| # taz.de -- Merz, Söder und die K-Frage: Alt und unerfahren | |
| > Hofft man darauf, dass die Union nicht so stark vom Ampel-Versagen | |
| > profitiert, wie sie könnte, ist Merz, nicht Söder der | |
| > Traum-Kanzlerkandidat. | |
| Bild: Zwei Traumkandidaten, doch welcher ist es für die Union? | |
| Da Gottes Geschenk an die Menschheit, Bayerns Ministerpräsident [1][Markus | |
| Söder, seinen Hut wieder einmal in den Ring geworfen] hat, ließ am Sonntag | |
| nun auch CDU-Chef Friedrich Merz durchsickern: Er wolle selbstverständlich | |
| selbst Kanzlerkandidat werden. Gut, das überrascht nun niemanden, davon | |
| durfte man schon ausgehen, noch bevor der Sauerländer in die zu großen | |
| Fußstapfen von Angela Merkel getreten ist. Doch es sind nicht allein seine | |
| schlechten Umfragewerte und die Tatsache, dass er sich gern selbst im Weg | |
| steht, die ihn zu einem schlechten Kanzlerkandidaten machen. | |
| Für [2][Merz] gilt, was vor drei Jahren auch für die grüne | |
| Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ein Stolperstein war: Er hat keine | |
| Regierungserfahrung. Doch während Baerbock als junges, frisches Gesicht ihr | |
| Manko wenigstens noch mit dem Etikett „Ich stehe für den Neuanfang“ | |
| überkleben konnte – wenn auch vergebens –, sieht es für Merz anders aus. … | |
| ist einfach nur alt und unerfahren. Wünschte man sich bei der | |
| Bundestagswahl in einem Jahr einen Wahlsieg der Union, könnte man ihr nur | |
| raten, bloß nicht mit dem miesepetrigen und oft unbeherrscht wirkenden Merz | |
| anzutreten. Aus diesem Blickwinkel ist es gar nicht mehr so abwegig, dass | |
| Söder sich schon mal als Ersatzmann anbiedert, sollte Merz allzu viele | |
| Eigentore schießen. | |
| Hofft man dagegen darauf, dass die Union nicht einmal annähernd so stark | |
| von der schlechten Regierungsführung der Ampel profitiert, wie sie könnte, | |
| dann gibt es nur einen echten Traumkandidaten: Merz. Er ist die einzige | |
| Chance für die Parteien links der Union, nach der Ampelkoalition in der | |
| Wähler*innengunst nicht dramatisch abzusacken. Gleichzeitig [3][birgt | |
| eine Merz-Kandidatur allerdings auch die Gefahr], dass die Stimmen der | |
| Wechselwähler*innen weiter nach rechts abwandern. | |
| Schon jetzt lässt sich also voraussagen: War die Regierungsbildung schon | |
| nach der letzten Bundestagswahl nicht einfach, wird es 2025 mit Sicherheit | |
| noch komplizierter. | |
| 15 Sep 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Silke Mertins | |
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