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# taz.de -- Klimakrise: Erstmals 1,5 Grad Erwärmung im Jahresdurchschnitt
> Schon das Jahr 2023 war wärmer als jedes andere von Menschen gemessene
> Jahr zuvor. 2024 dürfte das noch einmal toppen.
Bild: Ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen sind dringender denn je
Berlin taz | 2024 ist das erste Kalenderjahr, das durchschnittlich 1,5 Grad
heißer war als vor der Industrialisierung. Das [1][meldet das europäische
Erdbeobachtungsinstitut Copernicus]. Mit etwa 1,6 Grad Erderhitzung ist
2024 damit das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, nachdem schon
das Jahr 2023 mit 1,48 Grad Rekordjahr war.
Zwar liegen noch keine Temperaturdaten für Dezember vor, aber aufgrund der
hohen Temperaturen von Januar bis November ist dem Institut zufolge mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit klar, dass 2024 die
1,5-Grad-Grenze überschreitet.
Der November 2024 war Copernicus zufolge der zweitwärmste seit
Messungsbeginn, heißer war nur der November 2023. In Mitteleuropa war der
Monat nicht besonders warm, dafür aber in Südwesteuropa und Russland. Der
November war in West- und Mitteleuropa dafür besonders trocken, während im
Süden des Kontinents ungewöhnlich viel Regen fiel.
Dass die 1,5-Grad-Grenze erstmals überschritten wurde, heiße aber nicht,
dass auch das 2015 in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel gebrochen ist, sagte
die Vizechefin des Klimaprogramms von Copernicus, Samantha Burgess. Beim
1,5-Grad-Ziel geht es um Durchschnittswerte mehrerer Jahre. „Aber es heißt,
dass ehrgeiziger Klimaschutz wichtiger ist als je zuvor.“
## 2024 hat viele Rekorde gebrochen
[2][Dem UN-Emissionsbericht zufolge] ist die Welt derzeit nur auf Kurs, 4
bis 10 Prozent weniger CO2 im Jahr 2030 auszustoßen als im Jahr 2019. Um
das 1,5-Grad-Ziel einhalten zu können, wären aber etwa 42 Prozent weniger
nötig. 2024 war dem Bericht zufolge nicht nur das heißeste Jahr seit Beginn
der Industrialisierung, sondern es wurden auch so viele Treibhausgase
ausgestoßen wie nie zuvor.
Und noch ein Rekord: 2024 verursachten Naturkatastrophen so hohe von
Versicherungen gedeckte Kosten wie nie zuvor. Der Versicherer SwissRe hat
berechnet, dass durch Überschwemmungen, Stürme, Dürren und andere vom
Klimawandel mitverursachte Wetterextreme mehr als 135 Milliarden US-Dollar
Schäden entstanden, die versichert waren. Das sind 6 Prozent mehr als 2023
und 25 Prozent mehr als der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.
Von den 135 Milliarden US-Dollar wurden 50 Milliarden durch die Hurrikanes
„Helene“ und „Milton“ verursacht, [3][als sie die US-Ostküste trafen].
Weltweit ist weniger als die Hälfte der Klimaschäden versichert, weil sich
Menschen in ärmeren Ländern die Versicherungsbeiträge oft nicht leisten
können.
„Verluste werden immer wahrscheinlicher, weil der Klimawandel
Extremwetterereignisse wahrscheinlicher macht. Gleichzeitig liegen immer
mehr Vermögenswerte in Hochrisikogebieten, weil Städte sich immer weiter
ausbreiten“, schreibt SwissRe.
Deshalb sei es wichtig, neben Klimaschutz auch Gelder für Klimaanpassung
bereitzustellen. Schutzmaßnahmen wie Deiche und Dämme seien bis zu zehnmal
so kosteneffizient, [4][als nach Katastrophen Gebäude, Straßen und Schienen
wieder aufzubauen].
9 Dec 2024
## LINKS
[1] https://climate.copernicus.eu/copernicus-second-warmest-november-globally-c…
[2] /UN-Bericht-zur-globalen-Klimapolitik/!6044986
[3] /Praesidentschaftswahl-in-den-USA/!6044120
[4] /Geberrunde-fuer-Weltbank-Tochter/!6055185
## AUTOREN
Jonas Waack
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