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# taz.de -- Anpassung an die Erderhitzung: Mehr Alarm und Vorsicht bei Extremwe…
> Die Bundesregierung will eine Strategie zur Klimaanpassung verabschieden.
> Kritik kommt vom Deutschen Städtetag.
Bild: Extremwetter: Im Juli 2021 haben heftige Regenfälle und Dauerregen im Ah…
Berlin taz | Die Bundesregierung will die Bevölkerung besser vor
Wetterextremen und Naturkatastrophen warnen. Dafür setzt die
Bundesregierung unter anderem auf die Warn-App Nina. Bis 2030 sollen sie 30
Prozent mehr Menschen nutzen.
Das ist eines von 33 Zielen in der neuen Klimaanpassungsstrategie, welche
die Bundesregierung am Mittwoch im Kabinett beschließen will. Sie liegt der
taz bereits vor.
Mit der Klimaanpassungsstrategie will die Bundesregierung Deutschland
besser an die Folgen des Klimawandels anpassen. Hitzewellen, Dürren, aber
auch Starkregen und Sturzfluten werden mit der Erderhitzung häufiger.
Bis zur Mitte des Jahrhunderts erwartet die Bundesregierung Schäden
zwischen 280 Milliarden Euro und 900 Milliarden Euro – je nachdem, ob die
Welt schnell mit dem Verbrennen von fossilen Brennstoffen aufhört [1][oder
weitermacht wie bisher].
## Für viele Maßnahmen sind die Kommunen zuständig
Die Strategie wurde von allen Bundesministerien unter Federführung des
Umweltministeriums erarbeitet. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne)
[2][sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland], mit der neuen
Klimaanpassungsstrategie lege die Bundesregierung erstmals messbare Ziele
und Indikatoren fest, um Fortschritte beim Umgang mit Klimafolgen künftig
transparent zu machen. „Jetzt geht es darum, die Strategie entschlossen
umzusetzen, damit sie ihre Wirkung für den Schutz der Menschen in
Deutschland und unseren wirtschaftlichen Wohlstand entfalten kann.“
Neben der verbesserten Warnung der Bevölkerung vor Extremwetterereignissen
sollen der Strategie zufolge zum Beispiel Flüsse, über die Fracht
verschifft wird, an Niedrigwasser angepasst werden. Außerdem soll Stadtgrün
zugänglicher werden, damit Menschen sich bei großer Hitze abkühlen können.
Für viele der Maßnahmen sind letztlich die Kommunen zuständig. Deshalb
sollen 80 Prozent der Gemeinden und Landkreise bis 2030
Klimaanpassungskonzepte haben, aktuell sind es weniger als 20 Prozent.
Vivianne Rau, Beraterin für Klimaanpassung bei der Denkfabrik Adelphi, hält
die Klimaanpassungsstrategie für einen deutlichen Fortschritt. Sie fürchtet
aber, dass wenig ambitionierte Bundesministerien wichtige Maßnahmen nicht
umsetzen, weil einige Ziele unkonkret sind. Das liegt unter anderem daran,
dass Klimaanpassung oft schwer zu messen ist, während Klimaschutz an der
Emissionsreduktion geprüft werden kann.
## Der Städtetag kritisiert die fehlende Finanzierung
Insgesamt sieht die Klimaanpassungsstrategie mehr als 180 Maßnahmen vor, um
Deutschland an die Folgen der Erderhitzung anzupassen. [3][Wer dafür
bezahlt], bestimmt die Strategie nicht. Sie legt auch kein
Finanzierungsziel fest. Die Verantwortung für Planung, Umsetzung und
Finanzierung von Klimaanpassung ist auf Bund, Länder und Kommunen verteilt,
unter anderem, weil das Grundgesetz Zuständigkeiten festlegt.
Das sei ein „strukturelles Dilemma“, sagt Beraterin Rau. Deswegen würden
etwa die Kommunen seit Jahren fordern, dass Klimaanpassung offiziell zur
Gemeinschaftsaufgabe wird. Bund und Länder verhandeln derzeit darüber.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, fordert
hier eine schnelle Einigung. Er begrüße die Klimaanpassungsstrategie, sagte
er der taz. Aber die Kommunen bekämen immer mehr Aufgaben von Bund und
Ländern, und zwar ohne eine angemessene Finanzierung.
„Deren Förderprogramme werden immer kleinteiliger und komplizierter und
werden zur Beschäftigungstherapie vor Ort. Das muss sich ändern. Wir
brauchen ein echtes Budget von Bund und Ländern und mehr Vertrauen, dass
wir dieses Geld auch sinnvoll einsetzen“, sagte er.
Der Bundestag [4][hat 2023 das Klimaanpassungsgesetz verabschiedet],
demzufolge die Bundesregierung eine Klimaanpassungsstrategie vorlegen muss.
An diese ist deswegen auch die nächste Bundesregierung gebunden, wenn sie
keine neue Strategie ausarbeitet.
10 Dec 2024
## LINKS
[1] /Klimakrise/!6055254
[2] https://www.rnd.de/politik/extremwetterereignisse-bund-will-bevoelkerung-be…
[3] /Anpassung-an-den-Klimawandel/!6047428
[4] /Gesetz-zur-Klimaanpassung/!5946750
## AUTOREN
Jonas Waack
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Klimaschutzziele
Umweltschutz
Deutscher Städtetag
Kommunen
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Bebauung
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Energiekrise
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