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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Verästelt und gespenstisch
> Mit E-Gitarre und Cajón durchstreifen Ale Hop und Laura Robles
> folkloristische Rhythmen von den Küsten Perus und übersetzen sie in
> Klangexperimente.
Bild: Duo der Dekonstruktion: Laura Robles und Ale Hop
Alejandra Cárdenas alias Ale Hop und Laura Robles stammen aus Lima.
Kennengelernt haben sich die beiden Musikerinnen allerdings erst in Berlin
– wo sie dann auch eine andere Beziehung zu folkloristischen Traditionen
ihrer Heimat fanden, um diese munter zu dekonstruieren.
Zu hören ist das auf dem elektroakustisch-experimentellen Album „Aqua
Dulce“, benannt nach einem Strand in ihrer Heimatstadt. Denn Ausgangspunkt
ihrer spröden, oft düster grundierten Tracks sind Rhythmen der peruanischen
Küstenregionen. Immer wieder wird Tanzbares angedeutet und umgehend in
seine Bestandteile zerbröselt. Oder ganz zerhackt.
Im Fokus ihrer Klangforschung steht die in ihrer Heimat allgegenwärtige
Kastentrommel Cajón. Die wurden einst von versklavten Menschen aus
Obstkisten gebaut, nachdem die spanischen Kolonisatoren traditionelle
Fußtrommeln verboten hatten. Zu ihrer persönlichen Geschichte mit diesem
Instrument erzählte Robles, die mittlerweile als eine der besten
Spielerinnen Perus gilt, [1][der taz vor zwei Jahren]: „Mit 11 Jahren fing
ich an, seltsamere Rhythmen zu spielen, wurde aber schnell kritisiert. Weil
ich eine Frau bin, weil ich nicht arm genug bin, um Folklore zu spielen,
und weil ich spielen sollte, wie die Männer es taten.“
Es gilt also einigen kulturelle Ballast zu verdauen. Cárdenas produzierte
dann auf Basis dieser Rhythmen verästelte Elektronik und führt die Tracks
auf Terrain, das immer wieder herausfordert und oft fasziniert. Etwa im
Track „Lamento“, dem ein sich durchziehender, eher quälender Synthesizerton
eine ziemlich gespenstische Anmutung gibt.
10 Apr 2024
## LINKS
[1] /Heroines-of-Sound-Festival-in-Berlin/!5862578
## AUTOREN
Stephanie Grimm
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Kolumne Berlinmusik
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