# taz.de -- Spionage-Affäre der AfD: Die Märchenstunde ist vorbei | |
> Zuerst die Enthüllungen über die „Remigration“, nun die Spionageaffäre… | |
> Vor allem Konservativen muss spätestens jetzt klar werden, wie groß die | |
> Bedrohung durch die AfD ist. | |
Bild: Wahlplakat der AfD für die Europawahl 2024: Unser Land zuerst oder auch … | |
Die Märchen der AfD fallen mehr und mehr in sich zusammen. „Deutschland | |
zuerst“ plakatiert die extrem rechte Partei, will aber nun nicht mal mehr | |
ihren eigenen Spitzenkandidaten Maximilian Krah auf den Wahlplakaten zeigen | |
– geschweige denn, dass er an Wahlkampfveranstaltungen teilnimmt. Sein | |
[1][Mitarbeiter Jian G.] wurde am Montag als mutmaßlicher chinesischer | |
Spion enttarnt und sitzt in Untersuchungshaft. | |
Ebenso dürfte es selbst AfD-Wählern schwer zu erklären sein, warum es | |
Aufnahmen geben soll, die belegen, wie [2][Petr Bystron] bei einem Treffen | |
mit einem prorussischen Einflussagenten Geld zählt und sich darüber | |
beschwert, dass er 200-Euro-Scheine in deutschen Geschäften nicht ausgeben | |
kann. Beide AfD-Politiker, Nummer 1 und 2 der Europaliste, werden beim | |
Wahlkampfauftakt der AfD fehlen wegen Korruptionsvorwürfen und des | |
Spionageskandals. | |
Damit zerbröselt innerhalb weniger Monate bereits die zweite AfD-Erzählung. | |
Denn die Legende, dass die extrem rechte Partei angeblich eine „schweigende | |
Mehrheit“ vertrete, dürfte mit den Massenprotesten nach dem breiteren | |
Bekanntwerden der rassistischen „[3][Remigrationspläne]“ der Partei passé | |
gewesen sein. | |
Die AfD-Führung ist um Schadensbegrenzung bemüht. Die Ambivalenz im Umgang | |
mit den Skandalen ist bei der AfD mittlerweile typisch: Mit möglichst wenig | |
schmerzhaften Zugeständnissen nach außen, wie dem Auftrittsverbot für Krah, | |
sollen neue Anhänger*innen beschwichtigt werden. Mit der gewohnten | |
Opfer-Inszenierung soll die Kernklientel bei der Stange gehalten werden | |
(„Alles nur Kampagne/Verschwörung“). | |
Vor allem schwankenden Konservativen, die mit AfD-Positionen liebäugeln, | |
muss spätestens jetzt klar werden, wie groß die innere und äußere Bedrohung | |
durch die AfD ist. Die Skrupellosigkeit der AfD-Politiker, sich auch | |
ideologisch autoritären Regimen anzudienen, spricht Bände darüber, was | |
droht, wenn die extrem rechte Partei Machtmittel in die Hand bekommt. | |
24 Apr 2024 | |
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## AUTOREN | |
Gareth Joswig | |
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