| # taz.de -- „Wir haben es satt“-Demo in Berlin: Protestierende verlangen Ag… | |
| > Bäuer*innen, Verbraucher*innen und Aktivist*innen demonstrieren | |
| > in Berlin. Sie fordern von der nächsten Regierung mehr Tier-, Klima- und | |
| > Umweltschutz. | |
| Bild: In diesem Jahr ohne Traktoren: Aktivist:innen bei der „Wir haben es sat… | |
| Berlin taz | Erstmals seit 14 Jahren zog die Protestdemo gegen | |
| industrialisierte Landwirtschaft „Wir haben es satt“ am Samstag ohne | |
| Traktoren durch das Berliner Regierungsviertel. Der Verzicht auf die | |
| Landmaschinen sollte jede Möglichkeit zur Übertragung der Maul- und | |
| Klauenseuche unterbinden, die kurz vor Beginn der „Grünen Woche“ in | |
| Brandenburg ausgebrochen war. | |
| An der Demo von 60 Organisationen für eine ökologische Landwirtschaft und | |
| faire Ernährungspolitik nahmen nach Angaben [1][der Veranstalter rund 9.000 | |
| Menschen teil], eine leichte Steigerung gegenüber 8.000 im Vorjahr. Die | |
| Polizei zählte 3.500 Teilnehmer. | |
| In den Reden von Bäuer*innen, Verbraucher*innen und Aktiven der Natur-, | |
| Tier- und Klimaschutzbewegung zum Start der Demo vor Kanzleramt und | |
| Reichstagsgebäude wurde wiederholt auf die anstehende Bundestagswahl Bezug | |
| genommen. „Mutige Agrarpolitik wählen!“ stand auf einem Banner. „Die | |
| Agrarpolitik der letzten Jahre hat es verpasst, einen mutigen Kurs für die | |
| Landwirtschaft vorzugeben“, erklärte Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für | |
| Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Eine neue Bundesregierung müsse | |
| nach der Wahl „Tier-, Klima- und Umweltschutz endlich voranbringen“, so | |
| Bandt. Das ermögliche auch „neue Zukunftsperspektiven für unsere heimischen | |
| Betriebe“. | |
| Für die junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL) | |
| kritisierte Antje Hollander, dass die Agrarlobby mit ihren | |
| [2][Protestaktionen vor einem Jahr zum Agrardiesel] „die ökologische | |
| Wirksamkeit der Agrarpolitik um Jahre zurückgeworfen“ habe. Morgan Ody von | |
| der internationalen Bewegung für Agrarreform „La Via Campesina“ verwies | |
| darauf, dass heute weltweit 733 Millionen Menschen an Hunger litten, | |
| „während die Profite der multinationalen Unternehmen der Agrarindustrie in | |
| die Höhe gehen“. | |
| ## Interessen der Bauern sichern | |
| Weiter forderte das „Wir haben es satt!“-Bündnis die kommende Regierung | |
| auf, „Höfe endlich mit verbindlichen Gesetzen, kostendeckenden | |
| Erzeuger*innenpreisen und einer sicheren Finanzierung“ zu stärken. | |
| Schon am Morgen hatten Aktivisten vor Beginn der jährlichen | |
| Agrarministerkonferenz zur „Grünen Woche“ mit Vertretern aus 70 Lädern ei… | |
| Protestnote an [3][Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne)] | |
| überreicht. Darin wurde Özdemir und seine internationalen Amtskollegen dazu | |
| aufgefordert, die Sicherung der Bauern vor die Interessen der Konzerne zu | |
| stellen. | |
| Der Bundeslandwirtschaftsminister sprach sich für eine breitere Verwendung | |
| nachwachsender Rohstoffe aus der Landwirtschaft aus. Diese „Bioökonomie“ | |
| müsse aber immer „einen klaren Vorrang für die Lebensmittelproduktion“ | |
| respektieren, sagte Özdemir zum Beginn der internationalen Fachkonferenz | |
| GFFA. „Der Teller muss immer an erster Stelle kommen, dann kommen die | |
| anderen Nutzungen“, betonte der Grünen-Politiker. Biobasierte Innovationen | |
| seien aber „echte Gamechanger“, die fossilen Rohstoffen den Rang ablaufen | |
| könnten. | |
| 19 Jan 2025 | |
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| [1] /Ueber-die-Neuausrichtung-der-Agrarpolitik/!5984208 | |
| [2] /Proteste-wegen-Kuerzungen-beim-Agrardiesel/!5994648 | |
| [3] /Cem-Oezdemir/!t5007735 | |
| ## AUTOREN | |
| Manfred Ronzheimer | |
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