| # taz.de -- Friedrich Merz und Markus Söder: Hier Merz, dort Schmerz | |
| > Die K-Frage der Union ist entschieden. Markus Söder hadert mit seiner | |
| > Niederlage, reißt sich aber vorerst zusammen. Was kommt jetzt? | |
| Bild: Wieder nicht gereicht: Söder hat es sich bei vielen in der CDU verscherzt | |
| Berlin/Bochum/München taz | Friedrich Merz schaut am Dienstag Vormittag so, | |
| wie er fast immer schaut: ernst. Und doch ist an diesem 17. September etwas | |
| anders als sonst: Dem CDU-Chef bereitet es vor den Kameras offensichtlich | |
| Mühe, seine Mimik im Griff zu behalten. Als die entscheidenden beiden Sätze | |
| fallen, gelingt ihm das für einige Augenblicke nicht mehr. Er kann seine | |
| Mundwinkel nicht stoppen. Sie ziehen sich nach oben, als neben ihm Markus | |
| Söder ausspricht: „Die K-Frage ist entschieden. Friedrich Merz macht’s.“ | |
| Endlich unangefochten, nach all den Jahren: Zu Beginn der 2000er war Merz | |
| nicht an Angela Merkel vorbeigekommen. Nach seinem Comeback 2018 brauchte | |
| er drei Versuche, um den Parteivorsitz zu erlangen. Selbst als CDU-Chef | |
| galt er zunächst nicht als designierter Kanzlerkandidat. Jetzt darf er aber | |
| antreten – nach aktuellem Stand mit guten Wahlaussichten. | |
| Und die Gewissheit hat er noch dazu früher als erwartet. Als wahrscheinlich | |
| galt, dass die Entscheidung fällt, wenn die drei Landtagswahlen dieses | |
| Jahres gelaufen sind. Dann aber verkündete am Montag Abend erst der | |
| nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst, dass er selbst nicht | |
| kandidieren wolle und den Parteichef unterstützte. Am Dienstag Morgen lud | |
| die Union dann überraschend zur Pressekonferenz von Merz und Söder ein, in | |
| der Bayerischen Landesvertretung, die die CSU ungeniert als Berliner | |
| Zweigstelle nutzt. Da war die Sache klar. | |
| Ein ungewöhnlicher Zeitpunkt: Die Wahl in Brandenburg am Sonntag wird die | |
| CDU wahrscheinlich verlieren, Merz’ Kandidatur wird also mit einem Makel | |
| starten. Aber immerhin: Es wird keine lange Diskussionen um die Personalie | |
| mehr geben, die Vorbereitung auf den Bundestagswahlkampf läuft ab sofort | |
| ungestört. | |
| ## Der feine Herr Söder | |
| Ganz anders also als beim letzten Mal. Vor der Bundestagswahl 2021 wähnte | |
| sich Söder bereits als Kandidat, bevor er von der CDU-Führung, allen voran | |
| Wolfgang Schäuble und Volker Bouffier, wie er es empfand, kalt abserviert | |
| wurde. Er fand sich in einer neuen Funktion wieder, die sein damaliger | |
| Generalsekretär Markus Blume flugs für ihn erfunden hatte: der des | |
| „Kanzlerkandidaten der Herzen“. | |
| „Ich bin damit fein“, sagt Söder an diesem Dienstag, unmittelbar nach der | |
| Bekanntgabe, dass es zu mehr auch diesmal nicht recht. Er versucht, das ihm | |
| zur Verfügung stehende Maximum an Tiefenentspannung in diese Worte zu | |
| legen. Er und Merz seien sich „komplett einig“, die Entscheidung des | |
| CDU-Chefs, vom Erstzugriffsrecht der größeren Partei Gebrauch zu machen, | |
| habe er akzeptiert und zwar „nicht zähneknirschend“. | |
| Fein! Dennoch erinnert man sich in der Union natürlich daran, was die | |
| [1][Niederlage damals 2021 mit Söder] gemacht hat. Monatelang hatte er | |
| daran zu knabbern, schien in ein Loch zu fallen, sich in seinem | |
| Ministerpräsidentenamt zunehmend zu langweilen. Armin Laschet? Dass | |
