| # taz.de -- Regierung in Österreich: Warnsignal für Deutschland | |
| > Die Koalitionsgespräche sind geplatzt, nun droht Österreich ein | |
| > rechtsextremer Kanzler. Demokratische Parteien in Deutschland sollten | |
| > aufpassen! | |
| Bild: Athene, Göttin der Weisheit vor dem Österreichischen Parlament | |
| Was passieren kann, wenn demokratische Parteien nicht in der Lage sind, | |
| sich zu einigen, führt Österreich gerade in aller Deutlichkeit vor. Dort | |
| haben ÖVP, SPÖ und Neos [1][keinen Minimalkonsens für eine Koalition | |
| gefunden], nun droht dem Land eine Regierung, in der die rechtsextreme FPÖ | |
| mitmischt. Das gab es zwar schon mehrfach, neu indes ist, dass die FPÖ | |
| nicht mehr Juniorpartner ist. Jetzt könnte sie, weil sie aus der | |
| [2][Parlamentswahl im September als stärkste Kraft hervorgegangen ist, den | |
| Kanzler stellen]. | |
| Für viele war das der Albtraum schlechthin – und er konnte bislang | |
| vermieden werden, weil keine Partei mit der FPÖ koalieren und erst recht | |
| nicht dem [3][Skandalorechten Herbert Kickl] ins Kanzleramt verhelfen | |
| wollte. Das allerdings droht nun Realität zu werden. Die Brandmauer gegen | |
| rechts, die in Österreich ohnehin brüchig ist, stürzt komplett ein. | |
| Jedenfalls in den Reihen der ÖVP, bei der sich am Ende der Flügel | |
| durchgesetzt hat, der schon länger mit der FPÖ als Koalitionspartnerin | |
| jongliert. | |
| Damit steuert Österreich in einen Nationalismus neuer Qualität, der auf | |
| Neoliberalismus, noch mehr Ausländerfeindlichkeit und eine stärkere Distanz | |
| zu Europa setzt. Für die Menschen in Deutschland sollte das Alarmsignal und | |
| Aktionsmoment zugleich sein, erinnert sei an die [4][Proteste gegen rechts] | |
| vor einem Jahr. | |
| Alarmiert sein sollten mehr denn je die demokratischen Parteien, die sich | |
| nach der Bundestagswahl auf ähnlich schwierige Koalitionsverhandlungen wie | |
| in Wien einstellen dürften. Neu ist das auch hierzulande nicht, die | |
| komplizierten Koalitionsverhandlungen nach den Landtagswahlen im Herbst in | |
| Thüringen, [5][Sachsen,] Brandenburg wirken nach. | |
| Für die Koalitionsverhandlungen der demokratischen Parteien nach dem 23. | |
| Februar 2025 heißt das: weniger Parteien-Egoismus, mehr überfraktionelle | |
| Kompromisse. Es geht nicht nur um Heizungs-, Sozial- und sonstige Gesetze. | |
| Es geht um die Demokratie. Und da haben die demokratischen Parteien eine | |
| besondere Verantwortung. | |
| 6 Jan 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Simone Schmollack | |
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