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# taz.de -- Markus Söder und die K-Frage: Kein Kater im Kloster
> Der CSU-Chef ist wieder in Bayern und wird mit Applaus empfangen. In
> einer wichtigen Frage sieht er Friedrich Merz auf seinem, Söders Weg.
Bild: Markus Söder spricht während einer Pressekonferenz bei der Klausurtagun…
Jetzt also wieder Landespolitik. Am Tag danach steht Markus Söder im
Seminarraum 5 von Kloster Banz und spricht über mehr Bewegung für
bayerische Schüler. Und über kostenloses Parken für E-Autos im Freistaat.
Auch um die Entschlackung des Brandschutzes in Bayern geht es. Und um eine
mögliche Olympia-Bewerbung Münchens für 2040. Fast eine Stunde lang
unterrichtet der Ministerpräsident die anwesende Presse über den Inhalt der
Grundsatzrede, die er gerade vor der CSU-Fraktion gehalten hat. Es ist
schon fast zur Gewohnheit geworden, dass Söder die Herbstklausur seiner
Fraktion zum Anlass nimmt, ein kleines landespolitisches Feuerwerk zu
entfachen, ein umfangreiches Maßnahmenpaket der Staatsregierung
vorzustellen. Die Botschaft ist deutlich: Wir machen was.
Was Söder, wie wir seit Dienstag wissen, nicht macht, ist den
Kanzlerkandidaten. Den Job hat er nach einer intensiven Werbekampagne in
eigener Sache nun doch [1][CDU-Chef Friedrich Merz] überlassen. [2][Nachdem
er die Entscheidung am Mittag noch gemeinsam mit Merz in der bayerischen
Landesvertretung in Berlin bekannt gegeben hatte], traf der CSU-Chef am
Abend am Kloster Banz ein, wo sich die Abgeordneten bereits im Hof
aufgestellt hatten, um ihn mit lautem Applaus zu begrüßen. „Fast, als gelte
es, die Rückkehr eines verlorenen Sohnes zu feiern“, schrieb die Deutsche
Presse-Agentur, die die Szene beobachtete.
Er ist also wieder da. Oder war er gar nie wirklich weg? Fraktionschef
Klaus Holetschek spricht am Mittwoch zwar von schwierigen Tagen, die man
hinter sich habe, aber auch von einer hervorragenden Stimmung auf der
Klausur. Von Katerstimmung keine Spur. Natürlich wird Söder dann nicht nur
auf den Bewegungsmangel an bayerischen Schulen, sondern auch auf die
K-Frage angesprochen.
## Alles fein
Er habe seinen Beitrag zu gemeinschaftlichen Stärke der Union geleistet,
sagt er und zitiert sich selbst, um seinen Gemütszustand zu beschreiben:
„Ich bin damit innerlich völlig fein.“
In den fast drei Jahren, in denen er nun mit [3][Merz] zusammenarbeite,
habe er kein einziges Mal das Gefühl gehabt, dass da kein Vertrauen wäre.
So habe man sich auch in der K-Frage einvernehmlich geeinigt. „Am Ende
zählt das Wort zwischen Merz und mir. Das ist die Basis, das ist die
Brücke, und diese Brücke ist steinern und fest.“
Es werde dennoch ein schwerer Wahlkampf für die Union werden. Und damit
dieser am Ende erfolgreich sei, betonte Söder einmal mehr, müsse jede
Zusammenarbeit mit den Grünen kategorisch ausgeschlossen werden. Eine
Union, die dauerhaft über 30 Prozent der Wählerstimmen haben wolle, dürfe
sich für die Grünen nicht öffnen. Er freue sich, dass Friedrich Merz nun
auch „auf dem Weg ist“. Dieser hatte sich in der Vergangenheit
grundsätzlich offener für Schwarz-Grün gezeigt, am Dienstag in der ARD
jedoch eingeschränkt: „Aus heutiger Sicht würde ich sagen, es geht nicht.“
18 Sep 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Dominik Baur
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