| ausgerechnet dieser Mann ihm vorgezogen wurde, konnte der CSU-Chef nicht | |
| wegstecken. Dazu kam, dass sich zu dem Zeitpunkt die Lage in der Pandemie | |
| entspannt hatte und Söder als Krisenmanager nicht mehr in dem Maße gefragt | |
| war wie zuvor. | |
| Es war erst im Laufe des Jahres 2022, dass sich Söder wieder fing, erneut | |
| mit Elan in die bayerische Landespolitik stürzte und schließlich im | |
| Landtagswahlkampf wieder zur Söder’schen Höchstform auflief. Doch zunächst | |
| hatte er es sich 2021 nicht nehmen lassen, noch im Bundestagswahlkampf | |
| [2][gegen den aus seiner Sicht schwachen Unionskandidaten zu sticheln]. In | |
| der CDU warf ihm einige hinterher vor, den Wahlkampf damit regelrecht | |
| sabotiert zu haben, zum unfreiwilligen Wahlkämpfer der Ampel geworden zu | |
| sein. | |
| ## Eigentlich der Bessere | |
| Warum läuft es diesmal allem Anschein nach anders, warum ist die Union in | |
| der Kandidatenfrage schon ein Jahr vor der Wahl so geeint? Erstens hat | |
| Söder von Merz – inzwischen – eine wesentlich höhere Meinung, als er sie | |
| von Laschet je hatte. Die beiden sind politisch auf einer Linie, haben aber | |
| auch menschlich nach anfänglichem Fremdeln zueinander gefunden. Das betonen | |
| beide auch bei der Pressekonferenz am Dienstag, und wer die beiden über die | |
| vergangenen zwei Jahre hinweg beobachtet hat, weiß: Das sind keine | |
| Lippenbekenntnisse. | |
| Zwar ist Söder auch weiterhin absolut überzeugt davon, dass keiner im Land | |
| so sehr das Zeug zum Kanzler hätte wie er. Selbst der geschätzte Friedrich | |
| Merz nicht. Dass dem Franken der Verzicht auch diesmal nicht leicht fiel, | |
| zeigt sich auch daran, wie penetrant er am Dienstag in Berlin die eigene | |
| Größe unterstreicht: Es gebe viele Ministerpräsidenten in der Union, aber | |
| nur zwei Parteichefs. | |
| In einer Koalition finde die politische Macht im Koalitionsausschuss statt, | |
| also dort, wo er künftig auch sitzen würde. Und als Kanzlerkandidat wäre er | |
| selbst genauso gut geeignet gewesen wie Merz, der ihn übrigens um ganze | |
| vier Zentimeter überragt: „Wir haben beide eine hohe Akzeptanz in der | |
| Bevölkerung.“ | |
| Aber, und das ist ein zweiter Grund für Söders Verzicht: Innerhalb der | |
| Union ist sein Ansehen weit weniger schmeichelhaft, als noch vor vier | |
| Jahren. Um an Merz vorbeizukommen, hätte er Unterstützer*innen in der | |
| CDU gebraucht. Seinen Umgang mit Laschet haben ihn dort aber viele noch | |
| nicht verziehen. | |
| ## Zerstörerisch und uneinsichtig | |
| Beispielhaft war das zu beobachten, als am Montag Abend | |
| NRW-Ministerpräsident Wüst in Düsseldorf seinen Verzicht erklärte. | |
| „Grundvoraussetzung“ für einen Wahlsieg bei den Bundestagswahlen sei die | |
| „Geschlossenheit der CDU und der Union“, sagte er – und attackierte dabei | |
| kaum versteckt den Bayern: Bei seiner eigenen Entscheidung, die er „sehr | |
| ernsthaft“ abgewogen habe, sei auch die Erinnerung „an 2021“ präsent | |
| gewesen – und „so etwas“ dürfe sich „in der Union niemals wiederholen�… | |
| Alles, nur nicht Söder – das ist die Devise der Christdemokraten in NRW. | |
| Denn der habe seine zerstörerische Rolle offenbar bis heute nicht | |
| aufgearbeitet, habe bis heute keine Gesprächsangebote geliefert, sich nicht | |
| entschuldigt, ist an Rhein und Ruhr zu hören. | |
