# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Simulation im Quantennetz | |
> Tanzbare Beats, elektronische Testsequenzen, Ironie: Auf ihrem Album | |
> „Quantum Web“ taucht Discovery Zone durch die experimentellen Sphären des | |
> Pop. | |
Bild: JJ Weihl schlägt als Discovery Zone digitale Klänge an | |
Der Kosmos, den die Berliner Band [1][Fenster nach und nach hat entstehen | |
lassen, macht in regelmäßigen Abständen staunen.] Dass es von dem | |
internationale Projekt seit sechs Jahren kein neues Album gegeben hat, | |
stört da nicht groß, haben sich die beteiligten Künstler in der | |
Zwischenzeit doch ausgiebig mit Soloarbeiten hervorgetan. [2][John Moods], | |
World Brain und Discovery Zone lauten deren Namen unter anderen. | |
JJ Weihl hat sich als Discovery Zone für hochartifiziellen Pop entschieden. | |
Ihr Gesang schwebt dank Auto-Tune-Nachbearbeitung fast körperlos durch die | |
luftigen Arrangements, die bevorzugt aus klaren digitalen Klängen bestehen, | |
mit bedächtigem Beat, der dem Raum erst einmal eine Struktur verleiht. Zum | |
Teil so dezent dynamisch, dass er auch zum Tanzen taugen würde. | |
In erster Linie ist „Quantum Web“, wie Weihl ihr zweites Album genannt hat, | |
aber vor allem ein Beitrag zur Grundlagenforschung in Sachen elektronische | |
Songgestaltung. | |
Die Titel heißen zum Teil entsprechend technisch-nüchtern „Test“ oder | |
„Operating System“. Dass das Quantennetz, nach dem sie ihr Album benannt | |
hat, gleichwohl als weiter gespannt zu verstehen ist, gibt sie an anderer | |
Stelle zu erkennen. Die Platte beginnt mit „Supernatural“ sogar | |
vermeintlich esoterisch, wie auch manche im Verlauf des Albums gelegte Spur | |
eher Ironie als Affirmation erkennen lässt. Das alles mit so freundlicher | |
Künstlichkeit, dass man von einer charmanten Simulation sprechen kann. Oder | |
ist es simulierter Charme? | |
9 Mar 2024 | |
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## AUTOREN | |
Tim Caspar Boehme | |
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