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# taz.de -- Schlechte Laune am Montag: Der Montagsblues und die Gen Z
> Wer bleibt am Montagmorgen nicht auch lieber im Bett? Im Büro sollte man
> deshalb darauf achten, dass der Kopf leise auf die Tastatur knallt.
Bild: Begegnungen eher digital als in echt
Es gibt Menschen, die freuen sich am Sonntagabend schon auf den Montag.
Weil sie an dem Tag, sagen wir, Fußballtraining haben und manchmal sogar
ein richtiges Mannschaftsspiel bestreiten dürfen. So wie die Spieler vom
BSC Humania 07 oder die Kolleg:innen vom [1][taz Panter FC]. Letztere
verlieren eigentlich fast immer, aber sie starten jedes Mal mit neuem Elan
und großer Freude in die nächste Niederlage. Das ist doch mal ein Einsatz!
Und Unerschrockenheit.
Eigenschaften, die eigentlich allen Menschen innewohnen sollten. Aber – man
ahnt es – das ist nicht so. Im Gegenteil, die meisten Menschen in diesem
Land, ach was, ganz sicher auf dem gesamten Planeten, lieben es eher
gemütlich. Versteht man ja auch. So auf dem Sofa, mit ausgestreckten Beinen
und dem Laptop auf dem Schoß, in dem [2][„Ripley“ läuft, die Netflix-Seri…
der vergangenen Monate, die man schon zum vierten Mal schaut, ist doch das
Beste, was einer am Sonntag passieren kann.
Keine Ahnung, was Gen-Z-Youngster kurz vor Beginn einer neuen Woche am
liebsten machen: Siedler von Catan spielen, Influencer-Gurus auf Insta
folgen, online shoppen. Auf jeden Fall aber „chillen sie zusammen, reden,
feiern, diskutieren ihre Probleme“, wie die [3][Carsten Kreativagentur in
Frankfurt am Main] herausgefunden hat. Und das eher digital als in echt.
Denn das „persönliche Treffen mit Freund:innen nimmt generell ab“.
Was wäre da nicht schöner, als sich am Montagmorgen in der Büro-Kaffeeküche
abzuklatschen: „Und? Geiles Wochenende gehabt?“ Aber die [4][Gen Z will
sich nicht abklatschen, sie will offenbar auch nicht mit echten Menschen
zusammenkommen, schon gar nicht zu Beginn der Woche]. Die Hälfte der Gen Z
fürchtet nämlich nichts mehr als den Montagmorgen. Das hat gerade eine
[5][österreichische Studie] ergeben. Und offenbar ist die Furcht der Gen Z
vor dem Montag so groß wie die Angst der Boomer vor dem unangekündigten
Besuch der Schwiegermutter.
Man weiß nur nicht, was folgenreicher ist: der Fluch der Familie oder der
des Arbeitgebers. In jedem Fall sollten junge Kolleg:innen darauf
achtgeben, dass Ihr montagsmüder Kopf wenigstens geräuschlos auf die
Tastatur knallt. Der [6][Arbeitsmarkt jedenfalls ist nicht mehr so
leergefegt] wie noch vor ein paar Jahren – und gesucht werden
Kolleg:innen, die mitmachen. Auch am Montag.
5 Jan 2025
## LINKS
[1] /!vn6053982/
[2] /Der-talentierte-Mr-Ripley-auf-Netflix/!6005756
[3] https://www.garsten.de/generation-z/
[4] /Die-These/!5883362
[5] https://www.20min.ch/story/gen-z-fuerchtet-sich-vor-montagmorgen-das-sagt-d…
[6] /!6056642/
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Kolumne übrigens
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