| Warum hat dann aber nicht Wüst selber nach der Kandidatur gegriffen, der in | |
| der CDU ein liberales Gegengewicht zu Merz bildet? In den letzten Wochen | |
| dürfte ihm klar geworden sein, dass ihm innerparteilich noch das Standing | |
| fehlt. Dazu sitzen mögliche Unterstützer wie die CDU-Landeschefs von | |
| Niedersachsen und Baden-Württemberg, Sebastian Lechner und Manuel Hagel, | |
| längst noch nicht fest genug im Sattel. Denn noch sind beide nur | |
| Oppsitionsführer: „Wären sie schon Ministerpräsidenten, sähe die Sache | |
| anders aus“, ist in NRW zu hören. | |
| Zur Wahrheit gehört aber auch: Der Sauerländer Merz ist derzeit einfach zu | |
| stark, um von seinem eigenen Heimatverband nicht als Kanzlerkandidat | |
| unterstützt zu werden. | |
| ## Sorge vor Söders Unberechenbarkeit | |
| Nicht umsonst lobte Wüst, der in Umfragen zur Frage des besten Bewerbers | |
| mal vor und mal hinter Söder und Merz liegt, den Parteichef am Montag in | |
| den höchsten Tönen: Erst Friedrich Merz habe die Bundestagsfraktion wieder | |
| „oppositionsfähig“ gemacht und damit auf Augenhöhe mit der Ampel gebracht… | |
| und den Christdemokraten ein neues Grundsatzprogramm verschafft, das „uns | |
| heute das programmatische Rüstzeug für eine Regierungsübernahme gibt“. Von | |
| Merz’ Rechtskurs kann man halten, was man will. Den Richtungsstreit in der | |
| Union hat er aber vorerst beendet und würde morgen gewählt, stünden CDU und | |
| CSU klar auf Platz 1. | |
| Für Wüst bleibt immerhin noch die Rolle des Kronprinzen und möglichen | |
| künftigen Merz-Nachfolgers. „Ein Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen | |
| ist immer ein möglicher Kanzlerkandidat. Wer das große Land | |
| Nordrhein-Westfalen regiert, muss auch bereit sein, für unsere ganze Nation | |
| Verantwortung zu übernehmen“, betonte Wüst deshalb auch noch. „Man sollte | |
| niemals ‚nie, nie‘ sagen.“ | |
| Natürlich könne der 49 Jahre alte Wüst den heute 68-Jährigen als Kanzler | |
| beerben, glauben viele in der NRW-CDU. „Aktuell wird Friedrich Merz | |
| Kanzlerkandidat“, sagt etwa der Chef des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis | |
| Radtke, der als Vertrauter Wüsts gilt. „Aber Hendrik Wüst ist ja noch jung | |
| genug, um irgendwann einem Bundeskanzler Merz nachzufolgen.“ | |
| Für den 57-Jährigen Söder ist es dann möglicherweise zu spät. Kurzfristig | |
| dominiert bei Wahlkämpfern in der Union darum die Sorge: Was, wenn er es | |
| doch nicht lassen kann? Was, wenn er wieder provoziert, das Wahlvolk stets | |
| subtil wissen lässt, dass es hier eben doch nur die zweite Wahl vorgesetzt | |
| bekommen hat – wobei Subtilität im Zusammenhang mit Markus Söder stets ein | |
| sehr relativer Begriff ist. | |
| ## Inhaltlich blass | |
| Die Süddeutsche Zeitung hat es zuletzt besonders schön formuliert: „Volle | |
| Loyalität mit dem Kandidaten Merz, ein volles Jahr lang bis zur Wahl – | |
| dafür hat der Herrgott diesen Söder eigentlich nicht gebaut.“Im Mittelpunkt | |
| steht ab sofort Friedrich Merz – und die Frage, wie er sich im Wahlkampf | |
| schlagen wird. Mit seinem Ruck nach Rechts hat er zwar die Union auf einen | |
| intern einigermaßen unangefochtenen Kurs gebracht. Wie gedenkt er aber, mit | |
| denjenigen Wähler*innen umzugehen, die die CDU einst für Angela Merkel | |
