was die Parteien fordern,
wollen, versprechen. Er hilft dabei, herauszufinden, was man nicht wählen
will. Der „Real-O-Mat“ bietet in einem zweiten Schritt dann den
Realitätscheck, um die Entscheidung weiter einzugrenzen.
Leider bildet er nicht alle [6][Thesen des „Wahl-O-Maten“] ab, sodass seine
Kontrollfunktion nur eingeschränkt nutzbar ist. Und seine Funktionsweise
führt dazu, dass Oppositionsparteien, die keine Kompromisse bei ihrem
Abstimmungsverhalten machen müssen, besser abschneiden.
6 Feb 2025
## LINKS
[1] /Bundeszentrale-fuer-politische-Bildung/!6019468
[2] /Hilfe-bei-der-Wahlentscheidung/!6066222
[3] /Wahl-O-Mat-fuer-Thueringen/!6028698
[4] /Die-Wahrheit/!6010493
[5] /Ploetzlich-Veganer/!6011517
[6] /Wahl-O-Mat-zur-Brandenburg-Wahl/!6029731
## AUTOREN
Marco Fründt
## TAGS
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Migration
Die Linke
Asylpolitik
Bürgergeld
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Wahl-O-Mat
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Kolumne Der rote Faden
Kolumne Die Wahrheit
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