| und deren mittigen Kurs gewählt hatten? Welche Machtoptionen bleiben ihm | |
| nach der Bundestagswahl neben Schwarz-Rot? Die Tür zu den Grünen hat er | |
| anders als Söder zwar nicht zugeschlagen, eine harmonische schwarz-grüne | |
| Regierung ist trotzdem auch unter ihm schwer vorstellbar. | |
| Und, schließlich: Was hat er im Wahlkampf inhaltlich zu bieten? Auf der | |
| Pressekonferenz am Dienstag bleibt der designierte Kandidat neben Söder | |
| blass, kaum einer seiner Sätze bleibt hängen. Das Thema Migration, dass | |
| Merz selbst in den letzten Wochen so groß gemacht hat, bleibe wichtig. | |
| Aber: „Es wäre mein Wunsch, dass es nicht das Hauptthema im | |
| Bundestagswahlkampf 2025 wird.“ Ins Zentrum wolle er stattdessen die | |
| Wirtschaftspolitik stellen: „Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist | |
| prekär“, so Merz. | |
| Und sonst? Wie will er beispielsweise der Klimakrise begegnen? Und hält er | |
| die CDU auch nach den Landtagswahlen im Osten in ihrer Solidarität mit der | |
| Ukraine zusammen? Es sind so einige Fragen, die sich an diesem Dienstag | |
| aufdrängen – beantworten will Merz sie aber vorerst nicht. | |
| ## Wofür steht Merz? | |
| ## Finanzen: Bremse lockern | |
| Bei der Finanzpolitik muss man bei Friedrich Merz zwischen Schein und Sein | |
| unterscheiden. Im Wahlkampf wird er darauf dringen, dass die Schuldenbremse | |
| eingehalten wird. Doch falls er Kanzler werden sollte, wird er sie sofort | |
| reformieren. Schließlich braucht er Geld, um zu regieren. Unionsintern wäre | |
| diese Kehrtwende kein Problem: Längst sind die meisten | |
| Unions-Ministerpräsidenten dafür, die Schuldenbremse zu entschärfen – weil | |
| sie in ihre Infrastruktur investieren müssen. | |
| Merz besteht jetzt nur auf der Schuldenbremse, um die Ampel | |
| handlungsunfähig zu machen und bei den Wählern zu diskreditieren. Als | |
| Kanzler wäre er sofort dafür, Investitionen durch Schulden zu finanzieren. | |
| Ansonsten träumt Merz davon, die Steuern für die Unternehmen drastisch zu | |
| senken. Das dürfte schwierig werden, weil Steuergesetze durch den Bundesrat | |
| müssen – wo Grüne und SPD eine Vetomacht haben. Ulrike Herrmann | |
| ## Soziales: Völlig abgehoben | |
| Selbsteinschätzung ist nicht gerade die Stärke des einstigen | |
| Blackrock-Lobbyisten. Nicht nur, dass sich [3][der Millionär selbst zur | |
| „gehobenen Mittelschicht“ zählt], unvergessen sind auch die Fotos von ihm | |
| im Privatjet, mit dem er zur Hochzeit von Finanzminister Lindner nach Sylt | |
| düste. Im wahrsten Sinne des Wortes: Abgehoben! Wer von so weit oben auf | |
| die Gesellschaft schaut, dem können auch schon mal die Maßstäbe | |
| verrutschen. | |
| Stichwort Bürgergeld, das er gern als bedingungsloses Grundeinkommen | |
| betitelt. „In jedem zweiten Betrieb sagen Mitarbeiter: Ich gehe jetzt ins | |
| Bürgergeld“, behauptete Merz jüngst ohne Belege. Aber es passt halt in die | |
| sozialpolitische Rückwärtsrolle der Union. Sparen bei den Ärmsten, lautet | |
| die Devise. Immerhin: Der Rente mit 70 hat er eine Absage erteilt. | |
| Vielleicht war es politisches Gespür. Vielleicht wollte Merz auch nur | |
| nicht, dass ihn jemand in zwei Jahren in Rente schickt. Jasmin Kalarickal | |
| ## Migration: Der Merz schlägt rechts | |
| Er wollte die Ergebnisse der AfD halbieren und Politiker aus der Partei | |
| ausschließen, wenn sie mit den extrem Rechten zusammenarbeiten. Heute ist | |
| die AfD stärker denn je und die Brandmauer bröckelt vor allem auf | |
| kommunaler Ebene weitgehend unbemerkt. Beim Höhenflug der Rechten half auch | |
| Merz mit. Zutaten: Einprügeln auf die Grünen, rassistische Ausfälle gegen | |
| vermeintliche „kleine Paschas“ und die Rede von Asylbewerbern, die | |
| Deutschen die Zahnarzttermine wegnehmen. | |
| Merz sprach zuletzt von einer „nationalen Notlage“ in der Migrationspolitik | |
| und forderte einen Aufnahmestopp für Geflüchtete aus Syrien und | |
| Afghanistan. Er will außerdem Geflüchtete an den Grenzen zurückweisen, wenn | |
| sie in anderen EU-Staaten registriert wurden. Zwischenzeitlich bezeichnete | |
| Merz die CDU gar als [4][„AfD mit Substanz“], was ihm hinterher etwas | |
| peinlich war. Frederik Eikmanns, Gareth Joswig | |
| ## Klima: Behäbig und widersprüchlich | |
| Klimapolitik hält Friedrich Merz in der politischen Debatte für | |
| überbewertet. Das heißt aber nicht, dass er gar nichts gegen die | |
| Erderhitzung unternehmen will. Nur, dass die Zeit drängt, findet er nicht. | |
| In den kommenden zehn Jahren die Weichen für Klimaneutralität zu stellen, | |
| reiche aus, erklärte er kürzlich. | |
| Aber: Der CDU-Chef ist durchaus für Überraschungen gut. Nachdem Merz | |
| monatelang gegen Wärmepumpen und das Heizungsgesetz der Ampel gewettert | |
| hatte, beschwerte er sich bei der Eröffnung eines Weiterbildungszentrums | |
| für Heizungsinstallateure darüber, dass zu wenige der klimafreundlichen | |
| Heizungen eingebaut worden seien. | |
| Immer wieder hat Merz angekündigt, das Heizungsgesetz zurückzudrehen, wenn | |
| er regiert. Er sagt aber auch, die Union stehe hinter der begonnenen | |
| Wärmewende. Für viele Christdemokrat:innen ist Klimapolitik wichtig – | |
| als Bewahrung der Schöpfung. Auf die muss Merz Rücksicht nehmen. Das | |
| wiederum könnte eine Brücke zu den Grünen bauen. Anja Krüger | |
| ## Frauen: Kandidat für alte Herren | |
| „Ich habe nie gegen die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe | |
| gestimmt, wie immer wieder gezielt und bösartig behauptet wird“, schreibt | |
| Friedrich Merz 2020 auf Facebook. Nun ja: [5][1997 stimmte er im Bundestag | |
| sehr wohl gegen einen eigenen Straftatbestand], begründet das heute aber | |
| mit einer Diskussion über eine Widerspruchsklausel. Die sah vor, dass das | |
| mutmaßliche Opfer eine Anzeige zurückziehen kann, weshalb letztlich über | |
| ein Gesetz ohne Klausel abgestimmt wurde. | |
| Das hätte er nicht haben wollen, so Merz, und er schreibt: Aus heutiger | |
| Sicht würde er anders abstimmen. Fakt ist, dass Merz ohne Frauen „keine | |
| Wahl mehr“ gewinnt, wie er 2022 selbst sagte. Im selben Jahr stimmte er für | |
| die Einführung einer Quote in der Union. Doch er bleibt ein | |
| Altherrenkandidat, wie eine Umfrage vom März zeigt. In allen Altersgruppen | |
| ist er bei Frauen deutlich unbeliebter als bei den Männern. Von den Frauen | |
| zwischen 18 und 29 Jahren würden nur 9 Prozent für ihn stimmen. Patricia | |
| Hecht | |
| 17 Sep 2024 | |
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| [4] https://www.tagesspiegel.de/politik/cdu-ist-alternative-fur-deutschland-mit… | |
| [5] https://www.deutschlandfunk.de/gesetz-strafbarkeit-vergewaltigung-ehe-100.h… | |
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